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Aktueller Musiktitel:

My Friend Peter

Lukas Drude

fm4 soundpark weekly

Neues von My Friend Peter, Voodoo Jürgens, KeKe u.v.m.

Liebe und Drogen: Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

ORF-Radiokulturhauskonzerte gehören neben Geburtstagfeiern am Sandstrand, Weihnachtsbaumaufputzen und prinzipiell sehr viel Schokoladeessen zu den schönsten Dingen, die man erleben kann - auch letzten Donnerstag war’s wieder so weit. Wir haben mit euch eine weitere Ausgabe der FM4 Blockpartys gefeiert, den Abend gestaltet hat diesmal das Kollektiv und Label Duzz Down San.

Seit vierzehn Jahren kommen unter diesem Namen zu Austausch, Kollaboration und gegenseitiger Unterstützung gute Menschen der Neigungsgruppe Beats und (sprachliches) Feingefühl zusammen. Im Radiokulturhaus letztwöchig aufgetreten und hier im Livestream zu sehen waren also Acts wie Kinetical, Mo Cess, The Unused Word, Faces x Mirac oder Von Seiten der Gemeinde. Und weil das alles sehr gut geklungen hat, widmen wir eine Stunde im kommenden Donnerstags-Soundpark dieser Session. Wir hören die Schmankerl des Abends.

Schmankerltechnisch war die letzte Woche auch hinsichtlich der Album-Releases ganz gut bedient, ganz vorn mit dabei die neuen Langspieler von DIVES und Ein Gespenst (als ob eine Ausrede nötig wäre, hier aktuell jede Woche ein Video dieser hinreißend guten Postpunkband einzubinden).

Noch mehr neue Musikvideos der Woche:

My Friend Peter - „When I Was“

Wie war das noch, ganz früher, ganz jung, Zuckerwatte und Holzspielzeug und wenige Gedanken, oder eben nur Gedanken zu Zuckerwatte und Holzspielzeug. „When I Was“ nennt der Grazer Musiker My Friend Peter seine Single, die zwar nicht ganz neu, aber neu visualisiert worden ist. Dass sein Geist schon immer ein bisschen zu schnell um die Ecke gedacht hat, kommt seiner Psychohygiene zwar weniger, umso mehr aber diesem Lied zugute, das nur auf instrumentaler Ebene gemächlich bleibt. Hin- und Her in verschiedenen Zeitebenen, das musikalische Dahinsurfen im Bewusstseinsstrom hat man schon immer am besten irgendwie mit „psych-“ betitelt.

Am 11.11. re-released My Friend Peter sein Album „In Between“, nämlich gleichzeitig via Numavi Records und La Pochette Surprise. Und das dann auch auf Vinyl. Auch live eine Empfehlung, vor allem auch wegen des hervorragenden Supports von Paul & Pets (11. November Rhiz Wien, 12. November Music-House Graz).

Voodoo Jürgens - „Federkleid“

Wo der Wein blutrote Lippen malt, wo das Jahr immer älter und das Obst immer süßer wird und die oft gehörten Metaphern zu Vergänglichkeit und Tod noch einmal einen neuen Twist bekommen - da sind wir mittendrin im wunderlich-wunderbar schönen Musikzuhause von Voodoo Jürgens. „Federkleid“ ist ein Lied über die Spitzen und Tiefen im Leben, gute Lebensbeobachter wie dieser hier wissen, dass die ja nicht selten sehr nah beieinander liegen. Vanitas!

(Das neue Album von Voodoo Jürgens erscheint am 2. Dezember und trägt den schönen Titel „Wie die Nocht noch jung wor“, schöner wäre er nur so: „Wie die Nocht no jung wor“.)

KeKe - „DMs“

„Während ich sehe, wie sie boasten und höre, wie sie labeln, haben ihre Reime mehr Filler als die Girls, die sie shamen“: KeKe pfeift auf Horoskope oder diverse Mondscheineinfallswinkel, sie liest DMs - eure! - und skizziert die dementsprechende Charakterstudie. Das ist natürlich alles minimalistisch instrumentierter Halbernst, aber nur solange, wie KeKe selbst es möchte. Die Pause vom Business hat ihr und ihrem Selbstbewusstsein gut getan. Nach „Intro“ und „Thick“ ist „DMs“ die dritte neue Single, sehr bald soll eine neue EP folgen.

BIBIZA - „Schick mit Scheck“

Altbekannte Bürgermeister-Zitate zum Mischverhältnis Wein- und Sprudelwasser, warmer 80er-Beat, geleckte Frisur und noch ei paar mehr Falco-Leihgaben: Viel mehr Hauptstadt geht dann eigentlich eh nicht mehr. Franz Bibi Bibiza schickt „lg aus Wien ;)“, weil er weiß, wie sehr die auf der anderen Seite das lieben, das süße Klischee und das nicht ganz so saubere Touristenprogramm. Das sieht alles ganz leicht aus und ist es aber gar nicht: Wer so jung so gut hineinschlüpft in Vergangenes (immerhin kann Franz auch Danzer!) hat schon sehr viel Zeit und Energie ins genaue Studium investiert. Schick mit Scheck, immer mit Bibiza rechnen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • OSKA ist für die Newcomer-Auszeichnung „Music Moves Europe Talent Award“ nominiert, die im Rahmen des Eurosonic Festivals in Groningen, Holland, vergeben wird.
  • Panik, aber zumindest conditional: Farewell Dear Ghost haben eine neue, vierteilige EP veröffentlicht.
  • „Bleib’ ma lieber Feinde“ sagen MOLL, wieso auch nicht.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Eine Ode an die Freiheit und dann noch ein bissche Queen-Vibes oben draufgebröselt: At Pavillon feiern „Finally Free“.

„We‘re singing a german/english emotional macho duet“ schreibt Wandl über die Single „City Lights“, die er gerade mit ebenfalls Wiener Musiker und Produzent AARØN rausgebracht hat.

  • „Jeden Tag erster Mai - Eskalation“ rappt Tom Hengst, Brenk Sinatra ist mal wieder beat-verantwortlich.
  • Halloween kommt! Ihr erkennt es nicht nur an Pumpkin Spice Latte oder schlechten Film-Forsetzungen mit Jamie Lee Curtis, sondern auch an manchen Songtiteln. YUKNO machen’s auf „Böse Geister“ club-schick vor.
  • Am Donnerstagabend im Soundpark haben wir neue Singles von Ein Gespenst, KeKe oder My Friend Peter - vor allem aber auch Teile der FM4 Blockparty mit dem Kollektiv Duzz Down San live gehört.
  • In der Soundparknacht am Sonntag mit Stefan Trischler war Yasmo mit ihrem neuen Album „Laut und Lost“ zum Interview zu Gast, außerdem gab’s neue Lieder von unter anderem Kaltenkirchen, Voodoo Jürgens, Brenk Sinatra oder Bouncy zu hören.

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