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Christoph Schwarz in "Sparschwein"

Stadtkino Filmverleih

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Mehr Liebe für den österreichischen Film!

Auf Filmfestivals klappt das mit der Euphorie für den österreichischen Film immer grandios, dass das jetzt auch unterm Jahr klappt mit Aufmerksamkeit und Interesse, dafür sorgt ein neues Label namens New Voices. Ich sag’s euch, da ist eine Supersache im Anmarsch.

Von Pia Reiser

Formulieren wir es mal vorsichtig: Die Neugier des österreichischen Kinopublikums auf neues österreichisches Kino hält sich abseits von festlicher Festivalpräsentation manchmal in Grenzen. Das ist durchaus paradox, dass man sich inmitten der angenehm aufgeregten Festival-Atmosphäre auf Wartelisten setzen lässt, an Schlangen anstellt, sich in volle Kinosäle quetscht, aber wenn der Film dann regulär anläuft, sind die Vorstellungen nur mehr halbvoll.

Wiktoria Pelzer, Geschäftsführerin des Wiener Stadtkinos und Admiralkinos hat schon als eine der Initatorinnen des Nonstopkino-Abos bewiesen, dass Aktionen, Aktivitäten und Verpackungen wichtig sind. Nicht nur für den Kinobetrieb, sondern auch für Besucher:innen. Aber: Hier geht es nicht um schaumschlägerische Marketingaktionen, hier geht es immer darum, die Liebe und das Interesse am Film nicht nur selbst zu leben, sondern es auch weiterzugeben. Und manchmal muss man Dingen einfach einen Namen geben - und eine spitze grafische Verpackung noch dazu.

Logo New Voices

Bureau F

Eine dieser neuen Ideen von Wiktoria Pelzer und Dominik Tschütscher von Cinema Next heißt New Voices."

Eine dieser neuen Ideen von Wiktoria Pelzer und Dominik Tschütscher von Cinema Next heißt New Voices. Der Stadtkino Filmverleih schafft mit dem Label in Kooperation mit Cinema Next eine Schneise, eine Verpackung, einen Herzblut-Kanal: Unter dem Label kommen ab nun regelmäßig österreichische Langfilmdebüts in die Kinos.

Natürlich sind bisher auch Langfilmdebüts aus Österreich in die Kinos gekommen, New Voices bietet diesen Filmen jetzt aber ein Paket, das Aufmerksamkeiten bündelt und Euphorie schafft. Die Filme starten mit Spielterminen in Wien, dann geht es weiter nach Krems, Linz, Graz, Salzburg und Innsbruck.

Die erste Edition von New Voices startet mit zwei Filmen am 23. bzw 24. Mai. Bei den beiden Filmen handelt es sich um Christoph Schwarz „Sparschwein“ und Özgür Anils „Wer wir einmal sein wollten“. Die Frage, wer er einmal sein wollte, stellt sich auch Christoph Schwarz selbst in der sensationellen Mockumentary „Sparschwein“, wo sich Schwarzs höchst selbstironischer Umgang mit Fakten und Fiktion herrlich verknoten.

Szenenbild "Sparschwein"

Stadtkino Filmverleih

Christoph Schwarz im „Cabriobeet“ in seinem Film „Sparschwein“

Der Klima-Aktivist Schwarz muss die eigene Integrität dauernd selbst hinterfragen, als er ein lukratives Angebot des ORF bekommt. Aber: Kann man als mündiger Bürger mit hohen Ansprüchen an sich selbst das überhaupt annehmen? „Sparschwein“ ist die unterhaltsamste und klügste Annäherung an Fragen des Aktivismus, Eigenverantwortung und wieviel Widerstand sich eigentlich in einem Familienleben ausgeht. Die familiäre Verantwortung und die Frage nach Unabhängigkeit stellt auch „Wer wir einmal sein wollten“. Anna Suk spielt darin eine junge Frau, die in einer Schauspielschule jobbt. Eigentlich wollte sie auch mal Schauspielerin werden, jetzt steht doch ein Jus-Studium am Lebensplan. Und das Privatleben: Auch eher kompliziert.

Szenenbild "Wer wir einmal sein wollten"

Stadtkino Filmverleih

Anna Suk in „Wer wir einmal sein wollten“

Große Empfehlung für beide Filme, große Vorfreude auf die Kinostarts im Mai und große Herzen und Euphorie für New Voices, dass hier quasi sich drum kümmert großartigen Filmen, die ja eh schon da sind, auch die Aufmerksamkeit und Wertschätzung kriegen, die sie verdienen.

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