FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Viele Kino-Besucher und -besucherinnen

Pixar

Die Funken fliegen in „Elemental“

Der neue Film von Pixar ist eine romantische Komödie, die Migration und Kommunikation zwischen Kulturen und Generationen liebevoll und persönlich thematisiert.

Von Natalie Brunner

Wer schafft es, Animationsfilme mit der Reichweite von Blockbustern zu machen, die niedlich, brillant umgesetzt und intellektuell ansprechend sind, für Zuseher*innen von fünf bis 95? Zwei Studios kommen mir in den Sinn: das japanische Studio Ghibli und Pixar. „Elemental“ aus dem Hause Pixar/Disney läuft diese Woche in unseren Kinos an und ist nicht nur inhaltlich ein rührendes, geschickt geschriebenes Stück Kino, sondern auch in der Umsetzung ein visuelles Meisterwerk. Noch nie habe ich es gesehen, dass Feuer und Wasser so gekonnt anthropomorph visualisiert worden sind.

Die Geschichte von „Elemental“ spielt in einer fiktiven Metropole namens Element City, die Züge von New York trägt. Bewohnt wird die Stadt von Geschöpfen, die den vier Elementen entsprechen.

Es gibt verspielte Luftmenschen, die als schwebende Wolkenbällchen mit Armen, Beinen und Mündern voller Wind herumsausen, und Wassermenschen, die formwandelnde, durchsichtige Gebilde sind. Die Erdmenschen sind rundliche Kugeln, aus denen Pflanzen und, wenn sie glücklich sind, Blumen wachsen. Elemental City ist eine harmonisch verspielte Utopie, einzig die auf die andere Seite des Flusses verbannten Feuermenschen leben prekär und isoliert.

Feuermensch und Wassermensch

Pixar

Die Feuermenschen, die von einem Ort namens Feuerland kommen, bewohnen die Siedlung Firetown außerhalb der Stadt. Firetown ist nicht so strahlend und herausgeputzt. Die Infrastruktur und die Versorgung sind schlechter als im Zentrum. Die Feuermenschen werden geduldet, aber nicht akzeptiert und integriert. Herablassend meiden sie viele Bewohner*innen von Element City, weil sie vermeintlich anders sind und alles in Brand stecken könnten.

In Firetown gibt es bauliche Elemente Chinatowns, aber auch traditionell russische Zwiebeltürme und Elemente orientalischer Städte. Die Geschichte von „Elemental“ ist inspiriert von der Biografie des Regisseurs Peter Sohn. Er ist als Kind koreanischer Immigrant*innen in einem Gemischtwarenladen in der Bronx aufgewachsen. Im FM4-Interview erzählt Sohn, dass bei der Entwicklung der Hauptfigur, des Feuermädchens Ember Lumen, nicht nur seine Erinnerungen eingeflossen sind, sondern auch die seines multikulturellen Teams.

„Having Ember trying to discover her identity in this world became something that was very meaningful to me as we were developing the story. The construction of Ember couldn’t have been without water. What gave me hope was that this second-generation concept really resonated with a lot of our artists.“

Ember fährt Motorrad

Pixar

„Firish“, die Sprache der Lumens, hört sich vage wie eine slawische Sprache an und wurde von David Peterson entwickelt, einem Linguisten, der auch schon die Sprachen für „Game of Thrones“ erfunden hat.

„Elemental“ ist ein schöner Film über Toleranz, Identität, Integration und vor allem über den Dialog zwischen Kulturen und Generationen. Regisseur Sohn über den Versuch, die Erfahrungen seines Teams in einer Figur zu kombinieren, um eine persönliche und dennoch kollektive Geschichte über die Erfahrungen von Migrant*innen der zweiten Generation zu erzählen: „I wish I could tell you all the stories that our artists shared with us and that inspired the film. They were very moving. One of our proudest things was to try to respect and honor all of that.“

Ember Lumen ist eine Pixar-Figur, die als Rolemodel das Potenzial hat, Kinder hoffnungsvoll durch eine sich polarisierende Welt zu führen.

mehr Film:

Aktuell: