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Ugly

Team Ugly

Spieglein, Spieglein in der Hand

Der katalanische Puzzle-Plattformer „Ugly“ hat sogar noch mehr zu bieten als eine umwerfend originelle zentrale Spielmechanik.

Von Rainer Sigl

Es ist gar nicht so einfach, das originelle Spielprinzip des hübschen Puzzle-Plattform-Games „Ugly“ mit Worten zu beschreiben. Aus der klassischen Seitenansicht steuere ich meinen kleinen Cartoon-Helden wie in „Super Mario“ & Co durch eine Welt, in der mir immer wieder der Weg versperrt ist.

Mit meinem magischen Kristall kann ich zum Glück jederzeit eine vertikale oder horizontale Spiegelfläche erschaffen - meine Reflektion bewegt sich dann auf der anderen Seite davon spiegelgleich, und zwar auch durch Wände und Hindernisse hindurch. Ein zweiter Knopfdruck, und ich tausche die Plätze, sofern auf der anderen Seite des Bildschirms Platz für meine Figur ist. Das klingt jetzt komplizierter, als es ist - siehe Video.

Das Märchen vom traurigen Prinzen

„Ugly“ ist aber mehr als nur eine Abfolge immer schwerer werdender Rätsel mit cooler Spiegelmechanik, denn hier wird sogar eine Geschichte erzählt, und zwar eine ziemlich düstere. In zum Teil versteckten Tableaus und kurzen, animierten Szenen wird die symbolische Geschichte eines traurigen Königskindes und seiner Eltern aufgerollt. Es geht um Bullying und Selbstwertgefühl, um die Abscheu beim Blick in den Spiegel und den Weg zu neuem Selbstbewusstsein.

„Ugly“, entwickelt von Team Ugly und vertrieben von Graffiti Games, ist für Windows, Nintendo Switch und Xbox erschienen.

Ganz schön schwere Themen, trotzdem bleibt „Ugly“ verspielt und emotional; ganz junges Publikum wird sich allerdings sowohl thematisch als auch in Sachen Kniffligkeit hier eher schwer tun. Mit über sechs Stunden Spieldauer ist das Game eines winzigen Indiestudios aus Barcelona auch noch recht umfangreich geraten.

Ugly

Team Ugly

Wunderhübsches Gesamtpaket

Ein bisschen Springen, ein wenig der Geschichte Folgen, hin und wieder ein Bosskampf, der eher Rätsel als Kampf ist, und ganz viel Um-die-Ecke-, oder eher Durch-den-Spiegel-Denken: Das ergibt ein dem Namen zum Trotz wunderhübsches Gesamtpaket.

„Ugly“ ist das Gegenteil zum aufgeblasenen Blockbuster-Game: Das kleine Spiel holt das Maximum aus seinem coolen, zentralen Gameplay-Kniff heraus und ist eine hübsche Überraschung für alle, die sich gern von Neuem herausfordern lassen.

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