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Kaltenkirchen

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fm4 soundpark weekly

Neue Musik aus Österreich von Hunney Pimp, MochDaKopf, Kaltenkirchen u.v.m.

Von Lisa Schneider

Wir sind jetzt also 25, viele gute Menschen haben mit uns gefeiert. Und weil wir nicht wollen, dass der Spaß schon vorbei ist, gibt’s Montag bis Mittwoch Abend in der FM4 Homebase und am Donnerstag im FM4 Soundpark Mitschnitte der besten Konzerte des FM4 Geburtstagsfests: von Mavi Phoenix bis My Ugly Clementine. In Bildern hat das Ganze so ausgesehen.

Und abseits von Konfetti, grellen Lichtern und Schampus? Eine kleine große Neuentdeckung, Genre Anti-Schlager: die Band Kaltenkirchen. Klingt nach Metal-Hochburg, ist es nicht.

Der Song ‚Du und ich’ zum Beispiel: ungewohnt einfach, und dabei ganz einfach gut. Aufgetaute 80er Jahre, Pathos, Knallerrefrain und auch sonst alles, was die schrecklichsten (die besten?) Popsongs so an sich haben. Wort- und Selbstironiekünstler Titus Probst müsste das gefallen, Drangsal vielleicht auch, ganz sicher aber Flut. Das erste Album von Kaltenkirchen heißt außerdem „Im Namen der Liebe“. Kann man schon machen.

Außerdem hält uns einmal mehr Wolfgang Möstl auf Trab, diesmal wieder in der Rolle des Produzenten: Letzte Woche hat er via Instagram kurz Einblick in sein aktuelles Studioleben gegeben und eine hoffentlich interessante Band getaggt: Mr. Rose nennt sich die, und ihre Musik bezeichnet sie als „Fluchtpop“. Dranbleiben.

Zur Musikvideo-Auswahl der Woche:

Hunney Pimp - „Dahi“

Hunney Pimp zieht live gerade mit Skero und Bumbum Kunst durch die Lande, eine Show nach der anderen ist ausverkauft. Die nächste gibt’s am 31. Jänner im Wiener Flex.

Abgedreht hat Hunney Pimp jedenfalls zuvor schon den vierten Teil ihres kleinen, verruchten Video-Vierteilers: „Dahi“ ist sozusagen der cineastische Abschluss. „Bin zu gewieft für sie / die kriagn mi nie“ - Hunney Pimp einmal mehr als eleganter, kluger Profi-Gangster. Schleppende Beats, gute Story.

MochDaKopf - „Fensterlos“

Pünktlich zum Release seiner neuen EP „Fensterlos“ war der steirische Rapper MochDaKopf zu Gast bei Phekt und Trishes in FM4 Tribe Vibes. Es läuft grade gut bei ihm: schon das erste Album (2019) zwischen vielschichtigem Sinnieren und lockerem Dialekt-Schmäh war vielversprechend - jetzt wird er Kreiml & Samurai live als Support unterstützen.

Den EP-titelgebenden Song „Fensterlos“ hat (kurz) MDK mit Kizmet aufgenommen. Panikattacken, existenzielle Ängste, der Krieg mit den Wörtern: „Zweifel werden nach dem ersten Sample per Knopfdruck zersprengt“. Video im DIY-Style hat sich also angeboten.

Amanda - „Luna“

Die Band Amanda hält nicht viel von Understatement. „Durch die Ewigkeit“ wird ihr erstes Album heißen (es erscheint am 6. März), „Aus ewigem Liacht“ die erste Single, „Luna“ jetzt also die zweite. Milchstraßenphilosophie, das Herz, das übergeht und die Töne, die groß sind und doch wieder alle in einen Song hineinpassen müssen.

Das Video zu „Luna“ ist jedenfalls sehr schön: gerade für alle Städter*innen, die es heuer noch nicht in die Berge geschafft haben und dazu nach dezenter, akustischer Untermalung suchen. Man sollte dabei zumindest ein kleines bisschen Austropop-Fan sein.

Ant Antic - „Yellow Press“

Gut, richtiges Video ist das keins. Wobei: Wer lässt sich nicht gern von einer sich drehenden Krone hypnotisieren?

Tobias Koett, der als Ant Antic Musik schreibt, lebt mittlerweile in Berlin und arbeitet aktuell am zweiten Album: „Good Vids, Vile Times“ wird im Herbst erscheinen. Die erste Albumsingle „Slow Down“ ist ein guter Begleiter zur späten Clubstunde, die Beine tun schon weh, aber ein bisschen was geht noch. „Yellow Press“ ist, der Ausgehphilosophie folgend, der etwas bittere Morgen danach.

Bitter natürlich nicht im musikalischen, aber im selbstreflektiven Sinn: Es ist ein Song über die eigene Leere, und die Art, wie man glaubt, sie vor anderen verstecken zu können. Immer posen, ja nichts zugeben. Bis die Krone eben irgendwann bröckelt.

Auch noch gut und gut zu wissen

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Da Staummtisch hat gerade noch eine Single mit Skero rausgebracht, jetzt ist das ganze Album da: „Zucker“ heißt das Ding und wird aktuell verschwitzt und klebrig live vorgestellt. Upcoming: 25.1., Chelsea Wien.
  • Montags bzw. heute Dienstagsblues? Die beiden Wiener Musiker cler & klainer schaffen funky-zurückgelehnte Abhilfe. „take it slow“, don’t take your map, esst eine Banane.
  • Auch der Wiener Rapper Bibiza, seines Zeichens guter Freund von MochDaKopf, hat gerade eine neue EP rausgebracht. „Bis dato“ heißt sie.

In der Soundpark-Sendung letzten Donnerstag hat Andreas Gstettner-Brugger unseren FM4 Soundpark Act im Jänner OEHL bei einer FM4 Acoustic Session inklusive Schmusechor begleitet. Susi Ondrusova hat von österreichischen Bands am Eurosonic Festival berichtet - und wir wissen jetzt alles Wichtige über die Bilderbuch-Ausstellung im Wiener Museumsquartier.

Und in der Soundpark-Sendung Sonntagnacht hat sich Andreas Gstettner-Brugger ausführlich mit OEHLs Ari und Hjörtur über ihr Debütalbum „Über Nacht“ unterhalten. Auch zu Gast mit neuem Album: The Base. Außerdem gibt’s eine Listening Session zum Protestsongcontest 2020 zu hören, inklusive schöner Bands und Bandnamen wie „Die Zirkusband“ oder „Waldgeist-Kartell“.

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