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01099 – zwischen Nostalgie-Gefühlen und lauen Nächten

Ihr sitzt mit euren besten Freund:innen, die Sonne im Nacken und ein kaltes Getränk in der Hand, auf den Klappstühlen einer Dachterrasse, schwelgend in gemeinsamen Erinnerungen. So klingt die Musik von 01099. Hier geht es um Freundschaft, Nostalgie-Trips, die Schönheit in alltäglichen, vertrauten Momenten zu finden, lauwarme Partynächte mit der Crew und etwas Melancholie.

Von Pauline Binder

Hinter 01099 stehen die Kindheitsfreunde Gustav, Zachi und Paul; Gründungsmitglied Dani ist nur mehr vereinzelt bei Projekten und Auftritten dabei. Namensgebend für die Band ist die Postleitzahl von Dresden-Neustadt, wo sie herkommen. Wo sie angekommen sind, ist irgendwo zwischen Deutschrap, Saxophon-Sound und Pop.

Mit ihrer Altbau-Ästhetik skizzieren 01099 auf atmosphärischen Beats ein ganz bestimmtes Lebensgefühl. Nach dem Motto: Wir sind jung und es kann scary sein, erwachsen zu werden, aber zumindest haben wir die Friends dabei. 01099 erzählen von alltäglichen Erlebnissen - vollgepackt mit Humor, Liebe und Feiern. Das Romantisieren von Partynächten mit der Crew haben sie perfektioniert. Es sind vermeintlich kollektive Erinnerungen, die dabei erweckt werden – so als wäre man wirklich bei den Jungs dabei gewesen. Nicht zu weich gewaschen, aber auch keine Geschichten von besonders schwierigen Lebenswegen, die bewältigt werden mussten - manche nennen es vielleicht zu braven Deutschrap, aber eines steht jedenfalls fest: Sie treffen einen Nerv und viele junge Menschen finden sich in ihren Erzählungen wieder. Diese Band macht Musik zum Relaten.

„Natürlich erzählen wir auch einfach nur das, was wir so erleben und was wir für schön empfinden und worüber man schöne Bilder auch beschreiben kann, aber ich würde sagen, dass ein Teil dessen auf jeden Fall auch ist, dass man Leute abholen kann, was sie machen und da irgendwie schön zusammen den Song erleben kann", meint Gustav dazu im Interview. Und Paul ergänzt: „Aber das ist voll spannend, weil wir haben das eigentlich so nicht geplant, als Move, weißt du, wie ich mein? Es ist einfach so passiert. Es gab halt irgendwie glücklicherweise eine Gruppe an Menschen die gesagt haben: Oh, Oha!“

Was bei einer vielleicht ungewissen Zukunft Vertrautheit schaffen kann, ist der Blick in die Vergangenheit. 01099-Musik trieft vor Nostalgie: Es sind Straßen, die als Kind größer ausgesehen haben, das Auseinanderfallen von alten Freundschaften und das Festhalten an Erinnerungen, die zusammenschweißen. Paul dazu: „Ich muss aufpassen, dass es jetzt nicht mega deprimierend wird, aber natürlich ist es schön, zurückzuschauen, weil es halt immer weitergeht. Es bleibt nichts für immer, man kann es eben nicht halten. So eine melancholische Nostalgie, die einen dann manchmal packt und dann schaut man zurück und denkt sich: Wow, das war irgendwie auch geil, als wir keine Kohle hatten und dann ein Bier geklaut haben. Aber das ist eben nicht mehr. Es ist, glaub ich, so der unaufhaltsame Marsch der Zeit, der einen dann so bisschen traurig macht.“

Features mit Trettmann, Cro, Verifiziert, Ski Aggu – 01099 haben unter anderem auch schon mit ihrem früheren musikalischen Vorbild Rin auf zwei Tracks zusammengearbeitet. Wer fehlt da noch? „Wenn ich ein bisschen besser Englisch könnte, dann auf jeden Fall Baby Keem“, lacht Zachi. „Wenn man über das Unmögliche spricht, dann bestimmt so etwas wie Baby Keem, weil ich einfach die Musik total cool finde. Andererseits weiß ich auch nicht, ob ich dann da reinpasse.“ Also hören wir bald einen Baby Keem x Zachi01099 Track? Only time will tell!

Am 15. Februar spielen 01099 ein Konzert im Wiener Gasometer. Zachi über das live Spielen: „Das ist immer das Highlight im Jahr. Man ist sonst im Studio und es ist oftmals stickig und macht vielleicht phasenweise nicht ganz so viel Spaß. Und dann bist du auf der Bühne und dann erntet man so bisschen die Lorbeeren dafür, dass man die Mukke gemacht hat.“

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