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Ender Lilies

Binary Haze

Im Nachthemd gegen das Böse

Das Metroidvania „Ender Lilies“ bietet eine melancholische Welt und überraschend taktische Kämpfe mit unheimlichen Helfern.

Von Rainer Sigl

Als kleines, wehrloses Anime-Mädchen im weißen Nachthemd hat man es schwer in dieser Welt. Ein magischer Regen hat dieses Fantasy-Königreich verwüstet und einen Fluch auf alle Lebewesen gelegt. Unaufhörlich fällt der Regen auf diese melancholischen Ruinen, und überall lauern Monster und verzauberte böse Soldaten.

Gut, dass ich Hilfe habe: Schon ganz zu Beginn von „Ender Lilies: Quietus of the Knights“ schließt sich mir der Geist eines Ritters an. Normalerweise ist er unsichtbar, aber wenn ein Kampf beginnt, taucht er bei Tastendruck einen Sekundenbruchteil lang auf und schlägt statt mir mit seinem Schwert zu - und auf einmal bin ich doch nicht mehr so wehrlos. 25 hilfreiche Geister lassen sich in dieser Endzeit mal mehr, mal weniger freiwillig dazu überreden, sich mir anzuschließen und mir zu helfen.

Ein Metroidvania mit Taktik

In „Ender Lilies“ steuere ich meine Spielfigur aus der klassischen Seitenansicht durch diese frei begehbare Welt. Die Fähigkeiten der Geister, die ich nach und nach finde, eröffnen mir immer wieder neue Wege, wo zuvor kein Durchkommen war - wie in den Games-Klassikers „Castlevania“ und „Metroid“, die dem Subgenre den Namen des „Metroidvanias“ beschert haben. Die fragmentierte Erzählweise und die mysteriöse Atmosphäre hat sich das japanische Spiel allerdings offensichtlich von „Dark Souls“ abgeschaut.

„Ender Lilies: Quietus of the Knights“, entwickelt von Livewire und im Vertrieb von Binary Haze, ist im Early Access für Windows erschienen; Versionen für Konsolen sollen folgen.

Das Besondere an „Ender Lilies“ ist das Kampfsystem: Die Angriffe meiner unterschiedlichen Geister kann ich beliebig kombinieren und drei der vier Joypad-Tasten frei damit belegen. So kann ich etwa den schnellen Angriff meines Ritters mit einem Geisterraben kombinieren, der selbstständig angreift, und als Finisher meinen dicken Wikinger dazunehmen, der alles, was noch steht, mit seiner Keule plattmacht. Die Kombinationsmöglichkeiten der Geisterkräfte, die sich einzeln steigern und beliebig zusammenstellen lassen, machen „Ender Lilies“ überraschend taktisch und ermöglichen ziemlich unterschiedliche Vorgehensweisen.

Ender Lilies

Binary Haze

Angeblich schon bald fertig

„Ender Lilies“ sieht hübsch aus, punktet mit stimmungsvoller Musik und bringt genug Neues mit, um es schon im Early Access interessant zu machen. Die Suche nach neuen Geistern motiviert ebenso wie die große Spielwelt, in der man sich dank vorbildlicher Landkarte nicht so leicht verläuft.

Momentan bietet das noch unfertige Spiel etwa acht Stunden gute Unterhaltung; die finale, im Endzustand etwa dreimal so umfangreiche Version soll aber auch schon bald fertig sein - die Rede ist von „Frühling 2021“. Schon jetzt macht man mit einem Kauf aber nichts verkehrt.

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