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Fotograf Wolfgang Tillmans in der Ausstellung "Wolfgang Tillmans - Schall ist flüssig" im mumok in Wien

APA/GEORG HOCHMUTH

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Wolfgang Tillmans im FM4 Gästezimmer

Der Künstler, Fotograf und Musiker Wolfang Tillmans hat die „Pop-Fotografie“ seit den 90er Jahren mitgeprägt. Im FM4 Gästezimmer präsentiert er einige seiner Lebens- und Lieblingsplatten.

Von Martin Pieper

„Schall ist flüssig“ heißt die große Wolfgang Tillmans Ausstellung, die noch bis August im MUMOK im Wiener Museumsquartier zu sehen ist. Kein Zufall, denn Musik und Sound sind für das umfangreiche Werk von Tillmans bis heute zentrale Einflüsse auf seine Ästhetik. Ob die frühen Bilder der Clubkultur der späten 80er und frühen 90er Jahre, die zahlreichen Porträts von Musiker*innen, seine Videos, Platten- und Magazincover, die Bildproduktion von Tillmans hat fast immer mit Sound zu tun.

FM4 Gästezimmer mit Wolfgang Tillmans

Am Sonntag 15. Mai von 16-17 Uhr auf FM4 und im FM4 Player.

Es ist kein Zufall, dass im Berliner Berghain ein sehr großformatiges Bild von Tillmans in der Panoramabar hängt. Vor ein paar Jahren hat er auch selbst wieder begonnen, Musik zu machen. Gerade eben haben seine alten Freunde, die Pet Shop Boys für ihn einen Remix angefertigt. Am 20. Mai 2022 wird Wolfgang Tillmans einen ganzen Abend im MUMOK hosten. Mit Künstlergespräch, Drinks und natürlich viel Musik, unter anderem von DJ Thomas Brinkmann und dem Berliner Duo Dmitra x Soraya. Hier sind ein paar Highlights seiner Selektion.

Wolfgang Tillmans über seine Lieblingslieder

Die Sendung beginnt mit den Pet Shop Boys und wird mit ihnen aufhören, aber in zwei unterschiedlichen Jahrzehnten. Ich fange an mit dem Song „Rent“ von 1987. Das war die Hoch-Zeit von Maxisingles, Remixes und Extended Versions. Die kamen oft zwei, drei Wochen nach der Single raus mit der Absicht, dass die Single dann länger in den Charts bleibt. Und es ist ein komplett neues Medium gewesen. Dieser Mix ist von Francoise K, einem französisch-New Yorker Produzenten und DJ, eine House-Music-Größe!

„Wind“ ist ein Song von Dirk von Lowtzow und der Sängerin Charlotte Brandi. Dirk von Lowtzow ist natürlich sicher vielen bekannt als der Sänger von Tocotronic. Ich bin seit den Neunzigern Fan der Band und dieses Stück hat es mir besonders angetan in den letzten Monaten.

Tyree Cooper, eigentlich einfach bekannt als Tyree, ist einer der bekanntesten amerikanischen Producer aus Chicago. Ein anderer Super-Favorit von mir heißt Acid Over. Aber dieses Stück heißt „I am“ und hat auch wirklich nur eine Textzeile, und die heißt „I am“. Und ich finde es wirklich ein großartiges Kunstwerk.

Nabihah Iqbals Song „Zone 1 to 6000“ ist ein Abgesang auf das hektische Leben von London. Aber es ist natürlich auch voller Liebe und Leidenschaft. Nabihah war eigentlich Menschenrechtsanwältin und hat 2013 entschieden, Karriere zu wechseln und Musikerin zu werden, damals unter dem Namen Throwing Shade. Und dann hat sie vor zwei Jahren ihr Debütalbum unter ihrem eigentlichen Namen Nabihah Iqbal rausgebracht. „Zone 1 to 6000“ ist der Hit der Platte.

Die eigentlich aus Schottland stammenden Bronski Beat hatten 1984 ein unglaublich wichtiges Album rausgebracht „The Age of Consent“. Angefangen hat das mit der Singleauskopplung „Small Town Boy“, da hatte ich das wahnsinnige Glück als 16-jähriger, der sein Coming out in dem Sommer erlebte, den begleitenden Soundtrack in der Hitparade zu hören. Der Song „Screaming“, den ich jetzt spiele, der wurde nie groß berühmt, aber er gibt mir heute noch Gänsehaut, so berührend finde ich den.

2018 hatte ich eine Ausstellung in Johannesburg in Südafrika und wegen der herrschenden Sicherheitsumstände hatten wir immer einen Fahrer, der uns zwischen Museum und Hotel und auch durch die Nacht immer begleitet hat. Und er hatte einen super Musikgeschmack. Am Ende des zweiwöchigen Aufenthaltes hat er mir einen Stick geschenkt mit all den Songs, die wir die ganzen Tage gehört haben und einer davon ist wirklich super herausstechend. Über Oskid ist praktisch nichts rauszufinden im Internet. Aber den Song „Disappear“ gibt es.

Cynthia Torres ist eine Musikerin aus Miami, die Teil einer Dance-Musikrichtung war, die ich immer sehr geliebt habe und die eigentlich nie wirklich groß bekannt wurde: „Freestyle“ heißt die und die bekannteste Sängerin war Shannon und ihr Hit „Let the Music Play“. Das kennen vielleicht noch ein paar Leute, aber innerhalb der Szene gab es viele kleinere Stars: Judy Torres, Jonny O und Cynthia. Die hatten diverse kleinere Hits und „Dream Boy Dream Girl“ mit Jonny O war vielleicht der bekannteste, ich aber schlage den Track „Change on me“ im Marcello Mistake Remix vor.

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