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Naima Bock

Holly Whitacker

Die FM4 Lieblingslieder mit Naima Bock

Die Lieder, die fürs Leben halten, nennt man FM4 Lieblingslieder. Diese Woche ausgesucht von Naima Bock.

Von Lisa Schneider

Ob sie schon die ultimative Wien-Weihnachts-Experience hinter sich habe, so die erste Frage an Naima Bock, die sich den Schal von den Schultern wickelt und zum schönsten, herzwarmen Lachen ansetzt. Sie wisse es nicht ganz genau, aber sie kann auf jeden Fall bestätigen: Es ist sehr schön hier.

FM4 Lieblingslieder
immer sonntags von 16 bis 17 Uhr

Wo es auch sehr schön ist: inmitten all dieses Glitzer-Glimmer-Christkindlwahnsinns, nämlich im ersten Wiener Bezirk, genauer gesagt, im rot gekleideten Backstage des Jazzclubs Porgy & Bess. Ende November ist Blue-Bird-Festival-Zeit, neben Schokoladenadventkalender die beste Tradition, seit man keinen Religionen mehr folgen muss. Und was haben wir hier schon live gesehen in den letzten Jahren: Aldous Harding, bevor sie Superstar war, und Patrick Wolf ebenso gerade am Weg dahin, Owen Pallett, Amanda Palmer und Adam Green. Heuer kein Tanz mit Emily, dafür aber unter anderen mit Porridge Radio, Lambchop, Magnetic Fields und eben Naima Bock.

Naima Bock @Blue Bird Festival 2023

Lisa Schneider / FM4

Nirgends so schön wie mit Naima Bock im rot-cozy Backstage des Wiener Porgy & Bess.

Aktuell lebt Naima in London, in einer Art „kommunalem Wohnprojekt“, und wenn sie die Worte sagt, muss sie selbst schon wieder lachen. In Wirklichkeit leben da einfach ein paar Menschen zusammen und pfeifen auf den Rest, also eh ganz so, wie man sich eine WG unter Mitt- bis Endzwanzigern vorstellt. Naima Bock hat in der psychedelisch angehauchten Punkband Goat Girl gespielt, bis es Zeit war für einen switch (von Band zu Solo und von fest Draufhauen zu ein bisschen sanfter).

Vergangenes Jahr hat Naima Bock ihr erstes Album veröffentlicht, die letzten Monate war sie sehr viel unterwegs. Am Blue Bird Festival ist sie nur in Gitarrenbegleitung zu sehen, und das ist auch deshalb super, weil leichtes Gepäck lässt sich schnell nach dem Auftritt ins Hotelzimmer schmeißen, um dann noch nach der einen coolen Bar zu suchen. Ist ja schließlich ihr letzter Abend in Wien.

Nachdem wir also die wichtigen mitternächtlichen Ausgehfragen und dazu passend die dazugehörenden Lungenschädigermarken besprochen und geklärt haben, haben wir uns natürlich über Musik unterhalten. Wie lang ihre Antworten denn sein dürften, fragt Naima, Augen groß und abwechselnd strahlend-grün-blau. Sie ist selbsternannter Supernerd in Sachen Fan-Sein und zuallererst müssen wir über Gorillaz reden (zartes Alter, sechs Jahre). Green Day erwähnt sie der Vollständigkeit halber, hat aber das Prinzip dieser Sendung (Wir schämen uns für nichts!) noch nicht ganz inhaliert und will deshalb lieber nicht „American Idiot“ hören. Lieber Mount Eerie („aktuell bestes Bandprojekt der Welt“) oder Joanna Newsom („nur einen einzigen Song so schreiben wie sie“).

Wir sprechen darüber, wieso Coverversionen zach werden können, wenn man nicht mit Herz und Hirn dabei ist (Naima hat im September ihre Version von Leonard Cohens „So long, Marianne“ veröffentlicht) und wir reden über die besten Komplimente, die man für das, was man da so macht und Musik nennt, so bekommen kann. „Eine Frau hat während der Geburt ihres Kindes mein Album gehört“ ist aktuell schon schräger, aber trotzdem Spitzenreiter in dieser Kategorie.

FM4 Lieblingslieder

Musiker:innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr und im FM4 Player. Hier die aktuelle Sendung:

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