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Aktueller Musiktitel:

Cousines like Shit

Clara Maria Fickl

fm4 soundpark weekly

Neues von Cousines Like Shit, SOIA, SALÒ u.v.m.

I don’t listen to what art critics say! Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

RAF war da, RAF hat euch getaugt und RAF hat euch aufgeregt. Er ist am Freitagabend beim 40. Wiener Donauinselfest auf der FM4 Bühne aufgetreten. Diskurs ist alles, und Lebensrealitäten sind nicht immer die eigenen. Dalia Ahmed in ihrer Review:

„Als Mainstream-Deutschrap-Fan gehört ein differenzierter Konsum dieser Kunst für viele zur Tagesordnung. Auch jungen Menschen, die solchen Hip Hop hören, sollte die Möglichkeit eines reflektierten Umgangs mit den Texten und den Personas der Rapstars zugetraut werden.“

Ein fast schon eher geheimes Konzert, zumindest, was den Support-Act angeht, hat am Donnerstag, Vor-Wochenende, im Wiener Chelsea stattgefunden. Lorenz „schon ein bisschen young Springsteen“ Ambeek hat dort den Release seines Albums „Look At Me Now“ gefeiert, sein guter Freund Oskar Haag hat vor dem eigentlichen Konzert ein paar schönste Gitarrenlieder gespielt. In so einem Setting werden wir ihn wahrscheinlich so bald nicht mehr live sehen. Beides war toll.

Cousines Like Shit - „Vivid Sassy“

Wie ist das also jetzt, lernt man jemand Neues kennen, hört man aufs Herz, den Bauch oder auf die besten Freund:innen, die es besser wissen wollen? Cousines Like Shit haben mit „Vivid Sassy“ einen knackig-zackig-kurzen Reminder geschrieben, dass euch das alle einen großen Schmarrn angeht. Das „heart“ ist „messy“, und in den besten Lebenssituationen muss es das sein.

AF90 - „Song for JMB“

Es ist der Song mit der Kokosnuss! AF90 ist Referenzengroßmeister, und weil er prinzipiell ein guter Typ ist, darf er im FM4 Interview Sachen sagen wie: „Ich bin Wikipedia.“ Er lacht danach, meint es aber schon so, niemand will jemals in einem guten Popquiz gegen ihn antreten müssen. Nach einem Television-Song jetzt also ein Song für „JMB“, gemeint ist Jean-Michel Basquiat. Ein Lied für die, die die großartige Retrospektive in der Wiener Albertina versäumt haben, die aber schon ein bisschen vom Punkgedanken, dem akkuraten Gekritzel und einer der ärgsten Aufstiegs- und Stargeschichten angetan sind. Sehr summerly-jangly, außerdem.

SOIA - „Preacher“

Goldstuck, orange, pinke, grüne Blumen, französische Wörter, gemurmelt: Willkommen zurück bei SOIA, einer dieser Zaubererinnen der österreichischen Musikwelt. Das ist Musik für die Momente im Leben, in denen Dankbarkeit angesagt ist, in denen nie alles schön, aber fast alles sehr annehmbar ist. Die Musik von SOIA ist weltenumspannend, wahrscheinlich ist sie deshalb so gut, „Preacher“ ist so ein neuer Beweis.

SALÒ - „AMS“

Vor ein paar Tagen, keine Ahnung, vor wie vielen, hat Bibiza in seiner Instagram-Story einen Screenshot gepostet. Das kommt häufig vor, aber am interessantesten ist es ja immer dann, wenn gute Musikmenschen gute Musikmenschentipps abgeben. Bibi hat SALÒs Lied „AMS“ geteilt, an dieser Stelle treffen sich zwei: „Früh läutet der Wecker, weil ich hab’ heut einen Termin.“ Das Leben ein bisschen verbummeln am Weg nach oben, sowas singt sich leichter mit guten Plänen für die Zukunft. Heißt ja aber nicht, dass man nicht auch mal Sorgen hatte: „Lass die Leute reden, was wissen die schon von der Welt.“

Leftovers - „Risse“

Leftovers kündigen eh nur mehr „Bretter“ an, natürlich ist es jetzt wieder so. „Risse“ ist ein Schau-mich-an-Lied. Der Protagonist leidet zwar an diversen Substanzen und dem Leben, steht aber schon auch gern im Mittelpunkt, und deshalb: schönstes Hintenrausschreien garantiert. Sich als Band von übermorgen die Seele aus dem Leib plärren, weil nichts hat je besser und nichts hat je mehr weh getan.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Menschen, die in junger Vergangenheit schon mal ab und zu ein Konzert von AVEC besucht haben, wissen Bescheid - alle anderen werden feierlich eingeweiht: Der Crowd-Pleaser „Walls“ ist jetzt auch offiziell draußen.
  • Einmal noch ur jung und cool sein und Schnurrbart tragen und Gitarre spielen können, Salamirecorder hat gemeinsam mit The Hi-Fi Phonos ein Album gemacht, es ist toll und klingt zum Beispiel so.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • „Tanzt, ihr bitches, der König hat Laune“: Die Aufforderung ist blöd, aber schon auch ein bisschen charmant, weil Querverweis. IPP Halver und Jamin und Swoosh Hood und Torky Tork waren gemeinsam irgendwo im Süden und haben ein Sommerlied aufgenommen.
  • Die Pop-Gruppe Picobello hat ein Album rausgebracht, es heißt „Mitte/Ende 20“ und ist ziemlich sicher ziemlich gut für Momente, in denen nicht alles so einfach läuft.
  • „Ich bin überglücklich, dass es jetzt endlich raus ist“, schreibt Ansa Sauermann zum Albumrelease von „Du kriegst, was du brauchst“, darauf zu finden: Lieder zwischen Fernweh, Nostalgie und dem sanften Optimismus.
  • Und während Ansa in Palermo abhängt, macht Rapper Philiam Shakesbeat das gemeinsam mit Producer Bey auf einer nicht näher bezeichneten, griechischen Insel. „Greek Island Vibes“!
  • „Sun and stars“, wisst ihr noch, oder: „moon of my life“. Das hat alles mit Liebe zu tun, so natürlich auch katya.s neue Single.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag haben wir Lido-Livesongs von My Ugly Clementine, Wanda oder AVEC gehört und außerdem die Spitzen-Spezialstunde von DJ Phekt über das Phänomen RAF Camora (anlässlich seines Auftritts als Donauinsel-Headliner auf der FM4 Bühne).
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag war unter anderem Rapper joshy bei Stefan Trischler zu Gast.

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