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FM4 Geburtstagsfest Totale

Christian Haas

Das war das große FM4 Geburtstagsfest 2023

Es sollte gefühlt die beste FM4 Party des Jahres werden. Mit Live-Highlights wie Mando Diao, Granada, Leftovers, Mola und Uche Yara ist uns und dem Publikum dieser Geburtstagswunsch erfüllt worden.

Von Michaela Pichler

Wenn der frischgeflockte Schnee im 16. Wiener Gemeindebezirk langsam zum Gatsch transformiert, wenn von der einen Richtung der Manner-Wind und von der anderen die Bierhefe-Fahne weht, wenn eine überdimensionale Badeente die ersten Partygäste vor sich schart, ja dann ist es endlich wieder so weit: Das ausverkaufte FM4 Fest 2023 ist eröffnet.

Die Erwartungen sind hoch an diesem Partyabend, noch höher nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause. Das erzählen sich auch die ersten Menschen, die durch die Tore der Ottakringer Brauerei strömen und sich gleich als Radiofans outen: „Eine spezielle Bindung mit FM4 hat eigentlich jeder Mensch, der in Österreich bewusst Musik hört.“ Das genaue Hinhören und Entdecken ist FM4 in die DNA geschrieben und so wissen auch die Geburtstagsgäste, dass sie an diesem Abend um mindestens eine musikalische Entdeckung reicher werden.

Eine erste Kandidatin dafür heißt Uche Yara und hat sich bereits mit Bilderbuch die Bühne geteilt. Damals, als Gitarristin, vor einem 60.000-Menschen-Publikum beim Ukraine-Benefizkonzert im Ernst-Happel-Stadion. Das ist fast ein Jahr her. Für das FM4 Fest ist Uche Yara nun mit ihrer Band angereist. Die 20-jährige Oberösterreicherin hat sich mittlerweile zur Wahlberlinerin entwickelt. Glaubt man ihrer Internet-Bio, spielt, schreibt und produziert sie, Uche Yara ist eine Alleskönnerin. Das stellt sie schon nach wenigen Sekunden auf der Bühne klar, als sie galant zwischen Soul und Sänfte, zwischen schweren Rock-Beats und johlenden E-Gitarrensoli hin und her wechselt. Im Publikum nickt anerkennend ein Mavi Phoenix, der selbst schon der letzten Geburtstagssause vor drei Jahren auf derselben Bühne gestanden hat.

Geburtstage sind auch immer perfekte Gelegenheiten für Überraschungen. Eine solche zaubert uns die deutsche Indie-Pop-Band Mola im Keller aus den Hut. Die Band um Sängerin und Songwriterin Isabella Streifeneder ist aus München angerollt, mit im Gepäck haben sie aber einen, für den es ein kleines Heimspiel wird. Vielleicht ist Österreichs Everybody-Darling-Rap-Popper Bibiza mit dem Taxi 40100 direkt vom Opernring Richtung Ottakringer Brauerei gedüst. Letztes Jahr hat er uns noch ein famoses Tortenrezept als Geschenk gerappt, nun gibt es eines dieser Geburtstagsständchen, über die wir uns immer am meisten freuen. „Viertelnachvier“ wird um Viertel vor zehn gespielt. Als Mola diesen Song zum ersten Mal auf FM4 gehört haben, befand sich die Band gerade im Auto auf dem Weg zum nächsten Gig.

Damit ist für Mola schon ein Traum wahr geworden: „Dass wir hier jetzt am FM4 Fest live spielen, das ist quasi der Ritterschlag für uns!“ Die ersten Mitsingchöre des Abends ertönen, Leute holen ihr Feuerzeug raus und Mola singen vom Schnee im Sommer.

Die Livesendung vom FM4 Fest in der Ottakringer Brauerei gibt es 7 Tage lang im FM4 Player.

Je weiter der Abend voranschreitet, desto voller werden die Hallen und Gänge in der Ottakringer Brauerei. So voll, dass es auf dem Weg zu Sharktank dann schon ein Einlassstopp gibt. Augenzeugen berichten von einer charismatischen Show, Sharktank stehen für eine gute Verschmelzung an Pop, Indie, RnB und Hip Hop. (Wer mag, kann Sharktank dann bei ihrer kommenden Tour live bewundern!)

„Ich bin heute hier, um einfach diese Vielfalt zu feiern, um mir all diese unterschiedlichen Bands anzuschauen und Party zu machen“, bezeugt eine Person zwischen zwei Sets. Also, auf zum nächsten Ding, das da Salo heißt.

Im Keller kann man sich für ihn und seinen Neue-Deutsche-Welle-Sound entscheiden. Er glaubt nicht an Dinosaurier, singt der Grazer, doch er glaubt an einen guten Abend, das merkt man ihm und seiner Band an. Wenn er zum Beispiel diese eine Herzschmerzhymne von Echt covert - „Du trägst keine Liebe in dir“ - oder wenn er den Buntspecht-Saxophonisten Roman Geßler auf die Bühne holt, um ein bisschen Lautstärke Richtung Publikum zu röcheln.

Wertvolle Schritte für die Smartphone-Maschine im Hosensack sammeln, das kann man in der Ottakringer Brauerei besonders gut. Da wuselt man sich schon mal für den ein oder andren Act von der Wohnzimmer-Halle über schmale Gänge in den nächsten Dunstkreis. Manche Partygäste sind sogar weit über Hunderte Kilometer angereist, nur um einen der Headliner des heutigen Abends zu sehen: „Ich bin extra aus Deutschland für Mando Diao hergekommen! Alles für Mando Diao!“ Kleine Herzerln in den Augen.

Mando Diao mussten ausnahmsweise ohne ihren Drummer anreisen. Zum Glück sind sie aber trotzdem angereist. Glaubt man der schwedischen Indie-Kult-Truppe im Interview, dann ist FM4 das beste Radio des Universums. Nach so viel Bauchpinselei dürfen sich die Musiker um Björn Dixgård auch etwas von FM4 wünschen, für die nächsten 28 Jahre quasi: „Don’t you ever stop to play Rock’n’Roll!“

Damit uns niemals der gitarrenlastige Stoff ausgeht, gibt es in der momentanen österreichischen Musiklandschaft Newcomer-Acts wie die Leftovers. Weil Underground, findet man das Wiener Quartett in der Ottakringer Brauerei natürlich auf der Kellerbühne. Noch am Vorabend hat eines der Bandmitglieder versehentlich ein Waschbecken demoliert, dementsprechend ist ihr Auftritt nun auch in der Brauerei auf Abriss getrimmt. FM4s Alexandra Augustin kündigt die Leftovers als „beste Band, die man sich hierzulande zurzeit auf der Bühne anschauen kann“ an und verspricht, dass es definitiv kein Kindergeburtstag wird. In der ersten Reihe stöpseln sich die ersten sicherheitshalber was in die Ohren, ab dann prasselt es laute Riffs auf die Ohren. Bei den Leftovers wird nicht mitgesungen, es wird mitgeschrien. Mit ihrem Debütalbum „Krach“ waren sie gerade noch der FM4 Soundpark Act im November, jetzt sitzen die Texte treffsicher bei der Geburtstagsmeute. Zwischen den Songs wird darauf hingewiesen, dass man trotz der Feierwut bitte aufeinander aufpassen soll. Weil die FM4-Fest-Menschen das beste Publikum sind, ist das natürlich Ehrensache.

Als es dann doch irgendwann schon langsam nach 00.00 ist, gibt es die letzte Entscheidung des Abends zu treffen: Granada im verschwitzten Keller oder rauf ins Wohnzimmer, wo dann eben Mando Diao ihre Lieder zum Besten geben werden. Wer es noch schafft, wuselt sich die Treppen rauf und landet in einer Zeitkapsel, irgendwann Mitte der Nuller Jahre. Mando Diao gehen mit Hits wie „Down in the Past“, „Gloria“ oder dem Konzerthöhepunkt „Dance With Somebody“ die Memory Lane entlang. Dazwischen gibt es natürlich auch neue Rock’n’Roll-Würfe zu hören, mit Björns markanter Rauheit im Gesang. Er weiß ganz genau, was das Wichtigste auf einer richtig guten Geburtstagsparty - neben der besten Crowd, natürlich - ist: „It’s all about the dancefloor. Anything can happen on the dancefloor.“

Was da noch alles passieren kann, das beweisen uns die liebsten FM4 DJs Alex Augustin, Kristian Davidek, Billie Stylish und Molly Pocket. Im Ohr noch viel Bass und die Komplimente, die sich FM4 an diesem Abend anhören durfte - wie von der deutschen Indiepop-Band Kytes: „Wäre FM4 eine Person, es wäre auf jeden Fall eine sehr, sehr coole Person.“

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