„Song of Nunu: A League of Legends Story“

Die eisige Welt Freljord steckt voller Geheimnisse und Mysterien, die vom Abenteuer-Duo Nunu und Willump auf herzerwärmende Art und Weise erkundet werden. Ein wunderschönes Spiel mit kleinen technischen Mängeln, aber viel Herz.

Von David Riegler

Zwei Charaktere aus dem League of Legends Universum bekommen ihr ganz eigenes Abenteuer. In „Song of Nunu: A League of Legends Story“ begleiten wir das ungleiche Duo, bestehend aus dem dem Junen Nunu, der dem Stamm der Notai-Nomaden entspringt und seinem besten Freund, ein vierarmiger Yeti namens Willump. Die ungleichen Freunde haben von Anfang an einen liebevollen und witzigen Umgang miteinander, der einem das Herz erwärmt. Sie scherzen, machen Schneeballschlachten und bestreiten gemeinsam das Abenteuer.

Eine Vision zeigt ihnen ihr gemeinsames Ziel, nämlich das sogenannte Herz des Blauen zu finden, obwohl sie zu Beginn ihrer Reise noch nicht wissen, warum sie dieses Herz suchen. Nicht nur der Auftrag ist mysteriös, sondern auch viele andere Geschehnisse in der Eiswelt namens Freljord. Nach und nach entdecken wir die vielen Geheimnisse und Mythen der Region und so entwickelt sich ganz subtil im Hintergrund die Geschichte, die viele rührende Momente offenbart und uns die Vergangenheit von Nunu und Willump erzählt.

So vielfältig kann der hohe Norden sein

Unsere Aufgabe ist es, die schneebedeckte Welt zu erkunden, die sich aber schnell als deutlich farbenfroher als ursprünglich vermutet entpuppt. Immer wieder treffen wir auf Höhlen, in denen grell leuchtende Pflanzen wuchern, gemütliche Feuerstellen, an denen wir uns ausruhen können und mystische Figuren und Artefakte, hinter denen eine tiefere Bedeutung steckt. Wir klettern, laufen und rutschen durch die prächtige Welt, die im typischen League of Legends Stil gehalten wurde.

Immer wieder treffen wir auf nicht all zu schwere Rätsel, die wir lösen müssen, um weiterzukommen und ab und zu tauchen auch bedrohliche Gegner auf, denen es nicht gefällt, dass wir die Geheimnisse der Region erforschen. Der Kampfstil ist aber recht einfach gehalten und er steht nicht im Zentrum des Games. Das Erkunden ist die eigentliche Aufgabe und hier gibt es leider kleine Probleme mit der Physik im Spiel. In manchen Bereichen der Welt bleiben unsere Helden unerwartet stecken oder rutschen an einem Stein ab, der eigentlich eben aussieht. Aber man wird durch die schöne Atmosphäre schnell wieder versöhnt.

Wie aus einem Traum

Neben Rätseln und Kämpfen gibt es genug Zeit für kleine Aktivitäten, die dem Spiel das wohlig warme Gefühl verleihen, die es ausmacht. Mit dem flauschigen Yeti eine Schneeballschlacht zu machen und auf ihm einen schneebedeckten Hügel runterrutschen, spielt sich wie ein Traum, der direkt der Fantasie eines Kindes entspringt. Generell ist die Anmutung des Spiels eher für ein jüngeres Publikum, aber wer sich auf die manchmal etwas zu brav wirkenden Dialoge einstellen kann, bekommt ein unglaublich atmosphärisches Game mit einer durchaus anspruchsvollen und teilweise düsteren Story.

„Song of Nunu: A League of Legends Story“ ist bis auf kleine technische Mängel ein gelungenes Spiel, das durch seinen Abwechslungsreichtum glänzt, sowohl auf visueller Ebene, als auch im Ablauf des Spiels. Es bietet die ganze Palette eines Abenteuerspiels und schafft es dabei trotzdem ein sogenanntes „Cozy-Game“ zu bleiben, bei dem man sich einfach wohlfühlt. Vor allem die wunderschön einfühlsame Freundschaft zwischen Nunu und dem Yeti sorgt dafür, dass man in das Spiel eintaucht und sich in der eisigen Welt wohlfühlt. Wer hätte gedacht, dass so viel Wärme in einer eiskalten Welt stecken kann.

David Riegler und René Froschmayer testen „Song of Nunu“ in der FM4 Spielekammerl Show am Donnerstag 9.11. ab 17 Uhr. Sei auf unsrem FM4 Twitch Kanal live dabei!