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Sane! Gang Snowboarder im Snowpark auf der Innsbrucker Seegrube beim Springen und als Gruppenfoto

Adrian Formella

Die Sane! Gang zelebriert den Frühlingsbeginn im Schnee

Die Innsbrucker Snowboard Crew Sane! Gang erhält seit Jahren Snowboardkultur und -lifestyle und gibt der Szene mit Events wie dem Sane! Spring Break neue Impulse.

Von Simon Welebil

Wer um diese Jahreszeit noch richtige Ski- oder Snowboardschwünge in den Schnee setzen will, fährt sicher nicht zur Innsbrucker Seegrube rauf. Zu kurz sind die Abfahrten, zu tief der Schnee. Snowboarder*innen und Freeskier*innen finden hier für ein paar Wochen allerdings paradiesische Zustände vor. Denn am Ende der Saison findet hier 16 Tage lang das Sane! Spring Break statt.

Für diesen Event wird der Snowpark, der Nordkette Skylinepark, auf mehr als das Doppelte vergrößert, Jumplines, Raillines, Wallrides, Gap-Jumps, eine Hip - alles, was sich „Parkrats“ erträumen, egal ob Profi oder Anfänger*in. Und weil hier alles so kompakt ist - zwei Minuten durch den Park, fünf Minuten wieder rauf -, gehen sich an einem sonnigen Frühlingstag jede Menge Parklaps aus.

Snowpark auf der Innsbrucker Seegrube beim Sane! Spring Battle

Cheryl Kapferer

Der Park für den Sane! Spring Break 2024.

Max Glatzl und Michi Schatz haben zu Mittag schon einige Runs in den Beinen, als sie sich Zeit für ein ausgiebiges Interview nehmen. Zusammen mit dem Headshaper des Nordkette Skyline Parks, Bjarni Thor Valdimarsson, sind sie für das Parkdesign und den ganzen Sane! Spring Break verantwortlich, mittlerweile der Hauptevent der Sane! Gang, der jeden Frühling hunderte Snowboarder*innen und Freeskier*innen anzieht.

Sane! Gang Snowboarder im Snowpark auf der Innsbrucker Seegrube beim Springen und als Gruppenfoto

Adrian Formella

Michi Schatz

Sane! ist eine Marke, und zwar wortwörtlich

Michi Schatz ist eines der Gründungsmitglieder der Sane! Gang, die 2008 ins Leben gerufen worden ist - einfach um für die Gruppe an Leuten, die regelmäßig miteinander snowboarden gegangen sind, einen Namen zu haben. Damals war das üblich, wenn man in der Snowboardszene bzw. -industrie mitmischen wollte, nach dem Vorbild der internationalen Größen wie der legendären Forum-Crew oder den Ästhetikern aus dem Zillertal. Max Glatzl ist 2010 zur Sane! Gang dazugeholt worden, damals als „einer der aufstrebenden Snowboarder im Innsbrucker Bereich“, wie Michi Schatz damals sagte.

Der Name Sane!, inspiriert übrigens von einer Simpsons-Episode, hat sich seither zu einer eingetragenen Marke weiterentwickelt und ist heute eine der etabliertesten und aktivsten Snowboard Crews im europäischen Raum. Sane! steht hauptsächlich für Snowboard-Core-Events, vom „Metal Battle“ Rail Jam am Hintertux-Opening über „Sane! Jib Feste“ in Mayrhofen oder der Axamer Lizum bis eben zum Spring Break. Für den Nachwuchs gibt’s seit Kurzem eigene Kids Jams.

Und dann steht Sane! natürlich für hochwertigen Video-Content. Nachdem Social Media die Full-Length-Videos gekillt hat, ist Instagram der Hauptausspielkanal von Sane! geworden, wo sie mittlerweile über 47.000 Follower*innen angesammelt haben. „Als Gruppe mit Sane! ist der Stellenwert höher als als einzelnes Individuum“, sagt Max Glatzl, und das stimmt auch, wenn man auf die Followerzahlen ihrer einzelnen Accounts schaut. Ihre Website spielt hingegen kaum mehr eine Rolle. Vor Jahren haben sie dafür das Passwort verloren und betreiben auch nicht wirklich viel Aufwand, um sie wieder zu reaktivieren.

Backflip als Mindestanforderung

Wer aller genau Mitglied bei der Sane! Gang ist, ist schwer festzumachen, da alles sehr im Fluss ist. Der Kern an aktiven Rider*innen besteht jedenfalls aus 15-20 Leuten; neben der Gründungsgeneration haben in den letzten Jahren auch vermehrt Rookies an Sane! angedockt. „Alle sind gesponsert und fast alle können einen Backflip“, fasst Max Glatzl kurz die Kriterien für eine Aufnahme bei Sane! zusammen und lacht. Locker sein, Bock auf Snowboarden zu haben und das Leben zu genießen zählen auch noch dazu, und wenn man dann viel in und um Innsbruck unterwegs ist, wird man von der Sane! Gang kontaktiert werden.

Sane! Gang Snowboarder im Snowpark auf der Innsbrucker Seegrube beim Springen und als Gruppenfoto

Adrian Formella

Ein Teil der Sane! Gang beim Spring Battle 2024

Allen gemeinsam ist Innsbruck als Basis. Hier haben sich alle kennengelernt, die Einheimischen und die Studierenden, die es im Laufe der Zeit hierher verschlagen hat, wobei dafür die Nordkette für viele ausschlaggebend war - die Berge, die hier so nah sind. „Für uns ist Innsbruck die coolste Snowboardhauptstadt“, sagen Max und Michi.

Zum Abschluss des Sane! Spring Break 2024 gibt’s am 6.4. und 7.4. Sundowner Park-Sessions bis 18:00 und eine große Afterparty im Innsbrucker Jimmy’s.

Seit den Anfängen von Sane! hat sich natürlich einiges verändert. Snowboarden hat sich nach dem anfänglichen großen Boom zu einer Nischensportart entwickelt, doch in letzter Zeit geht es auch in Sachen Mainstream-Aufmerksamkeit wieder bergauf. „Es gibt ziemlich viele Rookies“, sagt Michi Schatz, und es gäbe wieder mehr Chancen, sich als Snowboarder*in ein Leben zu finanzieren.

Die Veteranen bei Sane! haben mittlerweile alle einen regulären Job, stehen aber zumindest noch semiprofessionell auf dem Snowboard und halten die Sane!-Fahne hoch. Mit ihren Events wollen sie dazu beitragen, die Community zu stärken und vor allem die nächste Generation einbinden, um „das Radl am Laufen“ zu halten.

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