Indiana Jones trifft XCOM: „The Lamplighters League“

In „The Lamplighters League“ kämpfe ich rundentaktisch zwischen den Weltkriegen gegen eine finstere Weltverschwörung - eine spaßige Mischung.

Von Rainer Sigl

1932: Zwischen den Weltkriegen braut sich etwas Bedrohliches zusammen. Okkulte Mächte und Geheimbünde bekämpfen sich im Verborgenen, und ich bin mittendrin.

Mit einem Team aus Taugenichtsen und Abenteurern stelle ich mich im Rundentaktikspiel „The Lamplighters League“ gegen einen finsteren Kult, böse Militärs und einen verrückten Milliardär. Die einen wollen einen gruseligen Alien-Gott aufwecken, die anderen die Weltherrschaft an sich reißen. All das soll ich im Auftrag eines Geheimbunds, der titelgebenden Lamplighters, verhindern. So schleiche, schieße und prügle ich mich hier mit Köpfchen durch ein großes und an Wendungen reiches Abenteuer, das an exotischen Schauplätzen auf der ganzen Welt spielt.

Unterwegs mit Spezialist:innen

Indiana Jones trifft „XCOM“ - das ist kurz gefasst der Elevator Pitch von „The Lamplighters League“. Der berühmte Rundentaktikklassiker ist genauso Inspiration wie die Abenteuer des legendären Archäologen, und auch ein wenig Lovecraft darf hier nicht fehlen.

Wie im spielerischen Vorbild „XCOM“ gibt es auch hier einen globalstrategischen Teil, in dem ich Forschung und Ressourcen managen muss, und taktische Einsätze, in denen ich ein dreiköpfiges Team aus Spezialist:innen mit jeweils ganz eigenen Fähigkeiten ins Feld führe. Dabei bin ich immer zuerst in Echtzeit unterwegs, beginnt ein Kampf, wird auf den Rundenmodus umgeschaltet. Es zahlt sich aus, dessen Beginn durch Schleichen so lang wie möglich zu verzögern, denn nur so kann ich die mächtigen Überraschungsangriffe meiner jeweiligen Held:innen zum Einsatz bringen.

Gelungener Mix

„The Lamplighters League“ ist ein gelungener Mix: Spielerisch überzeugt es durch abwechslungsreiche Charaktere und taktische Herausforderung, die sich auch durch die jeweils einzigartigen Fähigkeiten und Waffen der zahlreichen Charaktere und Synergien zwischen ihnen ergibt.

Die spannende Story und auch der Cartoon-Grafikstil tragen viel zum Reiz dieses Spiels bei, das sich immer wieder sympathisch wie ein Game gewordener Groschenroman anfühlt. Großmäulige Held:innen, überdrehte Bösewichte und flapsige Dialoge stellen sicher, dass der Humor in diesem Abenteuer nicht zu kurz kommt.

Wer Rundentaktik mag, findet hier ein höchst originelles Spiel mit viel Charme und Charakter. Kein Wunder, immerhin sind seine Macher:innen, das Studio Harebrained Schemes und dessen Gründer Jordan Weisman, keine Unbekannten: Weisman ist einer der legendären Erfinder der Tabletop-Klassiker „Shadowrun“ und „Battletech“, beide Franchises wurden von seinem Studio erfolgreich auch als Strategie-Videospiele umgesetzt.