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Szenenbild "Serpico", Harmony Korine mit Maske

Filmfestival Venedig, Paramount

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Hier entlang zu den Film-News der Woche!

Jubel über Auftragskiller auf der Leinwand, Proteste bei Premiere des neuen Films von Woody Allen, Viennale-Vorschau, die Klärung einer „Succession“-Frage, was eine Hexe mit „Summer of Sam“ zu tun hat und Dies und Das und auch das noch, bitte hier entlang fürs Filmflimmern.

Von Pia Reiser

Previously on Filmfestspiele in Venedig: Festival-Direktor Alberto Barbera verteidigt seine Entscheidung, Filme von Woody Allen, Roman Polanski und Luc Besson im Programm zu haben. Einige JournalistInnen haben sich geweigert, sich die Filme der drei Regisseure gegen die es - wenn auch die drei Fälle unterschiedlich sind - Vorwürfe der sexuellen Übergriffe gibt, anzusehen. Die, die die Filme gesehen haben, äußerten sich eher positv über Allens „Coup de Chance“, mäßig beeindruckt zu Bessons „Dogman“ und verfassten vernichtende Kritiken zu Polanskis „The Palace“. Bei der Premiere von Woody Allens „Coup de Chance“ kam es zu Protesten rund um den Roten Teppich.

Große Begeisterung hingegen fliegt David Finchers „The Killer“ entgegen. Fincher und Auftragskillerei sind jetzt keine überraschende Kombination, überraschend schon eher der Hut, den Michael Fassbender als Killer trägt, ein Bucket Hat, leicht angestreift von Eleganz, aber irgendwie auch nicht wirklich gut. Kollegin Katharina Seidler hat mich auf den hier auch gut dazupassenden New Yorker Cartoon über Männerhüte aufmerksam gemacht!

Schon eher überraschend ist, dass Richard Linklater sich mit „Hit Man“ auch der Auftragskillerei annimmt. Das Drehbuch hat er gemeinsam mit seinem Hauptdarsteller Glenn Powell geschrieben. Und auch in Harmony Korines neuem FilmAggro Dr1ft“ gibt es einen hit man.

Harmony Korine hatte definitiv einen der besten Pressekonferenz-Looks: Maske und Zigarre.

Definitiv die schönste Eigenbeschreibung hat Timm Krögers „Die Theorie von Allem“: quantenmechanischer Thriller sagt schon genug, um mich neugierig zu machen. Der Film, der im Jahr 1962 bei einem Physik-Kongress in den Alpen spielt, wurde in Venedig euphorisch aufgenommen, wird bei der Viennale zu sehen sein und im November in den österreichischen Kinos starten.

Apropos Viennale: Erste Filme wurden bereits bekannt gegeben: „Anatomy of a Fall“, „Roter Himmel“, „Club Zero“ und „Perpetrator“, eine Retrospektive widmet sich dem österreichischen Film der 1980er Jahre, das heißt, alle, die immer schonmal einen von Gaspar Noes Lieblingsfilmen sehen wollten, das ist eure Chance: „Angst“ von Gerald Kargl findet sich hier auch im Programm.

Noch vor der Viennale breitet sich aber das famose SLASH Filmfestival in Wien aus, das komplette Programm ist diese Woche bekannt gegeben worden, der Vorverkauf startet am 8. September. Kollege Rene Froschmayer hat sich tief ins Programm eingegraben, hier gibt es einen Überblick und Tipps.

Regisseurin und Drehbuchautorin Katharina Mückstein ist mit dem Wiener Frauenpreis ausgezeichnet worden.

Es gibt einen Trailer für Todd Haynes „May December“ mit Julianne Moore und Natalie Portman.

Das Phänomen, dass quasi aus dem Nichts zwei Filme zu einem gleichen Thema auftauchen, ist als Twin Films bekannt (siehe zb „Dante’s Peak“ und „Volcano“, die beide 1997 in die Kinos gekommen sind). Dass aber kurz vor dem Kinostart von Kurt Langbeins Dokumentation „Ballhausplatz“ eine zweite Dokumentation über Sebastian Kurz aufgetaucht ist und sich starttermintechnisch noch vor „Ballhausplatz“ reingegrätscht hat, klingt nach einer recht speziell österreichischen Angelegenheit. Paul Pant hat die Sache mit der Kurz-Doku zusammengefasst.

„Ryuichi Sakamoto: Opus“ zeigt - ohne Kommentar aus dem Off oder Talking Heads den Komponisten in einem Aufnahmestudio in Japan, wo er 20 seiner eigenen Stücke spielt.

Ich bin ja grad ein bisschen durch mit Serien, aber das hier klingt zumindest charmant: Christina Hendricks und Paddy Considine spielen die Hauptrollen in Chris O’Dowds „Small Town, Big Story“. Darin geht es um eine große Hollywood Produktion, die in einem kleinen irischen Dorf gedreht wird.

Ich gehe von einer Popularitätssteigerung der Lederjacke aus: Jeff Nichols „The Bikeriders“ dreht sich um eine Motorradgang, mit dabei sind Austin Butler und Tom Hardy. (Motorradfahrer sind halt nie so super angezogen wie Vespa-Fahrer, ich bin mal vorsichtig-skeptisch).

Es war eine der großen Fragen der finalen „Succession“-Staffel: Hat Logan Roy den Namen seines Sohnes Kendall auf einem Stück Papier unterstrichen oder durchgestrichen? Showrunner und „Succession“-Mastermind Jesse Armstrong hat den vieldiskutierten Strich höchstpersönlich gemacht und sagt: Unterstrichen!

Bis zum 30. November kann man Filme bei der Diagonale einreichen!

Von den Produzenten von „The Greatest Showman“ und „Borat“-Regisseur Larry Charles kommt „Dicks: The Musical“ und bitte, ich hätte gern gleich zwei Tickets dafür.

Aus dem Hause A24 kommt ein herrliches Kochbuch mit Rezepten zu Speisen aus Filmen, so z.B. die Tennisschläger-Spaghetti aus „The Apartment“ und Kevins 12-Kugel-Eis-Wahnsinn aus „Home Alone“.

Möglicherweise meine liebste kuriose Meldung dieser Woche: Während Stephen King „22/11/63“ geschrieben hat, hat er am laufenden Band Lou Begas „Mambo No 5“ gehört, was fast zur Scheidung geführt hat.

Und noch so eine schön-kuriose Geschichte:
Michael Imperioli Asked a Witch to Help Get Spike Lee’s ‘Summer of Sam’ Greenlit

Supersoft News: Marion Cotillard ist entsetzt, dass Sophie Turner und Joe Jonas sich scheiden lassen. Und es ist an der Zeit, sich ein Portmanteau für Timothee Chalamet und Kylie Jenner zu überlegen. Kylothee? Jennamet?

Die aktuelle Episode des FM4 Filmpodcast dreht sich um Stoner Comedies, nächsten Montag schnüren Christian Fuchs und ich ein Vorfreude-Paket und sprechen über Filme der nächsten Monate, die wir nicht erwarten können. Und am 14. September kann man bei der Filmpodcast-Aufnahme dabei sein, da sprechen wir um 16:30 im Filmmuseum mit Filmmuseum-Direktor Michael Lebenstein über die Filme von Sidney Lumet. Die Episode wird am 18. September ausgestrahlt.

Termine

07.-14.09: Queerfilmfestival, Votivkino, Wien
08.09:Feminist Friday: Nach „Barbie“ gibt es ein Gespräch mit Elisabeth Lechner (Autorin und Kulturwissenschaftlerin) und Jan Hestmann, Admiralkino, Wien
08.09: Baise-Moi, Filmmuseum, Wien
09.09: Führungen im Gartenbaukino bei freiem Eintritt im Rahmen des Open House Wien Thementrails
09.09: Serpico, Filmmuseum, Wien
10.09: Jurassic Park, Filmcasino, Wien
10.09: Ludwig II, Metro Kinokulturhaus, Wien
12.09: Sorcerer & Lohn der Angst, Gartenbaukino, Wien
13.09: Ein Abend mit Jessyca R. Hauser, Metro Kinokulturhaus, Wien
14.09: FM4 Filmpodcast im Filmmuseum: Ein Gespräch über die Filme von Sidney Lumet

Szenenbild "Serpico", Harmony Korine mit Maske

Filmfestival Venedig, Paramount

Serpico läuft am 09.09 im Filmmuseum, Wien

In diesem Sinne: All great work is preparing yourself for the accident to happen. (Sidney Lumet)

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