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Aktueller Musiktitel:

Voodoo Jürgens Rickerl

Alexandra Rodriguez

fm4 soundpark weekly

Neues von Voodoo Jürgens, Anda Morts, MODECENTER u.v.m.

Dreck ist die Angst vor dem Sprung, Dreck ist der Mut zur Furcht: Die österreichische Musikwoche und all ihre schlauen Statements im Überblick.

Von Lisa Schneider

Was jetzt also, Montage oder Montage? Wochentag oder technischer Begriff? Anda Morts hat seine neue EP so genannt, sie kommt rechtzeitig zu ständig neuen, ausverkauften Shows auf seiner aktuellen Deutschland-Tour raus. Folgt ihm auf den Socials, es ist ein schöner Spaß, die Leute lauter grölen zu hören als ihn selber, und die Leute dann sogar auch passende Song-Accessoires durch die Gegend schmeißen zu sehen (wer „Adidas für Mama“ schreibt, kriegt Turnschuhe).

Montage also, wir entscheiden uns hier in der Kolumne für den Wochentag, ganz einfach deshalb, weil er gar nicht zu Anda passt. Montage mag eh niemand, aber besser noch bei Anda: der kennt sie überhaupt nicht. Die Tage bröseln bei Anda dahin genauso wie die guten Momente, jeder nicht austausch- aber leicht verwechselbar, und jeder einer, aus dem er das Beste machen will. Anspieltipp der neuen EP unbedingt: „Schweinerock“. „Ich schreib’ einfach gern Lieder und das hier ist so ein Lied“ singt er da, also wer sich das anhört, weiß alles über Anda, was man wissen muss.

Und von der Bühne und vom Kino weiter zur zu bemalenden Leinwand geht’s für Voodoo Jürgens, der kann ja aber auch wirklich alles. Am 12. April, also kommenden Freitag, eröffnet Voodoo eine Gruppenausstellung namens „Den Freien und den Süchtigen“ an der Adresse Parkring 10 in Wien (gemeinsam mit Dominik Scharfer, Samuel Ebner, Linus Barta und Sasche Utech) und stellt dort ausgesuchte Werke aus. Es gibt natürlich Spritzwein, Prost.

„We hope you didn’t forget us because there’s something coming up“ schreiben wiederum Leyya vor ein paar Tagen als kleine Grußbotschaft raus ins Netz, die Antwortet muss lauten: Natürlich nicht, wir sind bereit. Vor einigen Monaten noch haben Sophie Lindinger und Marco Kleebauer angekündigt, Leyya-Lieder fortan nicht mehr live zu spielen, sondern eben einfach nur die Studioversionen zu veröffentlichen. Jetzt ist aber das Gefühl von früher wieder da: Wir sehen da im Reel alte Videoaufnahmen von vor ca. zehn Jahren und etwas jünger, Anfangsdinge, Recordings zu Zeiten von „Superego“ oder „Spanish Disco“, Handtücher, die über dem Drumkit liegen, Haare im Gesicht und ein Gefühl von Da-wollen-wir-wieder-hin. Am Donnerstag hören wir im Soundpark die Premiere der neuen Leyya-Single.

Mehr neue Musik(videos):

MODECENTER - „Dreck“

Stell’ dir vor, du bist auf einer Party und redest mit niemandem. Weil du nicht wolltest oder weil du nicht konntest, beides legitim, und irgendwann gehst du nachhause. Es gibt für genau diesen wahrscheinlich eher seltsam-bauchgefühligen Moment jetzt ein Lied, es heißt „Dreck“ und die Gruppe MODECENTER hat’s geschrieben. Great Britain in Wien, aber eh auch auf Deutsch, weil wir wissen auch: Dieses ganz bestimmte Räudigkeitszünglein geht in einer Sprache am allerbesten. Im Mai erscheint mit „Altes Glück“ zumindest sicher schon mal eins der bestbetitelten homegrown Alben heuer, ziemlich sicher darf man das dann nach dem Anhören auch über den Inhalt sagen.

Sladek - „IDGAF (but I care)“

Mira Lu Kovacs hat kürzlich mit „Disappear“ ein Lied darüber veröffentlicht, dass Empathie prinzipiell eh eine gute Sache ist, zuviel davon aber schnell mal dazu führt, dass man weder das Gegenüber noch sich selbst richtig fassen kann. Sladek knüpfen an. „I don’t give a fuck (but i care)“ ist vielleicht die aktuell schönste Art zu sagen: Mir is das eh alles bissi wurscht, ich bin deshalb aber kein Egoschweinchen, ich schau’ halt ein bisschen auf mich und kümmer’ mich nichtsdestotrotz darum, was außerhalb meines Radius passiert. Selfcare 2.0!

Little Element - „We Will Be Fine“

Endlich wieder am Meer und Gedankenbaumelnlassen, so ist das bei neuen Releases von Little Element. Es wird uns gut gehen, wieso, weiß ich noch nicht, aber da ist eben dieses grundtiefe Urvertrauen da. Und da gehen sich dann sogar schon manchmal gehörte Mantren aus: „Om Tare Tuttare Ture Svaha“ richtet sich an die grüne Tara, die im tibetischen Buddhismus sehr verehrt wird, passt dann gut, wen auf der Suche nach Güte und Mitgefühl und der ein- oder anderen Wunscherfüllung. Wohlfühlmusik.

Nicht neu! Und super: Alterno Boy - „Pass By“

Ein Rausschmiss-Lied für heute, weil kennt ihr das: Da hört man so alte Playlists durch und dann ein Lied, man hat’s fast vergessen, dabei war’s so gut und die Freude jetzt ist umso größer. Alterno Boy gibt’s nicht mehr, die haben mal gern 00er-Jahre-Britpop gehört und auch so ähnlich geschrieben, „Pass By“ ist der dieswöchentliche Vielleicht-verlieb’-ich-mich-ja-heute-Song.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Wir trafen uns in einem Garten! Diese schöne Headline ist gefladert, aber lest hier mehr: Christoph Sepin über Gardens, unseren neuen FM4 Soundpark Act im April.
  • Diese Woche jedenfalls treffen wir uns in vielen Linzer nicht Gärten, aber Clubs, Beiseln und allen anderen schönen Plätzen, die gute Livemusik vertragen: Das Stream Festival findet am 12. und 13. April in verschiedenen Locations in der Linzer Innenstadt statt, FM4 ist live für euch vor Ort.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik fassen Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger zusammen, was in der österreichischen Musikwelt an guten, zumindest aber spannenden Dingen passiert ist. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights und natürlich auch ein bisschen Gossip.

  • Tanzen, immer Sonnentanzen: Pressyes und Nature Swim haben gemeinsam ein Lied geschrieben, es heißt „Radio 5“.
  • Und Sonnentanzen, die zweite für heute: Joyce Muniz und Renato Cohen mit „No Haters“.
  • „Bitte verlass mich / nimm dich in Schutz / ich würde alles tun, nur um dich zu halten“: been there, done that. AYMZ mit „Alles kaputt“.
  • Querflötenpower! Schmack haben Günther Paulitsch (Good Wilson) eingeladen, mitzusingen, das Ergebnis heißt „Leslie“.
  • „Vale Tudo“ ist portugiesich und bedeutet so viel wie „alles gilt“, Average und David Raddish haben ihr gemeinsames, neues Album so genannt und sich den Sinnspruch fest zu Herzen genommen. Keine Genres, keine Grenzen, viel Musik, also eh so, wie Musik im Jahr 2024 passiert. Wenn’s gut klingt, dann wie diese Songs.
  • Und am Soundparkdonnerstag war OSKA zu Gast, wir haben über Silbermond, 16-jährige Traumvorstellungen und darüber geredet, was Chris Martin von ihren Songs hält. Außerdem haben wir neue Lieder von unter anderem Modecenter, Donna Savage oder Conny Frischauf gehört.

Aktuell: