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Freerider Markus Eder

Freeride World Tour / Mia Knoll

Die Trickser gewinnen bei der Freeride World Tour in Fieberbrunn

Take me Higher! Die Freeride World Tour erreicht nach den ersten zwei Tourstopps in Kanada und Japan im Tiroler Fieberbrunn ihren ersten Höhepunkt.

Von Heinz Reich

Nach den eher kleineren, verspielten Faces in Hakuba, Japan und in Kicking Horse in Kanada, sind in Fieberbrunn 620 Meter Höhenunterschied und eine Hangneigung von bis zu 70 Grad zu überwinden. Genau darauf haben sich die Big Mountain Spezialisten unter den Ridern, also zum Beispiel die Schweden Kristoffer Turdell und Reine Barkered gefreut.

Aber das Duell Big-Mountain-Spezialisten versus Backcountry-Freestyle-Akrobaten ist auch am wesentlich schwierigeren Wildseeloder wieder zu Gunsten der Trickser ausgegangen. Unter den Contestfahrern wird diese Entwicklung seit Jahren diskutiert. Die Old School Rider predigen die reine Lehre: Beim Freeriden sollte es um möglichst schnell gefahrene, schwierige Lines gehen.

Freerider in Fieberbrunn

Freeride World Tour / J. Bernard

Jetzt hat man als Zuseher aber nicht den Eindruck, dass da ein paar Lauser aus dem Park ihre Slopestyle Tricks im Gelände machen und ansonsten den Berg runterstümpern. Im Gegenteil! Das Level beim Freeriden ist heute einfach so unfassbar hoch, dass auch die ärgste Line nur noch zum Sieg reicht, wenn als Draufgabe ein 360er oder ein Backflip eingebaut wird. Ich beobachte jetzt seit einem Jahrzehnt die Entwicklung der Contests und ich kann kaum begreifen, wie man einen Sprung über ein Cliff, das schon gerade gesprungen kaum gutgehen kann, auch noch mit einer Drehung um die horizontale oder vertikale Körperachse sicher landen kann.

Freerider in Fieberbrunn

Freeride World Tour / J. Bernard

Die Bedingungen beim dritten Contest der Freeride World Tour (FWT) in Fieberbrunn waren heuer märchenhaft. Ein Blue Bird-Tag und 20cm Neuschnee ermöglichten den besten Ridern der Welt spektakuläre Sprayturns. Die glitzernden Wolken sind in der Sonne stehen geblieben und der Sluff ist über die Felswände runtergeschossen wie Wasserfälle.

Freerider in Fieberbrunn

Freeride World Tour / J. Bernard

Der Wildseeloder hat heuer aufgrund des Jahrhundertschneefalls im Jänner stellenweise bis zu vier Meter Schnee. Das eröffnet den Freeridern völlig neue Lines. Die gewohnten Cliffs, die sie in den letzten 10 Jahren immer gesprungen sind, verschwinden heuer unter den Schneemassen. Dafür können Felsbänder, die in den letzten Jahren „no go Areas“ waren, plötzlich in die Line eingebaut werden und in spektakulären Drops überflogen werden.

Snowboard Herren

Der Sieg bei den Snowboard Herren ging wie schon beim zweiten Tourstopp in Kanada an den FWT-Neuling Victor De Le Rue (FRA), der sich auf den Spuren seines großen Bruders Xavier befindet und mit einer originellen Linienwahl, sowie zwei 360s glänzte: „Ich war der drittletzte Fahrer und hatte gesehen, dass die anderen supergute Runs gezeigt hatten. Ich war sehr beeindruckt. Ich wollte eigentlich eine Straight-Line mit hohem Tempo fahren. Aber als ich gesehen habe, wie viele Sprünge die anderen eingebaut haben, habe ich improvisiert. Ich nahm einige Sprünge mit und alle waren gut, deshalb bin ich jetzt sehr happy“, sagte Victor De Le Rue.

Freerider in Fieberbrunn

Freeride World Tour / J. Bernard

Marion Haerty

Snowboard Damen

Der Sieg bei den Snowboarderinnen ging an die Weltmeisterin von 2017, Marion Haerty (FRA), die auch schon den FWT-Stopp in Kanada gewonnen hatte: „Ich hatte die Linie schon letztes Jahr gesehen und wollte sie unbedingt fahren. Ich freue mich total und habe kräftig Selbstbewusstsein für den nächsten Event getankt.“ Titelverteidigerin Manuela Mandl (AUT) musste sich nach einem Sturz mit dem siebten Rang zufriedengeben.

Ski Damen

Eindrucksvolle Runs zeigten auch die Skifahrerinnen, allen voran Hedvig Wessel (NOR), die bereits zweimal bei den Buckelpistenwettbewerben der Olympischen Winterspiele am Start war und dieses Jahr mit einer Wildcard bei der FWT mitfährt. Sie hat als erste Frau am Wildseeloder einen Backflip gestanden!

Weniger günstig ist es für die Weltmeisterin vom letzten Jahr, Arianna Tricomi aus Südtirol gelaufen. Die hat mir vor dem Contest erklärt, sie mag eher „so kurze Minigolf-Faces“, weil die fährt sie daheim auch am meisten.

Ski Herren

Der Sieg bei den Skifahrern ging an Markus Eder (ITA), der nun nach zwei Siegen und einem zweiten Platz klar auf Titelkurs liegt. Der Italiener beeindruckte mit einem 360er im Steilhang, einem Shifty bei einem Transfer, einem Backflip und seiner kreativen Linienwahl. Schaut euch diesen Wahnsinns-Run an!

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