FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Screenshot aus "Terra Nil"

Free Lives

game

Planeten retten leicht gemacht

In „Terra Nil“ landen wir auf einem unbewohnbaren, verschmutzten Planeten. Unsere Aufgabe ist es, mithilfe neuester Maschinen die Zerstörung rückgängig zu machen. Das Spiel ist eine Art „reverse colony builder“: Anstatt eine Stadt oder Siedlung auf einem fremden Planeten zu bauen, müssen wir ihre Spuren verwischen und den natürlichen Zustand wieder herstellen. Wenn es doch in echt auch so einfach wäre.

Von Diana Köhler

Ölverpestete, tote Meere, verbrannte Erde, ausgetrocknete Flüsse und kein Baum in Sicht: Der namenlose Planet, auf dem wir im Spiel „Terra Nil“ landen, ist so gut wie tot. Kein Lebewesen ist zu sehen, ob es dort auch einmal Menschen gab und sie am Ende ihren „Planet B“ gefunden haben, wissen wir nicht. So ähnlich könnte man sich wohl die Erde vorstellen, wenn wir bei der Klimakatastrophe nicht bald die Kurve kratzen.

Technology will save us!?

Im Gegensatz zur Realität, können wir im Spiel die Zerstörung aber recht bequem rückgängig machen. Im Gepäck mit dabei haben wir allerlei praktische Maschinen, die wir strategisch klug platzieren müssen, um ein intaktes Ökosystem wieder herstellen zu können. Der hochkomplexe „Toxin Scrubber“, übersetzt heißt das etwa „Schadstoffwäscher“, kann nur im direkten Umkreis einer Windturbine platziert werden, die wiederum nur auf steinigem Terrain stehen darf. Der Toxin Scrubber also säubert schwuppdiwupp das Gebiet in einem gewissen Umkreis, in dem dann wiederum Wiesen mit dem „Irrigator“, Wälder mit dem „Arboretum“ und Moore mit dem „Hydroponium“ gepflanzt werden können.

Screenshot aus "Terra Nil"

Free Lives

„Terra Nil“ kommt vom südafrikanischen Entwicklerstudio Free Lives. Bis jetzt waren sie eher bekannt vom witzigen Penis-Game „Genital Jousting“ und Shootern wie „Broforce“. Ihr neuestes Spiel hat mit Genitalien oder anderen Shootern aber absolut nichts zu tun. Durchgespielt wird „Terra Nil“ in 5 bis 6 Stunden.

Colony building einmal umgekehrt

„Terra Nil“ ist eine Art reverse colony builder oder after colony builder. Bei Spielen aus dem Genre colony builder müssen wir eine Siedlung oder Stadt aufbauen, meistens in einem postapokalyptischen Sci-Fi-Setting. Bei „Terra Nil“ kommen wir erst ins Spiel, wenn es niemanden mehr gibt, für den eine Siedlung gebaut werden könnte.

Stattdessen bevölkern bald Bienen, Vögel und Säugetiere das Land. Nach und nach kommen immer komplexere Maschinen und Anwendungsketten dazu und wir arbeiten uns auf dem Planeten durch alle möglichen Vegetations- und Klimazonen und kolonisieren sogar die Korallenriffe mit einem speziellen Transportsystem neu.

Kein „Animal Crossing“

Natürlich ist das im real life um einiges schwieriger bis unmöglich. Aber genau das macht „Terra Nil“ auch so unglaublich befriedigend. Klick um Klick wird aus Ödnis eine wunderschöne, lebendige Landschaft. Wer sich das Spiel aber als einfaches Herumgärtnern à la „Animal Crossing“ vorstellt, irrt gewaltig. Um das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen, müssen wir mit unseren Ressourcen sehr gut haushalten, am Ende alles recyclen und, ohne eine Spur zu hinterlassen, wieder verschwinden.

Screenshot aus "Terra Nil"

Free Lives

Zum Glück gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade und den Zen-Mode, in dem wir uns zu meditativer Musik, Regengeräuschen und Meeresrauschen einfach entspannen können.

Ach, wie schön wäre es, wenn uns Technologien wirklich vor der Klimakatastrophe retten könnten und ein kompletter Umbau unseres globalen Wirtschaftssystems und unserer ausbeuterischen Lebensweise gar nicht notwendig wäre. Man darf ja noch träumen.

mehr Game:

Aktuell: