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Der Mond Esceladus

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Interview

Gibt es Leben auf Enceladus?

Enceladus, ein Mond des Planeten Saturn, steht derzeit im Fokus von Laborexperimenten an österreichischen Astrobiologie-Instituten. Wir haben mit Dr. Ruth-Sophie Taubner vom Institut für Weltraumforschung in Graz gesprochen.

Von Steve Crilley

FM4: What does an astrobiologist do and study?

Dr. Ruth-Sophie Taubner: Die Astrobiologie ist, glaube ich, die interdisziplinärste Wissenschaft von allen. Also man kann Biologe sein, man kann Astronom sein, Physiker, aber auch Jurist, Theologe, kunstaffin oder auch Mediziner. Also im Prinzip alles ist möglich in der Astrobiologie, mit jedem Background kann man dabei sein.

FM4: There has been a focus on the Moon Enceladus encircling Saturn, why is it interesting for the field of astrobiology?

Taubner: Wenn wir nach Leben im Weltraum suchen, dann suchen wir zunächst nach Bedingungen, wo es flüssiges Wasser gibt, eine Energiequelle und die CHNOPS-Elemente, also Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel. Und all das gibt es auf Enceladus, also die Weltraummission Cassini hat gewaltige Geysire gefunden am Südpol, die gespeist werden durch einen unterirdischen Wasser-Ozean. Wir haben hydrothermale Quellen, also eine Energiequelle. Und mittlerweile sind auch alle CHNOPS-Elemente entdeckt worden.

FM4: Could you tell us about the work you’ve been doing in your lab with micro organisms, testing their ability to inhabit different worlds...

Taubner: Ja, diese Laborarbeit hat an der Uni Wien und an der Johannes Keppler Universität in Linz stattgefunden. Wir haben versucht diese Bedingungen, die in diesem unterirdischen Ozean sind, nachzustellen und so gut wie möglich zu testen, ob Mikroorganismen, wie wir sie von der Erde kennen, dort überleben können. Und dafür muss man ganz spezielle Mikroorganismen nehmen, nämlich sogenannte Chemotrophe, die kein Sonnenlicht brauchen als Energiequelle.

Laborexperiment

NASA

FM4: And what conclusions have you come to?

Taubner: Wir haben eine ganz spezielle Spezies gefunden, sogenannte Methanogene Archea. Das sind Mikroorganismen, die ungefähr so groß oder sogar teilweise kleiner sind als Bakterien. Und da haben wir einen Mikroorganismus gefunden, der dort unter diesen Enceladus-ähnlichen Bedingungen überleben konnte. Das bedeutet aber - und das ist ganz wichtig - nicht, dass wir Leben auf Enceladus gefunden haben, sondern nur das Leben, wie wir es kennen, dort möglich wäre. Und das wiederum bedeutet wir müssen aufpassen, wenn wir Satelliten dorthin schicken, dass die sauber sind, damit wir diese möglichen Habitate, diese Eismonde, nicht kontaminieren.

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