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Titan Chaser

Shas Shostak

Titanen im Nebel

Im kleinen, surrealen Spiel „Titan Chaser“ ist die Jagd nach haushohen Titanen ein entspannter Job für die Nachtschicht auf der Landstraße.

Von Rainer Sigl

In „Titan Chaser“ habe ich zumindest auf dem Papier einen ziemlich aufregenden Job: Als Monsterjägerin bin ich dafür zuständig, dass sich die riesigen Lebewesen, die hier in der Wildnis rund um eine riesige Stadt im nächtlichen Nebel herumwandern, nicht in Vorgärten und Stadtzentren verirren.

Was nach Action klingt, ist aber eigentlich viel friedlicher: Statt auf Waffen und Gewalt zu setzen, komme ich mit ein paar Scheinwerfern und meinem klapprigen Auto aus. Die Monster sind nämlich riesig, aber eigentlich sehr scheu.

Nachtschicht auf der Landstraße

Die meiste Zeit verbringe ich in „Titan Chaser“ damit, nachts auf der Suche nach den Riesen durch diese einsame Gegend zu fahren, wo keine Menschenseele außer mir unterwegs ist.

„Titan Chaser“, entwickelt und vertrieben von Shas Shostak, ist für Windows erschienen.

Leere Kleinstädte, verlassene Tankstellen und endlose Landstraßen lassen immer wieder Erinnerungen an die Filme von David Lynch oder die Mystery-Serie „Stranger Things“ aufkommen. Statt düster und gruselig ist die Stimmung in „Titan Chaser“ aber eher freundlich und surreal und die riesigen Titanen sind verlorene Seelen, die ich mit grellem Licht zurück in die Wildnis scheuche. Bei den Autofahrten auf der Suche nach den Monstern stellt sich fast das Gefühl einer echten Arbeitssituation ein.

Titan Chaser

Shas Shostak

Ich und mein Mixtape

Eine Besonderheit des Spiels ist das mechanisch recht detailliert simulierte Gefährt: Mein Auto lässt sich bis hin zu winzigen Details wie Fensterhebern, Sonnenblenden und Kassettenradio bedienen - das erinnert entfernt an den ebenso schrägen Trabbi-Simulator „Jalopy“.

Die Musikkassette, die ich dabei ins Autoradio schieben darf, ist voll mit schönen Elektronik-Tracks des ukrainischen Duos Krapka;Koma. Die beiden jungen Frauen haben während der ersten Pandemie-Lockdowns ein kleines Album an „Quarantäne-Beats“ gebastelt und es als virtuelles Mixtape ins Cockpit von „Titan Chaser“ gelegt.

Titan Chaser ist ebenso schräg wie dank seiner einzigartigen Atmosphäre sehr charmant geraten. Das kleine Spiel eines ukrainischen Einzelentwicklers ist ein Unikat - und zum freundlichen Preis von nur vier Euro auf jeden Fall einen Blick wert.

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