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Julia Placek mit Skateboard im Skatepark

Simon Welebil

Julia Placek spielt das Game of SKATE

Die 17-jährige Julia Placek aus Mödling drängt in die Skateboard-Elite. Bei den Landhausplatz Open in Innsbruck will sie sich wieder beweisen.

Von Simon Welebil

Wenn in der österreichischen Contest-Skateboard-Szene von einer Julia geredet wurde, war eigentlich immer klar, dass es sich dabei nur um Julia Brückler handeln konnte, fast ein Jahrzehnt lang die einzige österreichische Skaterin, die auch international wahrgenommen wurde und bisher die einzige, die bei X-Games und Olympischen Spielen teilgenommen hat. Doch in letzter Zeit schreibt auch eine andere Julia im Street-Skateboarden Schlagzeilen, die aus einer anderen Generation stammt.

Julia Placek kommt aus Mödling, ist 17 und hat erst vor fünf Jahren mit dem Skaten begonnen, aber ihre Karriere hat recht schnell Fahrt aufgenommen. 2022 gewinnt sie nicht nur die Innsbruck und die Best Foot Forward Europe Tour, beides eher Amateur- bzw. Nachwuchsbewerbe, sondern auch die Landhausplatz Open in Innsbruck, ein Invitational Event, bei dem sie sich gegen erfahrene Contest-Riderinnen durchsetzen musste.

Im Finale des Contests, der als Game of SKATE im Duellmodus ausgetragen worden ist, hat sie sich recht überraschend gegen Candy Jacobs aus den Niederlanden durchgesetzt, immerhin regelmäßige X-Games-, Street-League- und Dew-Tour-Starterin.

Julia Placek hat nicht wirklich erwartet, dass sie Candy Jacobs im Game of SKATE schlagen könnte, wo man sich gegenseitig Tricks vorgibt, die die Kontrahentin dann nachmachen muss. Alles, was Julia von Candy vorher auf Videos gesehen hat, hat eigentlich dagegen gesprochen. Doch genau deswegen ist sie recht locker in das Finalduell gegangen, was ihr zum Erfolg verholfen hat.

Dass das Game of SKATE im Flat, also im Flachen, ohne Rampen oder Obstacles ausgetragen wird, ist Julia dabei entgegen gekommen, hier kann sie ihre Vorliebe für Flip-Tricks und technisches Skateboarding ausleben.

Bei den ganz großen Street-Contests hingegen, an denen sie danach teilgenommen hat, der umstrittenen Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Skateboard Weltcup in Rom, die beide zur Olympiaqualifikation 2024 zählen, sind möglichst fette Tricks gefragt, über viele Stufen oder lange Rails. Die hat sie noch nicht wirklich im Repertoire, will aber daran arbeiten.

Mit einer Qualifikation für die Olympischen Spiele in 2024 wird’s für Julia Placek eng. Nicht nur, weil sie im World Ranking momentan außerhalb der Quali-Ränge liegt, sondern auch, weil sie heuer im Frühjahr, wenn es wirklich Ernst wird, Matura machen wird. Das schreit nach Interessenskonflikt.

In den nächsten Monaten steht zumindest noch Skateboarden im Vordergrund. Am 2. September tritt Julia Placek bei den Landhausplatz Open in Innsbruck wieder beim Game of SKATE an. Obwohl sie heuer als Titelverteidigerin anreist, bleibt sie sehr zurückhaltend, was ihre Erwartungen angeht. Denn das Feld der Teilnehmerinnen wurde auf 16 verdoppelt, mit noch mehr internationalen Top-Fahrerinnen. Auch Julia Brückler wird dort an den Start gehen. Mal sehen, wem dann die Schlagzeilen gehören. Julia Placek stapelt vielleicht auch deshalb tief: „Ich möchte zumindest die erste Runde überleben.“

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