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Gardens

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Wir trafen uns in einem Garten: GARDENS sind unser Soundpark Act im April

Eure Band für den Frühling, für Abende draußen und vielleicht sogar für’s bisschen Verlieben. GARDENS sind unser homegrown Spotlight Artist des Monats.

Von Christoph Sepin

Es ist April, es ist fix, es ist Frühling, da geht kein Weg mehr drumherum. Deswegen ist es auch ein bisschen Zeit, um dazu passende, wenn auch bisschen kitschige Bilder zu malen: Stell dir vor, rosaorange Himmel, das alte Fahrrad, auf dem Weg zu den Freund:innen, die schon am See warten. Und du drückst „play“ am ja, wieso nicht, Kassettenplayer im Rucksack. Der Song, den du hörst, nach einem kurzen Klicken, ist „Talk“ von Gardens.

Das ist eure Band für den Frühling, für Abende draußen und vielleicht sogar für’s bisschen Verlieben. Rock’n’Roll, der das macht, was im Idealfall passiert, wenn Gitarren involviert sind: dich woanders hinbringt, an den Ort, an dem es Zeit zum Nachdenken gibt. Tagträumereien sind erlaubt, das große Pläneschmieden, Übergangswetter und Übergangsjäckchen, endlich keine Vitamin D-Insuffizienz mehr.

Gardens sind Luca Celine Müller, Peter Benedikt Mathis, Laura Keiblinger und Patrick Stieger. Zuerst hat man darüber geredet, Musik zu machen, Luca hat visuell gearbeitet, hat zum Beispiel für Ja, Panik Albumcover und Musikvideo gemacht. Dann war es ein Duo mit Peter (der macht auch Musik als Peter the Human Boy), dann waren sie zu viert. „Alle sind motiviert und sind dabei. Sind happy und jetzt stehen wir da“, sagt Luca.

Wenn man Musik macht, kann man Dinge verarbeiten, kann eine eigene Welt basteln, das wissen Gardens. „Es ist fast wie meditieren“. Ihre Songs sind Umbruchsongs, inspiriert von Veränderung und von ein paar superen Menschen der Musikwelt: von Julia Jacklin, von Big Thief, Courtney Barnett und Wet Leg. „Da gibt’s dann vielleicht was auf unserem Album, was in die Richtung geht“, lacht Luca. Und auch, das passt doch jetzt gerade, zwischen Alben von Beyoncé und Lana Del Rey: ein bisschen Country. Kann man jemals genug Slide-Gitarre hören? Aktuell eh nicht.

Gardens sagen, ihre Musik klingt wie oversharing in der Badewanne mit einem guten Film im Hintergrund. Menschen sollen beim Hören fühlen, am besten alle Gefühle. Sich verstanden finden bei all den emotionalen Belastungen, die es so gibt. Was für ein Element haben die Lieder von Gardens? Wasser und Erde. Nasse Erde, wenn es regnet. Oder warmes Wasser. „Unterwasser fühlt man sich umarmt und wohl. Wie wenn man unsere Musik hört“.

Gardens haben sich einen eigenen (Sound-)Garten gebaut, in dem kann man sich treffen. „Ich würd so gern in diesem Garten wohnen“, sagt Luca, weil der schaut gut aus: ganz verwildert und verwachsen und Heimat für ganz viele Tiere. Schafe, Ziegen und Hühner, lauter kleine Bänke stehen herum, irgendwo hängt eine lange Schaukel. Blumen, ein Biotop, Büsche, von denen man Beeren pflücken kann. Klingt nach Paradies, nur Rückzugsort soll das aber doch nicht sein. Gardens-Musik fühlt sich gut an, ist aber mehr als Eskapismus.

„Es ist trotzdem aus der Realität gegriffen“. Weil Songs Themen drin haben, mit denen sich Leute identifizieren können. „Vielleicht versucht es, die Realität ein bisschen weniger hart zu machen“. Das soll aber trotzdem aufwühlen, auch wenn das comforting ist. Es ist nicht nur ruhig, es verändert sich, es soll in Bewegung bleiben: „Es gibt Bauarbeiten im Garten“.

Das Resultat der Landschaftsplanung gibt es dann im Herbst, wenn Gardens ihr Debütalbum auf dem Wiener Label Siluh Records veröffentlichen. Davor gibt es im Juni neue Songs, Videos und mehr. Livekonzerte spielen Gardens am 19. April im Kollektiv Kaorle in Wien, dann in Prag und Berlin. Eine Einladung für ihren Garten hat die Band auch: „Kommt’s mit. Und danke, dass ihr dabei seid“.

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