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Brettspiel-Session

Paradice Board Game Bar

Spielekammerl

Die Renaissance der Brettspiele

Lange Zeit wurden sie als nicht ernstzunehmendes Betätigungsfeld für Kinder oder spießige Freizeitbeschäftigung für Nerds abgetan. Doch Brett- sowie auch Gesellschafts- und Rollenspiele haben mittlerweile eine weitaus größere Zielgruppe erreicht - durch ihre aktuelle, bislang unerreichte inhaltliche Vielfalt.

Von Robert Glashüttner

Es ist wieder Zeit für Brettspiele! Wer immer noch glaubt, das sei nur was für sogenannte Nerds oder Kinder, hat leider etwas verpasst. In den letzten drei bis fünf Jahren hat nämlich eine Renaissance stattgefunden: Board Games sind cool, vor allem aber abwechslungsreich und vielfältig geworden.

Es gibt kooperative Brettspiele, Videospiel-Adaptierungen, Brettspiele zu fast jedem Thema und solche für 20-Minuten-Sessions oder jene, an denen man mehrere Stunden lang sitzt. Von den vielen verschiedenen Rollenspiel-Kampagnen wollen wir erst gar nicht reden - die aktuelle, sehr leidenschaftlich geführte Debatte um die Dungeons & Dragons-Lizenzen belegt das. Aber bei aller Freude über analoge Spiele gibt es dennoch oft ein Problem dabei, nämlich die Frage: Wer erklärt die Regeln?

Brettspiel-Session

Paradice Board Game Bar

Auftritt Brettspielverein Paradice

Paradice heißt ein junger Verein. Der Name ist ein Kofferwort aus paradise und dice, also Würfel auf Englisch. Das Ziel: Brettspiele für jede und jeden zugänglich zu machen – also auch für Unschlüssige und Spielemuffel. Der Trick ist, dass die Spielregeln von Expert*innen geduldig erklärt werden – das ist das Prinzip und die Philosophie dahinter.

Es ist 2019, als drei Freunde aus der Kommunikationsbranche an diesem Konzept arbeiten und es ausprobieren. Ihre vorerst privaten und firmeninternen Brettspielsessions funktionieren gut, Anfang 2020 werden dann der Verein und die dazugehörige Bar in Wien 16 gegründet, die Paradice Board Game Bar. Dann kam Corona, doch das hat den jungen Verein nicht aus der Bahn geworfen – im Gegenteil. Die Pandemie hat das Interesse für Brettspiele sogar noch angetrieben. Die Sehnsucht nach gemeinsamen Spieleabenden am selben Ort, am selben Tisch, ist immer größer geworden. Jetzt ist das Brettspielen vielen Menschen lieber, als allein vorm PC zu sitzen, wie Paradice-Mitbegründer Felix Goldberg im Gespräch mit FM4 berichtet.

Brettspiel

Unsplash/Karthik Balakrishnan

Game Gurus

Die Schlüsselrolle von Paradice ist die Vermittlung zwischen Spiel und Spieler*innen. Dies passiert durch die sogenannten Game Gurus, also freiwillige Vereinsmitglieder, die in der Bar oder an anderen Orten die Brettspiele einem - meist noch uneingeweihten - Publikum näherbringen. Aktuell gibt es circa zwei Dutzend Game Gurus, die interessierten Leuten Spiele vorschlagen, sie ihnen erklären und Fragen beantworten.

Soziales Erlebnis am selben Tisch

Brett-, Gesellschafts- und Rollenspiele werden aber nicht nur vielfältiger und attraktiver, sondern ihre jeweiligen Communities wachsen stärker zusammen. Über Crowdfunding-Kampagnen, Discord-Server, Videos und Streams befruchten sich die Szenen gegenseitig und tauschen sich miteinander aus.

Außerdem haben viele spieleinteressierte Menschen eine Sehnsucht nach ludisch-sozialen Erlebnissen am selben Ort - und nicht bloß allein zu Haus über eine Online-Lobby in einem Computerspiel.

Würfel auf Brettspiel

Pixabay/Michal Beitz

FM4 Spielekammerl x Paradice

Ab heute (Donnerstag, 2. Februar) werden wir in unserem wöchentlichen Livestreaming-Format FM4 Spielekammerl-Show immer wieder auch Brettspielsessions machen. Die Pilotfolge ist heute! Felix Goldberg von Paradice wird die FM4-Hosts Gersin Paya und Robert Glashüttner sowie natürlich die Zuseher*innen am neuen, schwarzen Tisch durch diverse Spiele leiten.

Schaut rein in die analoge FM4 Spielekammerl-Show (diesmal auch mit mehreren Webcams!), was dort am Spieltisch gerade so passiert: Unter twitch.tv/radio_fm4 von 17 bis circa 20 Uhr.

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