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Aktueller Musiktitel:

Bipolar Feminin

Apollonia Theresa Bitzan

fm4 soundpark weekly

Neues von Bipolar Feminin, Berglind, Cari Cari u.v.m.

Diese eine Band, solange, bis sie euch bei den Ohren rauskommt: Bipolar Feminin sind noch immer der Hit der Stunde, auch sonst tun sich gute Dinge. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Manchmal müssen Dinge erst einsickern, bevor man sie bespricht, diese Kolumne ist eine wöchentliche und Ausnahmen sind in Ordnung. Das endlich im Wiener Flex nachgeholte Album-Releasekonzert von Bipolar Feminin hat vergangenen Montag stattgefunden und so richtig davon erholt hat sich wohl noch niemand. Wer soll da noch Rauschmittel brauchen, endlich wieder Kondenswasserdeckenmalereien und hochrote Köpfe, das Bier, das man dann eh doch lieber gegen Wasser, weil über-den-Kopf-leeren, getauscht hätte, und dann die argen, großen Momente. Manchmal spürt man’s, wenn man Teil von einem Anfang ist, und das war so ein manchmal. Deshalb die folgende Empfehlung: Wenn ihr irgendwo seid, und da hängt irgendwo ein Plakat, auf dem auch nur irgendwo „Bipolar Feminin“ draufsteht, kauft euch das Ticket und geht hin.

„Danke fürs Kommen, danke für den Spaß!“ war dann die jetzt wirklich dieswöchige, beste Bühnenansage. Auch noch so ein schöner Albumrelease hat nämlich vergangenen Donnerstag im ebenfalls Wiener Lokal Tunnel stattgefunden, die sehr gut betitelte Gruppe Salamirecorder & The Hi-Fi Phonos haben ihr Debütalbum vorgestellt. Es war nicht so heiß, es war eher lauwarm, so, wie die Retrowelle schwappt. Spitzensuperjangleköstlichkeiten.

Und noch mehr neue Musik(videos):

Cari Cari - „My Grandma Says We Have No Future“

Keine Hochzeiten, fast ein Todesfall und eine, die entkommt: Cari Cari haben ein hinreißendes Video zur neuen Single „My Grandma Says We Have No Future“ gedreht, die Slapstick-Momente sind feinsinnig und die Mode on fleek. Alpenromantik, aber cool, schick und schräg und überhaupt, wie war das mit der Zukunft? Auch, wenn wir keine haben, haben wir den Moment. Anton Newcombe lässt grüßen.

Flo Wörgötter hat Cari Cari außerdem für eine neue, schon wieder tolle Folge von FM4 im Viertel besucht.

Berglind - „Suchst du mein Herz“

Ja und Mode und on fleek, da ist der Weg nicht weit zu Giovanna Fartacek aka Berglind, da sitzt das Silberkleid, der herzlöchrige Hut und die Augenklappe, der Tee dazu ist blau. „Suchst du mein Herz / ich hab es doch längst schon verloren“: Mit Metaphern umgehen ist eine schwierige Angelegenheit, und das Herz an sich ja auch nur ein Pumporgan. Es geht sich dann aus, wie hier, wenn die Geschichte rundherum stimmt, die Querverweise durch die Beziehungswelt sich von der Kindheit bis ins Morgen ziehen. Future Islands lassen das Intro und die schöne Übersteuerung gegen Ende hin grüßen.

My Ugly Clementine - „Would Do It Again“

Es ist eh nicht leicht zu erlangen und schon aber das beste, das Gefühl von Ich-kann-hier-sein-wie-ich-bin. Und da ist nicht die Rede von kein Make-Up oder Brille statt Kontaktlinse, sondern von Charakter und Attitüde. „Would Do It Again“ ist die nächste, neue Single vom kommenden My Ugly Clementine-Album, es ist ein letztes Rückspiegelzwinkern, da war ja was, was man eh nicht mehr will. Und dann halt die 90ies-Rom-Com-Moves dazu, hier grüßen alle, die laut oder heimlich den Pop-Pathos mögen.

DRAMAS - „AFK Mode“

Warum regen sich alle so über künstliche Intelligenzen auf, ist doch eh super, bald müssen wir einfach überhaupt nichts mehr machen. „Don’t bother, robots will fix the future“ heißt’s am neuen Lied „AFK Mode“ von DRAMAS und ihr könnt hier so viel Ironie reinlesen wie ihr wollt oder nicht wollt.

Und das ist überhaupt nicht neu und noch immer viel zu gut:

Sluff - „Deep Blue“

Es gibt Bands, deren Bandshirts man sich nicht zu oft tragen traut, weil waschen soll man’s nicht so oft, Farbe geht raus, Schriften blättern ab. Sluff ist so eine Band, und noch dazu eine, die’s nicht mehr gibt. Was für Kleidungsstücke gilt, gilt ja sei dank aber nicht für Lieder, und Sluff haben mit „Deep Blue“ eins der besten überhaupt geschrieben. Das steht hier weil blau, Wasser und Sommer und weil’s eh immer passt.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Vergangenen Samstag ist die Late Night Lemonade von Dalia Ahmed schon sage und schreibe fünf Jahre alt geworden, die Studioparty war gut, die Gäste auch (u.a. Skofi und adaolisa).
  • Rapper Bouncy hat eine neue Sommer-EP für euch und war damit bei FM4 Tribe Vibes zu Gast.
  • Traurig schön ist schon auch gut: „Siren Call“ von Eugene Delta.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Schönstes Worteverschlucken in einem Popsong: „Island“ von MIBLU.
  • Da haben sich zwei gefunden und sehr gern! AYMZ und W1ZE nennen ihr gemeinsames hot-girl-summer-Lied „Callgirl“.
  • Wenn der Sommer kommt, kommt ein Sommerhit von Velar Prana.
  • Es ist ein Wertschätzungslied: „Under A Spell“ von Steaming Satellites.
  • slow down“, mit wem, wenn nicht mit Diskoromantik.
  • Eine „Neue Wöd“ ist möglich, zumindest, wenns nach Kid Pex, Gazal und Carina geht.
  • Dank boardallein ist „Daten Eden“ vielleicht der beste EP-Titel der Woche.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag haben wir Lido-Livesongs von My Ugly Clementine, Wanda oder AVEC gehört und außerdem die Spitzen-Spezialstunde von DJ Phekt über das Phänomen RAF Camora (anlässlich seines Auftritts als Donauinsel-Headliner auf der FM4 Bühne).
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag mit Clemens Fantur gab’s ein ausführliches Gespräch mit unserem brandneuen FM4 Soundpark Act im Juli, Apollo Sissi, zu hören, ebenso wie Musik und Interview mit Brackethead oder Brenk Sinatra.

Aktuell: