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Der Korruption auf der Spur in „Frog Detective 3“

Nicht nur Österreich hat mit Korruption zu kämpfen, sondern auch das friedliche Städtchen Cowboy County. Als Frog Detective legen wir im dritten Teil der gleichnamigen Reihe den Sumpf trocken - in wholesomer Art und Weise!

Von René Froschmayer

Ein breiter Grinser, stylische Cowboystiefel und eine gesunde Grüne – der Frog Detective ermittelt wieder. Frog Detective das ist kein Spitzname, der auf dem Nachnamen des Ermittlers beruht. Der Froschdetektiv ist ein amphibisches Tier, ein Frosch eben. In der Frog-Detective-Welt sind Tiere die Menschen. Eine friedlichere und freundlichere Realität. Trotzdem passiert Unrecht. Und wenn Unrecht zu Recht wird, dann kommt der Frog Detective ins Spiel.

Im Finale der Trilogie verschlägt es den ermittelnden Hüpfer oder hüpfenden Ermittler nach Cowboy County, einem Westernstädtchen. Wie die österreichische Innenpolitik (Unschuldsvermutung!) hat die Korruption auch die Wild West-Idylle infiziert. Ein neuer Sheriff, der erste Sheriff überhaupt, ist im Amt. Zeitgleich sind alle Cowboyhüte wie vom Erdboden verschluckt. Die ersten Einwohner*innen hinterfragen des Sheriffs Qualifikationen, von Postenschacher ist die Rede. Ja, wir spielen immer noch „Frog Detective 3“.

Auf einen letzten Hupfer

Nach Ermittlungen auf einer scheinbar verfluchten Insel und der Suche nach einem unsichtbaren Zauberer gehen wir in „Frog Detective 3: Corruption At Cowboy County” das letzte Mal als Froschdetektiv auf Spurensuche. An unserer Seite: der weltbeste Ermittler der Welt, Lobster Cop. Selbstverliebt wie er ist, bleibt die gesamte Arbeit am Frog Detective hängen. Hilfe können wir von ihm keine erwarten.

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Mit einer nutzlosen Lupe in der Hand stürzen wir uns ins Getümmel des Cowboystädtchens. Mit dem nobelsten aller Beförderungsmittel, einem Scooter, cruisen wir durch die staubige Landschaft. Die Outlaw-Einwohner*innen sind misstrauisch (ist es der Scooter?), ihre antiautoritäre Haltung wird zum Hindernis für den amphibischen Ermittler. Also müssen Deals geschlossen werden, frei nach dem Motto: eine Pfote wäscht die andere.

Da wäre etwa der Stier Craig, der genug von Geheimbünden hat, aber eigentlich doch gerne Mitglied in der exklusivsten Geheimgesellschaft wäre. Für die Aufnahme in der „Ghost Spotters League“ benötigt er jedoch ein verfluchtes Foto – also besorgen wir ihm eines. Dem Cowboy-Koala-Poeten Dusty hilft der Frog Detective das weltbeste Cowboy-Gedicht zu vollenden. Im Gegenzug bekommen wir essenzielle Puzzleteile für die Lösung des Cowboyhut-Mysteriums.

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Der ironische und wholesome Froschdetektiv

Frösche sind aktuell das, was Einhörner, Lamas und Flamingos die letzten Jahre lang waren: Trendtier. Ist es ihr ruhiges Timbre oder ihre vor Coolness nur so triefende Aura? Vermutlich ist es beides. Umso schöner ist dann selbst in die feuchte Froschhaut zu schlüpfen. Mit diesem Gedanken hat wohl auch das australische Indie-Gamesstudio „Worm Club“ gespielt und das Hirngespinst in ein Mysterycomputerspiel gewoben.

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Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt die Frog Detective-Reihe wie ein schnell hin gepfuschtes Spiel für Kinder mit einem dünnen Geduldsfaden und noch schmalerer Aufmerksamkeitsspanne. Nichtsdestotrotz wird der charakteristische Stil des Detektivgames von Fans in den Himmel gelobt. Die weit-aufgerissenen Augen, klobig-reduzierten Formen und die minimalistische Mimik der Tier-Charaktere: Das Studio hinter dem Froschdetektiv zeigt, das Minimalismus nicht zwangsläufig lieblos bedeutet.

„Frog Detective 3: Corruption At Cowboy County“ ist via Steam für Windows und Mac erschienen.

Außerdem führt der Detektiv einen Blog, den ihr hier findet.

Was das animalische Mystery-Game auszeichnet: Es kommt ohne Gewalt und Brutalität aus. Stattdessen setzt die simple designte Reihe auf eine gehäufte Menge Ironie, Wortwitz – und nimmt sich dabei selbst nicht zu ernst. Freund*innen des seichten Humors und von Dad Jokes kommen auch in „Frog Detectiv 3“ auf ihre Kosten, denn selbst kurze Konversationen sind davon durchzogen.

Der dritte und leider vorläufig finale Teil der Froschdetektivreihe ist so wie seine Vorgänger ein sehr kurzweiliges Game. Rund eine Stunde dauert es das Rätsel der verschwundenen Cowboyhüte zu lösen. Trotzdem schafft das Game, was viele versuchen aber nur wenige schaffen: die Spieler*innen konstant vom einen bis zum anderen Ohr grinsen lassen. Fast so, als wären wir selbst schon Frösche.

In diesem Sinne: Quak – und bleibt auf der Spur!

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