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Clemens Kaudela am Mountainbike

Logan Ghallager

Clemens Kaudela ist der erste Österreicher bei „Rampage“

Auf Clemens Kaudela aus Unterstinkenbrunn wartet diesen Freitag in Utah die Superbowl des Freeride-Mountainbikens.

Von Simon Welebil

Clemens Kaudela schaut sehr müde in die Kamera. Er hat den Wecker verschlafen, der ihn für unser Interview aus den Federn holen sollte. Sieben Uhr früh ist der einzige Zeitpunkt, den er sich in Utah für einen Zoom-Call aus Österreich freihalten kann, danach beginnt für ihn eine 10-Stunden Schicht mit Schaufel und Pickel.

Die „Rampage“, der wohl renommierteste Mountainbike-Freeride-Contest der Welt verlangt mit seinem einzigartigen Format nämlich mehr von den Ridern, als nur gut am Bike zu stehen. In der Wüste von Utah sind nur Start- und Zielpunkt vorgegeben. Dazwischen liegt extrem steiles Terrain, durch das jeder selbst eine möglichst spektakuläre und flüssige Linie wählen muss, mit möglichst vielen Tricks. Vom Prinzip her erinnert das ein wenig an die Freeride World Tour im Winter, mit dem Unterschied, dass man bei Rampage die eigene Linie selbst formen darf: Acht Tage lang dürfen die Rider vor dem Contest Kurven, Absprünge und Schanzen bauen, allerdings nur mit Schaufel, Vorschlaghammer und Pickel.

Clemens Kaudela am Mountainbike

Syo von Vliet

Clemens Kaudela aus Unterstinkenbrunn [sic!]

Die „Tough Men Challenge“

„Ich bezeichne das Event manchmal als ‚Tough Men Challenge‘, weil du acht Tage in der Wüste im Fels stehst und das reinhämmerst und da dann dann selber runterfährst“, sagt Clemens Kaudela über Rampage.

Dass Kaudela zu dieser „Tough Men Challenge“ antreten darf, hat er sich hart verdient. Nur 18 Rider werden jedes Jahr zu Rampage eingeladen. Der Andrang ist allerdings riesig. Die Organisator:innen achten bei den Einladung nicht nur darauf, wer mit dem extrem schwierigen Terrain in der Wüste gut zurecht kommt, sondern auch, wer eine gute Show bieten kann. Für sein Bewerbungsvideo hat Clemens Kaudela extra einen der größten Mountainbike-Jumps jemals gebaut, wo die Landung 16 Meter tiefer als der Absprung liegt.

Mit großen Sprüngen kennt sich Kaudela aus, hat er sich in der Mountainbike-Szene doch vor allem als Trackbuilder einen Namen gemacht, die großen Jumps bei den Szeneevents „Darkfest“, „The Nines“ oder „Masters of Dirt“ stammen großteils von ihm und seinem Bagger. Auch bei Rampage hat er schon Kurse angelegt, allerdings nicht für sich, sondern für den polnischen Freerider Szymon Godziek, der letztes Jahr immerhin Zweiter geworden ist.

Ziel: „Mörderrun“

Heuer hat sich Clemens Kaudela wegen Rampage auf sein eigenes Riding konzentriert. Das hat sich bislang ausgezahlt und er darf jetzt dank Wildcard für sich selber schaufeln. Als Unterstützung hat er sich seine niederösterreichischen Mountainbike-Buddies, die Ruso Bros mitgenommen, die jetzt in Utah gemeinsam mit ihm schwitzen und Social Media Content sammeln.

Der Aufwand, den man für seine Line betreibt, bleibt jedem Team selbst überlassen, „aber um wirklich ganz vorne mit zu fahren, braucht man eine Strecke, die wirklich schwierig und riskant ist“, sagt Clemens Kaudela.

Drei Zutaten dürfen in seinem Run auf keinen Fall fehlen: ein Trick vom Drop, wo es bis zu 15 Meter tief runter gehen kann, ein guter Trick bei einem normalen Jump und ein größerer Klippensprung.

Clemens Kaudela am Mountainbike

Syo von Vliet

Als Newcomer bei Rampage rechnet er sich nicht die allergrößten Chancen aus. Top 10 sind das Ziel, mit einem „Mörderrun“ könnte sich aber auch das Podium ausgehen, aber das gelte auch für jeden anderen Rider am Event.

Das Rampage-Finale findet diesen Freitag ab ca. 17:00 statt, mehr dazu und den Link zum Livestream gibt’s hier.

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