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Aktueller Musiktitel:

Ja, Panik

Luca Celine

fm4 soundpark weekly

Neues von Ja, Panik, Neunundneunzig, Rambo Kasablanka u.v.m.

Lange Namen, beste Namen: die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Wir wissen ja nicht erst seit dem großen Soundparkgeburstag (26. Oktober!), dass Geburtstagfeiern das Allerbeste ist, aber wir wissen es ein bisschen mehr und ziehen deshalb für euch auch im kommenden Jänner wieder in der Ottakringer Brauerei ein. Am 27. Jänner steigt mit und vor allem für euch das große FM4 Geburtstagsfest, und neben Madsen und Moop Mama x Älice stehen da natürlich auch einige sehr gute homegrown Acts am Line-up-Zettel: Rahel und Cousines Like Shit sind mit dabei, genauso wie Oehl, freekind., fiio und Endless Wellness.

Letztgenannte bringen sogar am Tag davor, am 26. Jänner, ihr allererstes Album raus. Also, wie Hjörtur von Endless Wellness so schön sagt: „Ihr habt 24 Stunden Zeit, alle Songs auswendig zu lernen“. Wir fügen hinzu: Ihr bekommt dann dort, von Endless Wellness, die volle Portion „Ich-hab-endlich-mein-erstes-Album-rausgebracht“-Energie. Das wird nichts weniger als super.

Mehr neue Musik(-videos):

Ja, Panik - „Kung Fu Fighter“

Sich selbst zitieren, weil wieso nicht:

Ja, Panik sind schon wieder nochmal da, vor 2021 haben sie mal länger Pause gemacht, aber daran wollen wir gar nicht mehr denken. Ja, Panik sind wieder da, und das mit allem, was gute Musik und, besser noch, was Rock’n’Roll so anzubieten hat. Irgendwo am Waschzettel zum Album steht etwas von „Blur-Gitarren“, wieso nicht, ist ja auch so eine beste Band der Welt. „Don’t play with the rich kids“ erscheint am 2. Februar 2024. Und jetzt? Die zweite Single „Kung Fu Fighter“.

Mit Kitsch und Konnotation spielen, das können Ja, Panik. Der Nihilismus ist gar nicht mehr so wichtig, und man darf schon auch laut sagen, für was man im Leben so dankbar ist. Kulturelles Kapital also auf der einen Seite, wenn auch keine Brandenburger Eigentumswohnung, die Superband, bestehend aus Superfreund:innen, auf der anderen. „Kung Fu Fighter“ ist ein Ich-würd-dir-gern-was-Sagen und ein Lass-mich-weiterhin-nicht-Hängen, ist ein Bekenntnis zum Gemeinsamsein und dann auch noch eine Verhandlung dessen, was so passiert im Kopf, während die Welt draußen am Zerbröseln ist.

Und dann steht da noch ein sanftes „Danke“ zwischen den Strophen, weil das ist dieses Lied auch, eine Wertschätzung und ein Zurückgeben. Gute Bands machen, ja eh klar, nämlich auch genau das: Lieder aus Widrigkeiten, die dann so klingen, dass man sich dran halten möchte.

Neunundneunzig - „Hochhaus“

Retrofuturismus, but make it down to earth, bisschen Rave kommt da immer um die Ecke und wir haben alle sehr, sehr gern New Wave gehört. Neunundneunzig ist so eine Band, die sich gerade am (gibt es den hier überhaupt?) Untergrund abarbeitet und dabei eh schon auf allen Cool-Kid-Playlists gelandet ist. Hard facts: zwei Menschen (Saiya Tiaw und Nicki Papa), Standort Wien, erstes Album, schöner Titel („Neunundneunzig in dein Herz“). Viel mehr müsst ihr nicht wissen, das ist was zum Angeben für die nächste Party.

Rambo Kasablanka - „Wasser“

Gar nicht so weit weg, was Bauchgefühl und sanft deckenden Glitzerlidschatten angeht, landen wir dann bei Rambo Kasablanka. Das Lied heißt „Wasser“, die Liedbeschreibung geht so: „Banger - ballert übelst, man fühlt sich gut vlt.“ Das klingt alles wie Generation supercool und emotionsfrei, klingt nach Nicht-festlegen-Wollen und einfach mal so hinein in den Tag Computerlieder schreiben, aber so einfach ist es natürlich nicht. Bekenntnis und vielleicht damit einhergehende Selbstaufgabe sind viel näher dran an einer Art junger Lebensrealität als eh immer zu wissen, wo es langgeht.

DATES - „Perfume River“

Bei manchen Dingen muss man dann tatsächlich länger warten, bis sie endlich gut werden: die Wiener Gruppe DATES, schönste homegrown Future-Islands-Inkarnation, seit Samuel T. Herring auch nur mehr eher gemäßigt tanzt, hat ihr Debütalbum endlich fertiggestellt. Es heißt „Turning Points“ und ist tatsächlich der passende Soundtrack für scheußlich-kalte Spaziergänge allein, dann, wenn alles klirrt und klappert und man sich Gedanken drüber macht, ob in die Bar zu gehen heute eine gute Idee ist. Traurig, schon ein bisschen, aber das waren ja nicht selten die besten Lieder.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Rock’n’Roll und Weltnachdenken: The L.L.A. hat gemeinsam mit Ines Dallaji von der ebenfalls homegrown Band Bad Ida „Chemical Ties“ aufgenommen.
  • „I hope this song will help some of you getting through an ugly (or not so ugly?) breakup“ - niemand hat jemals gesagt, es gäbe schon genug Herzschmerzlieder auf dieser Welt. Jetzt noch einen oben drauf von Fraeulein Astrid.
  • „die songs, die am freitag rauskommen, sind der anfang einer radikal ehrlichen healing reise. es geht um den wunsch, endlich los- und zurücklassen zu können, ums abschließen und alle begleitenden rückfälle und struggles“, schreibt AYMZ zum Release ihrer neuen EP, und jetzt gehören die Lieder euch.
  • Nochmal EP-Release, und jetzt mit Zuckertitel: „High Sugar Content“ nennt Joe Traxler seine aktuelle Songsammlung.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Baile Funk, Hyperpop und was noch alles: Enesi M. hat ihr erstes Album „Dystopia“ veröffentlicht.
  • nostalgia“, klein geschrieben, vielleicht, weil man manchmal den argen Dingen im Leben auch nicht die ärgste Bedeutung zumessen muss. Amelie Tobien und ihr ungetrübtes Zeitbewusstsein.
  • kittyyy war letzte Woche zu Gast bei den FM4 Tribe Vibes. Gründe: Coolness und EP-Release.
  • Durchs Leben stolpern und den Instinkten folgen: „Zumindest“ von Alligatorman.
  • Im vergangenen Donnerstagssoundpark war Marco Wanda mit neuem Song und Nino aus Wien mit neuem (erstem!) Buch zu Gast, außerdem gab es eine Spezialstunde zum FM4 Geburtstagsfest mit allen auftretenden homegrown Acts.
  • In der FM4 Soundparknacht am Sonntag mit Clemens Fantur war Marco Wanda zum ausführlichen Interview zu Gast, und wir haben unter anderem neue Lieder von Naked Cameo, Donna Savage oder DRAMAS gehört.

Aktuell: