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Menschen beim Nova Rock

Patrick Wally

Was man sich am Nova Rock anschauen sollte

Heute, Donnerstag, startet in Nickelsdorf das Nova Rock 2018. Ein paar Empfehlungen aus der FM4 Redaktion zum ersten Festivaltag.

Los geht’s: Die Zelte sind aufgebaut, die Sonnenbrillen liegen genau so bereit wie die Gummistiefel, das Nova Rock 2018 ist eröffnet. Aber was soll man sich nicht entgehen lassen an diesem ersten Festivaltag, dem Donnerstag? Hier ein paar Empfehlungen aus der FM4 Redaktion.

Lisa Schneider über Starcrawler

Wer schon vor der Veröffentlichung des ersten Albums Elton John, Ryan Adams und Dave Grohl zu seinen Fans zählen darf, hat schon mal einiges richtig gemacht: Starcrawler kommen aus L.A, eine junge Rock’n’Roll-Band, nämlich wirklich jung; die Mitglieder rund um Sängerin Arrow De Wilde kommen gerade frisch von der Schule, dort hat sich die Band auch gegründet. Gleich ihre erste, frenetisch-aufgekratzte Single „Ants“ ist eine Hommage an den jungen Ozzy Osbourne, an Courtney Love, an The Clash, an all das, was Starcrawler heimlich aus der Plattensammlung ihrer Eltern gestohlen haben.

Den Schulband-Charme hat das Quartett schnell gegen internationale Professionalität getauscht: Seit der Veröffentlichung ihres besagten selbstbetitelten ersten Albums touren sie um den Globus. Jetzt ist Festivalsommerzeit - und nach dem Strand von Barcelona und Porto, wo sie beide Ausgaben des Primavera Sound Festivals bespielt haben, ist es besonders schön, sie in der Nachmittagssonne am Novarock live erleben zu dürfen. Adrenalin, jugendliche Sucht und Suche nach der Essenz des Rock, das Experimentieren und trotzdem schon der eigene knack- und zackige, gute alte Gitarrensound.

Starcrawler, Red Stage, 14:00 - 14:30

Susi Ondrusova über Dead Cross

Was wäre ein Nova Rock ohne eine Supergroup? So eine kommt aus dem Süden Kaliforniens und setzt sich zusammen aus Musikern der Grindcore Formation The Locust, Dave Lombardo (Fantomas, Suicidal Tendencies, Misfits, Slayer) und ebenfalls mit dabei: Mike Patton. Man muss es so sagen wie es ist: Patton ist eine Rock-Ikone und an Stimmakrobatik kaum zu überbieten. Ob bei Faith No More, Mr. Bungle, Tomahawk, Fantomas oder Peeping Tom. Ob im Studio mit John Zorn oder Tunde Adebimpe. Er feiert italienischen Schlager genauso ab wie Metal. Mike Patton ist einfach der größte. Dave Lombardo meint über Dead Cross: „We´re coming at you hardcore, but leaving you with a kiss!“

Dead Cross, Blue Stage, 15:50 - 16:35

Jan Hestmann über Stone Sour

Wenn man so wie ich in den Nullerjahren vor allem mit Nu Metal sozialisiert worden ist, dann ist einer wie Corey Taylor schon ein bisschen Lichtgestalt. Weil: Nicht nur Frontmann der maskierten Krach-Kapelle Slipknot aus dem schönen Iowa, Taylor ist auch Gründer der Alternative-Metal-Band Stone Sour, übrigens benannt nach einem Cocktail, dessen Hauptzutat Whiskey ist. Und neben den definierenden Platten von Korn, Slipknot, System of a Down und Co. war es dann vor allem das zweite Stone-Sour Album „Come What(ever) may“ (2006), das ganz schön Eindruck hinterlassen hat.

Da zeigt sich neben knüppelharten Nummern wie „30/30-150“ auch mal ein streichelzahmer Corey Taylor im balladeartigen „Through Glass“ (den Song widmete er letztes Jahr dem verstorbenen Chester Bennington von Linkin Park). Dem Album „Come What(ever) may“ sind noch einige, wenn auch wesentlich weniger erfolgreiche Alben gefolgt. Und es gibt auch ein Neues, das Stone Sour wohl mit aufs Nova Rock bringen werden. „Hydrograd“ heißt es und ist wie gewohnt wieder ein Mix aus harten und zarten Tönen. Am Ende werden es aber wohl ohnehin die alten Hits sein, die zählen (Anspieltipp: „Get Inside“), zu denen die Crowd dann den vielleicht größten Moshpit an diesem ersten Nova Rock-Tag formieren wird.

Stone Sour, Blue Stage, 18:20 - 19:25

Christoph Sepin über Marilyn Manson

Es sind schon einige Jahre, die Brian Warner auf den Bühnen der Welt verbracht hat, trotzdem schafft es der Musiker immer noch ein zentrales Element seiner Liveshow weiterzutragen: Die Provokation. Von Marilyn Manson erwartet man den zelebrierten Verfall on stage, das Herumrollen und Schreien, das Reinbrüllen ins Publikum. Vor ein paar Monaten stand bzw. saß er noch im Gasometer in Wien auf der Bühne, kurz nach einem Unfall, weil eine Bühnenrequisite bei einer anderen Show auf ihn gestürzt war.

Einen Marilyn Manson, der nicht alle Töne trifft, der krächzt und teils im Rollstuhl, teils im Krankenbett über die Bühne geschoben wird, hat man da erlebt. Der mit der Kamera ins Publikum filmt und darüber schreit. Der das Mikrofon fallen lässt und sich gleich daneben hin. Was bei anderen Musikern als Fehler und Unprofessionalität wahrgenommen werden könnte, wird bei Manson als Fokuspunkt der Show abgefeiert. Und auch nach all den Jahren weiß man immer noch nicht so recht, was einen bei so einem Konzert erwarten wird.

Marilyn Manson, Blue Stage, 23:30 - 1:00

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