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Ben Howard

Toby Coulson

Die FM4 Lieblingslieder mit Ben Howard

Vom Glastonbury Festival mehr oder weniger direkt in die Open Air Arena Wien: Ein kleines Musikgespräch mit Ben Howard.

Von Lisa Schneider

Wie ist das also auf Tour, und was ist die Hauptbeschäftigung? Warten. Warten darauf, dass das Catering kommt und warten darauf, dass alle mit Duschen fertig sind, warten darauf, dass der Soundcheck endet und der Gig beginnt und dann auch noch darauf warten, dass das Warten vorbeigeht. Ben Howard sitzt ob der Temperaturen leicht bekleidet in den schön-seltsam verwinkelten Backstageräumlichkeiten der Arena Wien und bietet ein ebenso schön-seltsam-abgewracktes Sofa als Interviewsitzplatzmöglichkeit an. Er sei gerade aufgewacht, sagt er, als er ins T-Shirt schlüpft, sehr zerzaust und eigentlich sehr sympathisch so. So ist das auf Tour, das Warten und das Schlafen.

FM4 Lieblingslieder

Musiker*innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr mit Ezra Furman, AZE, KeKe, Wanda, Gayle, Birdy, Phoenix und vielen mehr.

Ben Howard hat vor zwölf Jahren sein erstes Album veröffentlicht, es wurde in Mercury-Prize-Kreisen über ihn gesprochen und dann kam da die große, lange Arbeit. Mittlerweile spielt Ben Howard in der Robert Albert Hall oder am Glastonbury Festival. Seine Musik ist eine, die man Kenner*innen als „Blue Bird Festival“-Musik ans Herz legen könnte, sie ist immer genauso gut langsam, wie es das Herz noch schafft, im Takt zu klopfen. Sie ist immer so sehr traurig, wie es noch aushaltbar ist und sie ist immer so sehr understatement, wie es die meisten guten Ideen zwischen Pop und Folk schon immer waren.

Für sein neues Album „Is It?“ nennt Ben Howard selbst Nick Cave und Neil Young als Referenzen. Im Kopf streichen wir die beiden großen „N"s und schreiben nach dem Live-Konzert, das vor allem auch wegen einer riesig besetzten Spitzen-Liveband ein wunderbarer Musiksommerabend war, ein paar Conor-Oberst-Denkanstöße und natürlich ganz viel Bon Iver dazu.

In diesem seltsam-schönen Backstage der Arena Wien spricht also ein müder Ben Howard über Ray LaMontagne (und sagt gute Sätze wie: "He shows you how to prove a song“), über Gillian Welsh, über John Francis Flynn. Ein bisschen Fliegenfangengehen muss schon auch sein: Wenn er, Ben Howard, jetzt sehr schnell eine sehr schnelle Antwort geben müsste, wer wäre sie denn jetzt aktuell, die beste Band der Welt? Fast verängstigt (ein Mikro vor der Nase kriegt auch die größten Egos vielleicht nicht klein, aber kleiner) schaut er seitlich verstohlen zu einem seiner Bandkollegen, der ein anderes Backstagesofa in Beschlag genommen hat. Der flüstert: „Radiohead?“ Ben denkt nach, ich unterstütze, „you might as well go for Radiohead“, und er nickt, „I might, they’re keep getting better and better, aren’t they?“

Wir hören „Daydreaming“, und das ist schon wieder super, weil wie unterschätzt war das mondförmige Pool-Album. Vielleicht so unterschätzt wie Ben Howard in manchen Kreisen, aber das stört ihn nicht, er hat seine eigenen.

FM4 Lieblingslieder

Musiker*innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr und im FM4 Player.

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