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Pathway

Robotality

Das Game „Pathway“ ist Indiana Jones für zwischendurch

Nordafrika in den 1930er-Jahren, exotische Orte, geheimnisvolle Ruinen, Pyramiden, mysteriöse Artefakte und wagemutige Abenteurer, die es mit den Nazis aufnehmen: „Pathway“ ist eine Pixel-Expedition mit Charakterköpfen.

Von Rainer Sigl

Die Wüstensonne brennt, und vor mir liegt eine riesige Ruinenstadt. In der drehen nicht nur böse Nazi-Schergen, sondern auch gruselige Untote ihre Runden. Allerdings: Der Anführer meiner Expedition hat keine Munition mehr, die Bandagen sind mir ausgegangen und auch das Benzin für meinen Jeep geht zur Neige - ins rettende Lager zurück komme ich also höchstens noch zu Fuß. Da hilft alles nichts: Gemeinsam mit meinem Team muss ich mich in den Kampf wagen. Mein Team, das sind außerdem eine russische Ärztin, ein französischer Berufseinbrecher und ein brasilianischer Dampfschiffkapitän.

Was wie die Vorlage zu einem kuriosen Abenteuerfilm nach dem Muster des Hollywood-Hits „Die Mumie“ und natürlich der „Indiana Jones“-Filme klingt, ist das Videospiel „Pathway“. In dem jagen wir mit einer Handvoll abenteuerlustiger Charakterköpfe mysteriösen Artefakten hinterher und bekämpfen nebenbei Nazis, Wüstenräuber und allerhand übernatürliche Wesen.

Rundentaktik und andere Abenteuer

„Pathway“ teilt sich in zwei Spielphasen: Auf der Übersichtskarte suchen wir uns einen Weg zu unserem jeweiligen Ziel und fahren so wie bei einem Brettspiel von Halt zu Halt. Manchmal wartet an den jedes Mal neu zufallsgenerierten Orten in der Wüste ein friedlicher Händler, manchmal finden wir gar nichts und manchmal müssen wir eine Entscheidung treffen, die auch von den einzigartigen Fähigkeiten unserer Helden abhängig sein kann: Das kranke Kamel eines Beduinen können wir zum Beispiel nur dann heilen, wenn wir einen Arzt in unserer maximal vier Personen zählenden Gruppe haben. Über 400 solcher Zufallsereignisse hat „Pathway“ zu bieten.

Oft müssen wir bei der Ankunft an unserem Ziel aber zu den Waffen greifen, weil wir in den Oasen und verlassenen Tempeln auf Gegner treffen. Dann wird „Pathway“ zum rundenbasierten Taktikspiel - allerdings nie von solcher Komplexität wie im offenkundigen Vorbild „XCOM“. Durch die ganz unterschiedlichen Helden - es gibt insgesamt 16, mit jeweils recht unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorgeschichten - erinnert das Spiel eines deutschen Indie-Studios aber auch an „Jagged Alliance“ und das weitaus neuere „The Curious Expedition“. Durch Kämpfe und das Überleben der Kampagnenteile sammeln unsere Helden Erfahrung und lassen sich beim Levelaufstieg spezialisieren, oder aber wir schalten gar einen neuen spielbaren Charakter frei.

Pathway

Robotality

Ein kleines Pixel-Kunstwerk

„Pathway“ ist in seinem nostalgischen Pixellook ein kleines Retro-Kunstwerk geworden: Die Helden, Umgebungen und Monster sehen so knuffig nach 16-bit-Nostalgie aus, dass es eine Freude ist. Auch spielerisch hat man mit diesem Indiana-Jones-Simulator durchaus seinen Spaß, vor allem, weil die Ereignisse und Orte der fünf Kampagnen jedes Mal neu zufallsberechnet werden. Dank abwechslungsreicher Charaktere hat man überdies auch am mehrmaligen Expeditionsstart Freude.

„Pathway“ ist für Windows, Mac und Linux erschienen.

Übergroße Spieltiefe oder Komplexität sollte man sich von den taktischen Kämpfen allerdings eher nicht erwarten, denn in dieser Hinsicht ist „Pathway“ eher minimalistisch ausgefallen. Trotzdem: Als sympathischer Appetithappen zwischendurch ist das abwechslungsreiche Abenteuer auf jeden Fall gelungen.

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