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Rapper Kreiml & Samurai sitzen im ZIB Nachrichtenstudio

Kreiml & Samurai

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Kreiml & Samurai, Hold, AF90 u.v.m.

Schlechte Nachrichten mit gutem Hip Hop, ein Zuhause mit Akustik-Folk, Freunde mit Indie-Rock zurückgewinnen und wenn alles nichts hilft, dann doch nochmal mit dem Alten Schiff in See stechen. Das sind die neuestes Videos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Es war das zwanzigjährige Jubiläum des Protestsongcontests und das Finale ist geschlagen. Jurorin Sigrid Horn hat bei der Punktevergabe gemeint, es wäre der Protestsongcontest mit dem höchsten Niveau an Final-Acts. Da kann man ihr nur zustimmen. Und so haben vollkommen zu Recht, aber für alle überraschend gleich zwei Finalist:innen den Protestsongcontest gewonnen: Einerseits das sehr berührende Lied „Nullsummenspiel“ der deutschen Liedermacherin und Sängerin Laura Braun. Ein Song gegen Kinderarmut, geschrieben aus der eigenen Erfahrung, vorgetragen mit einer sympathischen Band. Und andererseits die wilde, energiegeladene Performance von Eff Eff und ihr kapitalismuskritischer Song „Alles Da“. Eine Performance, die der Jury und dem Publikum einen „Drahdiwaberl-Moment“ bescherte. Es war ein großartiger Abend, den ihr in der ORF TVThek anschauen und hier anhören könnt.

Und falls ihr Euch für die Grufti-Musik der 80er Jahre aus Österreich interessiert, dann solltet ihr hier in die FM4 Schnitzelbeats hineinstöbern. Al Bird Sputnik hat wieder tief in seinen Archiven gegraben und die eine oder andere Perle zum Vorschein gebracht. Von den „österreichischen Joy Division“ bis zur feministischen Dark-Wave Band.

Aber auch sonst hat sich diese Woche viel in der heimischen Musikszene getan.

Kreiml & Samurai - „Preiselbeerkompott“

Nicht nur, dass sich Rapper Kreiml mit Fate & Alligatorman beim Protestsongcontest politisch engagiert haben, auch auf ihrer neuesten Single nehmen Kreiml & Samurai kein Blatt vor den Mund. Im Video zu „Preiselbeerkompott“ werden im allseits bekannten ZiB-Studio Themen wie Inflation und Teuerung mal etwas anders angegangen. Über Beats von Alligatorman drüber beschwert man sich nicht nur über Schnitzel und Preiselbeerkompott. Man unterstützt Streikende und spricht ein deutliches Wort über den politischen Umgang mit den derzeitigen Krisen. Das ist jedoch nur der erste Streich. Die weiteren folgen Mitte April mit dem neuen Album „Ranz oder gar nicht“. Und im Mai wird der Couch-Schweinehund überwunden und auf Tour gegangen.

Hold - „Home“

Wir kennen den Photographen und Filmemacher Gabriel Hyden von seinen unzähligen Musikvideos, etwa für Culk, 5KHD, Hearts Hearts und viele mehr. Mit der Band Vague hat er als Musiker drei Alben veröffentlicht. Nun widmet er sich seinem Solo-Projekt HOLD sanfter, folklastiger Musik. Die erste Single „Home“ kommt nur mit Gitarre, einer Orgel und seiner Stimme aus. Es ist ein Lied, das uns Wärme und ein zeitweiliges Zuhause anbietet. Ein Platz, um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Und es ist eine Einladung an alle Freunde und die Familie, sich gemeinsam zuhause zu fühlen, aufeinander zu achten. Ein bisschen Beatle-esk, ein bisschen Red House Painters. Klingt nach einem guten Anfang für hoffentlich mehr.

AF90 - „Muchacho“

Andreas Födinger ist noch immer ein umtriebiger Musiker. Der Schlagzeuger von Farewell Dear Ghost hat 2018 spontan für einen Song bei The Killers auf der Bühne live getrommelt. Mit seinem Solo-Projekt AF90 bleibt er dem guten alten Indie-Rock treu. Und lässt gegen Ende seiner neuen Nummer „Muchacho“ sogar kurz ein Riff reinknallen, das nach Rage Against The Machine klingt. Eine gewisse Frustration, oder vielleicht Wut, ist schon herauszuhören, geht es in dem Song doch darum, seine Freunde an das adult life zu verlieren und dass sich die Gesprächsthemen dann nur mehr um Börsenpläne, Hundefutter und Vorstadthäuser drehen. Deshalb setzt AF90 nochmal zu einer großen Show an, um mit all den aufgebauten Mikrofonen Überzeugungsarbeit dafür zu leisten, auf die Seite der Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu wechseln.

Rote Augen - „Ich bin ein altes Schiff“

Sie haben in Bands wie „The Incredible Staggers“, „The Sado Maso Guitar Club“ und „The Jigsaw Beggars“ gespielt. Vor einiger Zeit haben sie sich dann als Rote Augen formiert, eine Combo, die Spiellust und Retro-60ies Sound vereint. Die neueste Single „Ich bin ein altes Schiff“ segelt zwar schon seit einiger Zeit durch die Szene, aber hier soll es noch einmal erwähnt werden. Es macht Spaß, sich dieses straighte und frische Lied anzuhören und das nett animierte Video anzusehen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Ankathie Koi hat das schöne Wort „Nein Nein“ für sich entdeckt und daraus einen 80er Pop-Stomper gemacht.
  • Schon mal daran gedacht, aufzugeben? Ein Song für alle, die Motivation und einen Soundtrack zum Weitermachen brauchen, das Duo Aze hat mit „Jet Matt Set North“ einen Durchhaltepopsong geschrieben, der ins Ohr geht.
  • Die gewohnt sanfte Rap-Stimme von verifiziert erklingt diesmal über die schnellen Beats von Produzent Suki. Der Drum’n’Bass-ige Track vermittelt viel Melancholie.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Zarte Vocals, schöne Akustik-Gitarrenakkord-Zerlegungen und Bläser dazu. So gestaltet Sängerin und Songwriterin Rhayn ihre Lieder. Das Stück „I Think Too Much“ handelt vom Zerdenken und nimmt sich dabei selbst nicht zu ernst, sondern Rhayn tanzt dabei mit ihren Stimmen im Kopf.
  • Die neue Band Ischia liebt Blonde Redhead, Beach House und My Bloody Valentine. Verträumt und introvertiert, aber auch eingängig und tanzbar ist die erste Single „sleep“, eine wundervoll leichte und melancholische Indiepop-Nummer.
  • Wie ist das, wenn man die Liebesgefühle vom Gegenüber nicht erwidert bekommt? Die Sängerin und Songwriterin kleinabaoho ist im Clinch mit ihren Gefühlen für eine toxische Liebschaft mit dem „himmelskind“.
  • Der melancholische Singer/Songwriter Oskar Haag kommt zu euch nachhause und spielt eine FM4 Private Session. Ebenfalls im Programm ist die neue Single „Food Poisoning“ die er mit Alex The Flipper gemeinsam produziert hat.
  • Letzten Donnerstag hat Lisa Schneider im FM4 Soundpark Eli Preiss zum Interview gebeten, einen neuen Song von „Ja, Panik“ vorgestellt und in den FM4 Schnitzelbeats hat sich Al Bird Sputnik diesmal dem 80s Dark Wave und Goth Rock aus Österreich gewidmet.

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