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Oxygen Not Included

Klei Entertainment

Im Weltraum-Puppenhaus

Das Aufbauspiel „Oxygen Not Included“ verbindet Überlebenskampf mit haarsträubender Situationskomik.

Von Rainer Sigl

Auf der Oberfläche fremder Planeten zu überleben, ist ja bekanntlich kein Zuckerschlecken, noch schlimmer ist es allerdings, wenn man als Astronaut versehentlich in einem Asteroiden aufwacht. Im Aufbauspiel “Oxygen Not Included” landet eine anfangs dreiköpfige Truppe von ahnungslosen Kolonisten im hohlen Inneren eines solchen Himmelskörpers und muss sehen, wie sie damit klarkommt.

Wie schon der Titel verrät, geht’s dabei zunächst einmal um die Basics: Auf Essen, Schlafplätze und Strom kann man eventuell eine Zeitlang verzichten - ohne Sauerstoff aber wird es schnell tödlich.

Lagerkoller unter Tage

Aus der Seitenansicht können wir unseren kleinen Cartoon-Astronauten Arbeitsaufträge erteilen. So bauen wir Schritt für Schritt eine Basis, graben uns zu größeren Höhlen, pflanzen Nahrungsmittel und produzieren Strom und Einrichtungsgegenstände - ein Puppenhaus im Cartoon-Look, in dem wir unseren Kolonisten beim Leben (und, allzu oft: Leiden) zusehen können.

Eine besondere Herausforderung sind dabei giftige Gase, die in manchen Hohlräumen wabern - und die Eigenheiten unserer Spielfiguren. Die sind nämlich ziemliche Individualisten mit jeweils ganz eigenen Vorlieben, Ängsten oder Ticks. So kann es schon sein, dass unsere Kolonisten an Krankheiten leiden, mit den Hygienebedingungen unzufrieden sind oder sich schlicht gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Aus dem Zusammenspiel der eigenwilligen Charaktere und so mancher zufällig oder mutwillig herbeigeführter Katastrophe ergeben sich unweigerlich tragische, aber zugleich höchst unterhaltsame Katastrophen am laufenden Band.

Oxygen Not Included

Klei Entertainment

Early Access - und höchst unterhaltsam

Wer Wimmel-Aufbauspiele wie “Rimworld” oder das großartige “Dwarf Fortress” kennt, weiß, dass diese Spiele oft kein direktes Ziel brauchen, um fast endlos Spaß zu machen. So ist es auch in “Oxygen Not Included”: Weil das Spiel noch im Early Access, also noch unfertig ist, ist das möglichst lange Überleben unter eskalierenden Bedingungen momentan eigentlich Selbstzweck.

„Oxygen Not Included“ ist im Early Access für Windows erschienen.

Das macht aber nichts, denn zum einen darf man dem kanadischen Studio Klei Entertainment vertrauen, dass es sein Spiel zügig fertigstellen wird; die Indie-Hits „Don’t Starve“ und „Invisible Inc“ wurden immerhin auch schon genau so entwickelt. Andererseits generiert der niedliche Sandkasten trotz seiner Unfertigkeit schon jetzt quasi nebenbei witzige, oft auch absurd tragische Geschichten über das Leben und Sterben im All. Dank knuddeligem Grafikstil und schwarzem Humor ist das zum Glück eher Slapstick als Tragödie - und garantiert bei jedem einzelnen Spiel anders, neu und immer wieder ziemlich (tragi-)komisch.

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