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Screenshot aus dem Videospiel "The Alters"

11 bit studios

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So wird unser Gaming-Jahr 2024

Vergangenes Jahr gab es in Sachen Videospiele viele große Veröffentlichungen: ein neues „Zelda“, ein neues „Mario“, ein neues „Street Fighter“, „Diablo 4“, „Baldur’s Gate 3“, und so weiter. Gleichzeitig sind in der Games-Industrie weltweit einige tausend Stellen abgebaut worden. Wird es 2024 deshalb weniger Blockbuster geben und dafür mehr kleine, aber bemerkenswerte Games?

Von Robert Glashüttner

Tatsächlich sieht es so aus, dass 2024 weniger große Namen bereithält. Im letzten Jahr wurde viel Pulver verschossen, und einiges davon war dem Umstand geschuldet, dass sich wegen der Pandemie einige große Releases nach hinten verschoben hatten.

Umso interessanter ist das kommende Videospieljahr nun für uns bei FM4, wo wir unsere Spielkulturnasen in Richtungen ausrichten, die ungewöhnlichere Erlebnisse versprechen. Zwar werden in den nächsten Monaten auch wieder einige umfangreiche Veröffentlichungen dabei sein, vor allem stehen aber zahlreiche mittelgroße Games in den Startlöchern, von denen wir uns einiges erhoffen dürfen. Abgesehen davon gibt es wieder eine gute Portion an erfreulich-unkonventionellen Indie-Perlen, die schon jetzt verheißungsvoll wirken, obwohl man oft noch nicht mehr als ein paar Artikel, Screenshots und Videotrailer von ihnen kennt.

Screenshot aus dem Videospiel "Ultros"

El Huervo, Kepler Ghost

„Ultros“

Blockbuster, aber anders

Eine der renommiertesten Open-World-Serien, die bis in die späten 2000er Jahre zurückreicht, ist „Stalker“, eine düstere Games-Postapokalypse im legendär-gruseligen Bereich rund um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. Entwickelt wird die Serie von Menschen, die sich damit auskennen: Ukrainer:innen aus dem Studio GSC Game World. Wegen des russischen Angriffskriegs ist Spieleentwicklung dort gerade nicht einfach, aber dieses Jahr soll „Stalker 2: Heart of Chornoybl“ nun doch erscheinen.

Auch eine große Nummer könnte „Life By You“ werden, ein „Sims“-like, das mit maximalen Modifikationsmöglichkeiten dem großen Vorbild den Kampf ansagen möchte.

An anderer Stelle wiederbelebt wird - irgendwie auch passend zu Zombies und Wiedergängern - die altehrwürdige, wenn auch nicht mehr ganz so bekannte Horrorserie „Alone In The Dark“ (der erste Teil stammt bereits aus 1992). Hier bringen gruselige Geschehnisse auf einer Farm in den Südstaaten der USA vor 100 oder noch mehr Jahren wunderbare B-Movie-Vibes aufs Tapet.

Die kleineren Großen

Besonders freuen dürfen wir uns 2024, wie schon erwähnt, auf Spiele, die im sonst etwas unterrepräsentierten Bereich zwischen Blockbuster und Indiegame angesiedelt sind. „The Plucky Squire“, zum Beispiel, ist ein knuffiges Jump’n’Run mit einem kleinen Fantasy-Kämpfer, der behände zwischen 2D- und 3D-Welten wechselt - und das in einer wunderschönen, kindgerechten Grafik.

Weitergehüpft, wenn wohl auch mit größeren Herausforderungen, wird in „Hollow Knight: Silksong“, dem nun schon länger heiß erwarteten Nachfolger des fantastischen, aber auch fordernden Metroidvania von Anfang 2017. Dieses Jahr soll es nun endlich so weit sein.

Screenshot aus dem Videospiel "Hollow Knight: Silksong"

Team Cherry

„Hollow Knight: Silksong“

Mit unseren Klonen koexistieren wir in „The Alters“, einem sonderbar faszinierenden Science-Fiction-Game, das auf einer Raumstation spielt. Sind wir einer, ein anderer oder doch alle auf einmal? Wir werden es hoffentlich bald herausfinden. Dynamischer zugehen wird es im schicken Mythologie-Geschnetzel „Hades 2“, das demnächst in der Frühphase veröffentlicht wird.

Das vielleicht meistgesehene und -gespielte Game aus Österreich im kommenden Jahr wird „Dungeons of Hinterberg“ werden, eine Mischung aus Social Sim und Hack and Slay. Untertags kämpfen wir gegen mysteriöse Alpenmonster, am Abend socializen wir mit Mitstreiter:innen im nahegelegenen Dorf.

File under: schräg, super

In dieser Kategorie, die der FM4 Spielkultur besonders gut zu Gesicht steht, wird im kommenden Jahr auch einiges los sein - etwa im merkwürdigen „Indika“, wo wir eine junge Nonne in einem russischen Kloster im 19. Jahrhundert verkörpern, die zwar sehr fleißig ist, aber auch mit dem Teufel in Kontakt stehen soll.

Wunderbar weird wird es auch in „Baby Steps“, wo ein 35-jähriger Slacker, der antriebslos bei seinen Eltern lebt, plötzlich in eine surreale Gegend teleportiert und fortan die grundlegendste Aufgabe lernen muss: einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Vom Namen her einer der besten Games-Titel aus 2024 ist zweifellos „Lorelei and The Laser Eyes“, ein Spiel, das fortgeschritten surreal wirkt und seltsame Figuren mit kontextuell nicht näher definierten Puzzles und Labyrinthen zusammenführt. Do you remember the maze?

Bunt gedrillt wird in „Pepper Grinder“, in schickem Artwork gejagt wird in „Neva“ und in den unergründbaren Hasenbau abgetaucht in „Animal Well“. „Skate Story“ wiederum klingt als Titel normaler, als es ist, denn hier fährt man als Dämon auf einem Skateboard, als Dämon, der aus Glas und Schmerz besteht, wohlgemerkt.

Schon bald da

Auf einige Games, die 2024 auf den Markt kommen, müssen wir gar nicht mehr lange warten, denn sie erscheinen schon in den kommenden Wochen. „Prince of Persia: The Lost Crown“ etwa ist schon Mitte Januar am Start und verspricht, die orientalisch-akrobatischen Vibes, die man aus der Serie seit Jahren kennt, mit der Logik von Metroidvanias zu mischen.

Das visuell schrill farbenfrohe „Ultros“ (Release: 13. Februar) scheint spielerisch ebenfalls in diese Kerbe zu schlagen, auch wenn es in Sachen Story wesentlich seltsamere Eckpunkte zu bieten hat, die vom kosmischen Uterus und Sarkophag-Raumschiffen zu berichten wissen.

Wer Lust auf einen Roadtrip zwischen Postapokalypse und „Back To The Future“ hat, wird „Pacific Drive“ (22. Februar) zu schätzen wissen, wo ein alter US-amerikanischer Kastenwagen (station wagon), also ein kleiner „Amischlitten“, unsere mobile Unterkunft darstellt. Das könnte unheimlich werden, ebenso wie „Still Wakes The Deep“ (early 2024), in dem wir eine verlassene Ölbohrplattform mitten im Meer in den 1970er Jahren untersuchen.

Screenshot aus dem Videospiel "Pacific Drive"

Ironwood Studios / Kepler Interactive

„Pacific Drive“

Mehr Empfehlungen und Analysen

Weitere Games-Empfehlungen für das kommende Spielejahr könnt ihr im aktuellen FM4 Game Podcast mit Rainer Sigl und Robert Glashüttner hören. Der Game Podcast bringt jede Woche aktuelle News und Analysen aus der weiten Welt der Videospielkultur und Games-Besprechungen direkt aus der Redaktion. Immer mittwochs Mitternacht auf FM4 und ab Donnerstagfrüh in allen Podcatchern. Neu: Ab sofort 180 Tage online, auch rückwirkend!

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