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kin dread

Nikolaus Ratay

song zum sonntag

Der Song zum Sonntag: kin dread - „fuck it (up in a minute)“

kin dread ist die Band, „fuck it up (in a minute)“ das Lied der Stunde. Der FM4 Song zum Sonntag.

Von Lisa Schneider

Stellen wir uns also Höchstniveau vor, vielleicht US-amerikanische Superklasse, Gitarrenherrlichkeiten frei nach Julien Baker und dann noch ein bisschen Magie. kin dread heißt die neue österreichische Band der Stunde, wir haben gar nicht gewusst, drauf gewartet zu haben, hergeben will sie niemand mehr.

Und dabei brodelt das alles eh schon seit bald drei Jahren: Anthea, Farce und Sakura, alle drei gute Menschen im österreichischen Musikobergrund, haben sich zusammengetan und eine Band gegründet. So wie das ist bei guten Supergroups (ja, nehmen wir diesen zerzausten Begriff, er passt), nimmt jede:r das mit, was daheim am besten geht. Und daheim hat auch das Projekt kin dread begonnen, aus Spaß an der Sache, und mehr noch aus Spaß daran, mit Menschen zu arbeiten, die man liebt. Schon wieder so eine beste Sache der Welt.

Ein bisschen Punk im Spirit, ein bisschen Umarmung und ein bisschen über das Leben nachdenken, das uns allen davonläuft. kin dread werden ab jetzt die Art von Musik prägen, die man mit Prädikat „sehr gut“ in der besten Playlist ablegen darf, ihr könntet sie genau deshalb und und auch ein bisschen extra, eben gegen das Zerrinnen, „Das schöne Leben“ nennen.

„fuck it up (in a minute)“ ist ein Liebeslied, ist ein Freundschaftslied, es ist ein Lebenslied. Die Kreise, die es zieht, werden nach außen hin größer, weil so klingt Pop im Jahr 2023, der, der dich bewegen macht, der dir die „Ah, ja, so ist das“-Gedanken denken lässt. Jede:r war da, jeder hat Dinge, wenn schon nicht Menschen und die Beziehung zu ihnen, zack-zack an die Wand gefahren. Schreiben, um zu verstehen und weitermachen, um weiterzumachen.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Die Wände kommen näher, die Nächte werden kälter, Plattitüden sind eine schreckliche und manchmal eine Sache, die man für sich retten kann. Gut sind die, die verstanden haben, dass im Pop eh alles zurückkommt, vor allem aber, dass er dafür da ist, die eigene Sache hineinzulegen. Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen Blödheitswiederholung und genauen Gedanken dazu, wie man sie verwandeln kann, wie man sie einzigartig macht und als Musik festhält.

Und es ist auch ein nach wie vor grundberuhigender Gedanke dabei, dass die Dinge, die einem in Leben und Liebe so zustoßen, eh schon sehr oft und sehr vielen anderen passiert sind. Manchmal gibt es sie aber, die ganz großen Liebes- oder eben Lebensgeschichten, und da darf man sich für einen Moment einzigartig fühlen. Um was soll’s sonst gehen?

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