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Polizei Am FM4 Frequency

APA/FLORIAN WIESER

Finanzpolizei am FM4 Frequency Festival

Auch die Finanzpolizei hat dem Festival einen Besuch abgestattet. Das hat zu 66 Anzeigen geführt.

Von Ali Cem Deniz

Es liest sich wie ein Finanzthriller. „Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub“, heißt es in einer Aussendung der Finanzpolizei, die kurz vor Abschluss des Festivals eine Kontrolle am Frequency Festival durchführte. Das Personal sei durch SMS vor den Kontrollen gewarnt worden, behauptet die Finanzpolizei. Mehr als 50 Securities sollen entwischt sein. Zeitweise sei es sogar nicht sicher gewesen, dass der „Nightpark“ stattfinden kann.

Ganz anders schildert es Frequency-Veranstalter Harry Jenner gegenüber FM4: „Ich glaube von den 600 Securitymitarbeiter:innen haben zehn das Gelände verlassen, wobei wir auch nicht wissen, ob die Schicht nicht zu Ende war.“ Die fehlenden Securities seien sofort ersetzt worden, so Jenner.

Regelmäßige Festivalbesucher

Kontrollen durch die Finanzpolizei seien üblich, sagt Jenner. Und jedes Jahr gäbe es bei etwa 3000 Mitarbeiter:innen ein paar „schwarze Schafe“. Er wundert sich über die Meldung, die medial die Runde gemacht hat. Laut Finanzpolizei hat es 214 Kontrollen gegeben und 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz. Die Betroffenen waren entweder falsch oder gar nicht gemeldet.

Konsequenzen

Arbeitnehmer, die inkorrekt gemeldet sind, müssen in der Regel keine rechtlichen Konsequenzen fürchten, sagt Arbeitsrechtsexperte Walter Gagawczuk von der Arbeiterkammer. Folgen hat es in erster Linie für den Arbeitgeber. Also in diesem Fall: für jene Subunternehmen, die vom Frequency beauftragt wurden (und teilweise offenbar selbst wieder weitere Subunternehmen beauftragt haben).

Unmittelbare rechtliche Konsequenzen könnten solche Kontrolle aber für Personen haben, die keinen legalen Aufenthaltsstatus haben oder ohne Beschäftigungsbewilligung arbeiten. An der Kontrolle war auch das Bundesamt für Asyl und Fremdenwesen beteiligt. In dem Bereich kam es allerdings zu keinen Anzeigen. Laut Arbeiterkammer müssten sich auch Firmen die Subunternehmen beauftragen, vergewissern, dass alle Arbeitnehmer tatsächlich arbeiten dürfen.

Abschreckende Wirkung

Für das FM4 Frequency gäbe es keine rechtlichen Konsequenzen, versichert Harry Jenner. Auf die unteren Werkvertragsnehmer, die für beauftragte Unternehmen arbeiten, habe man keinen Einfluss. Nächstes Jahr will man aber genauer schauen und die „schwarzen Schafe“ ausschließen, so Jenner. Außerdem hofft er, dass die Nachwirkungen der Pandemie nachlassen und die Personalsituation besser wird.

Für Walter Gagawczuk sind solche Kontrollen, auch wenn es zu keinen rechtlichen Konsequenzen kommt, begrüßenswert. Er hofft, dass in Zukunft bei Veranstaltern mehr Sensibilität herrscht und schon im Vorfeld darauf geschaut wird, dass alles korrekt abläuft.

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