FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Portraitfoto David Arcos

Julia Dragosits

Fm4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Avec, David Arcos, Aygyul, Def Ill u.v.m.

Eine Pophymne für das Verbindende, ein Singer/Songwriter-Lied zur Überwindung der Angst, ein Hip Hop Track zur Selbstreflektion und ein Elektro-Tanzstück für die herbstliche Disco. Das sind die neuen Musikvideos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Was ist Erfolg? Gerade im Musikbusiness misst man den Erfolg an Verkaufszahlen. An Likes, Klicks, Followern und auch an Streams. Warum gerade Casinos Austria eine Studie gemacht hat, in der es darum geht, welche deutschen und österreichischen Musiker*innen durch Spotify heute am meisten verdienen, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Ergebnis ist nur ein bisschen überraschend, denn an der Spitze mit knapp 5 Millionen Streams auf Spotify monatlich steht RAF Camora, vor DJ Ötzi. Dabei wurde die Anzahl der Hörer*innen mit einem angenommenen Verdienst pro Stream multipliziert. Wen Zahlen interessieren und wer diese als Wert für Erfolg hernehmen mag, für den oder die ist das vielleicht interessant.

Erfolg kann man aber auch anders definieren: Musik zu erschaffen, die bewegt, berührt, Fragen stellt und es schafft, uns einen neuen oder anderen Blick auf die Welt und die eigenen Erfahrungen werfen zu lassen. Idealerweise fällt beider zusammen wie bei Sängerin und Musikerin Avec. In der Studie liegt sie auf Platz 7. Wichtiger sind jedoch die Inhalte ihrer Songs, ob sie von ihrem Struggle mit Depressionen oder dem Wunsch nach Gemeinsamkeit handeln, in einer Welt, die immer mehr aus den Fugen geraten ist. Die neueste Single „Look Around“ ist eine hymnische und klare Aufforderung an uns alle, uns umzusehen, aus der eigenen virtuellen Bubble und der Selbstbezogenheit auszusteigen, um wieder mit Wohlwollen und Liebe aufeinander zuzugehen, wie sie in dem Video zu „Behind The Song“ erklärt.

Mit „Krach“, bestehend aus Punk und rebellischer Poesie versuchen uns die Leftovers aus Wien aufzurütteln. Sie sind unser Soundpark Act des Monats November und lassen ihre Gefühlsmischung aus Tatendrang, Wut, Einsamkeit, Resignation, Vernachlässigung und Verzweiflung zu lauten Gitarrenrocksongs werden.

Weil wir bei Erfolg waren: Die Transformation von Mavi Phoenix ist wohl ein gutes Beispiel dafür, wie Mut zum eigenen Selbst zum Erfolg für ein gelingendes Leben werden kann. Lisa Schneider geht in der Sendung FM4 Lieblingslieder nochmal zurück zu den musikalischen Anfängen von Mavi Phoenix und was die prägendsten Lieder dieser Zeit und der letzten Jahre waren.

Die Veröffentlichungswoche österreichischer Musik war auf alle Fälle auch sehr erfolgreich. Hier eine Auswahl an aktuellen Videos und Singles.

David Arcos - „Crucemos en rojo“

Erfolg ist, seine Ängste zu überwinden und nach vorne zu gehen. Zumindest, wenn es um den Song „Crucemos en rojo“ geht, den der aus Kolumbien stammende und in Wien lebende Musiker und Sänger David Arcos veröffentlicht hat. Mit beschwingten Melodien, einer ansteckenden Leichtigkeit und Lockerheit und einer charmanten Unaufgeregtheit liefert er einen Song, der den Herbst ein Stück weit zu vergolden weiß. Tanzen im Park, während das Laub fällt, an der Donau spazieren mit guten Freunden, das Leben genießen und sich nicht von den eigenen Träumen abbringen lassen. So heißt es im Song: „Ya es hora de salir y de mirar para adelante“ - Es ist Zeit, rauszugehen und nach vorne zu schauen.

Aygyul - „Nobody Will Mind“

Weich, smooth, soulig und ein bisschen etwas von Gospel hat die Nummer „Nobody Will Mind“ von Aygyul. Dabei ist der Song eine Befreiungshymne für die russische Sängerin, die seit sieben Jahren in Österreich lebt und hier endlich keine Angst mehr haben muss, mit ihrer Partnerin in der Öffentlichkeit auch Zärtlichkeiten auszutauschen. Durch das Trauma der homophoben Politik Russlands zu gehen, war anstrengend, hat aber zu einem wundervollen, mutmachenden Song geführt und macht deutlich, wie dankbar wir sein können, in einem demokratischen und freien Land zu leben.

Color The Night - „Love“

Auch bei Color The Night steht die Liebe im Vordergrund. Hier ist nicht nur die romantische Anziehung, sondern auch die Liebe zu elektronischen Beats, zu den Sounds der 80er Jahre, zu Disco und Rave, zu Ausgelassenheit und zur Leichtigkeit des Seins gemeint. Partytime nach schweren Jahren, die Lust am Tanzen wird hier im Garten, im Wohnzimmer, im Prater und mit Glitzeranzügen auf der Bühne zelebriert. Ein Ohrwurm für die herbstliche Tanzsaison im Club.

Def Ill - „Dedicated“ feat. Kayo

Wie ist es, wenn du in den Spiegel schaust? Wen siehst du? Eine tiefgehende Frage. Rapper Def Ill und Kayo haben einen Track darüber geschrieben, wie man in Krisenzeiten dazu angehalten wird, sich selbst und sein Verhalten zu reflektieren, um reifer daraus hervorzugehen. Ein starker und auch trauriger Song über die eigenen Fehler, die Wünsche an jemanden, der es nicht geschafft hat sich zu ändern, und den Versuch mit der eigenen Geschichte Frieden zu schließen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Postrock as good as it gets. Dreamnoise par excellance. Die Band Molly hat mit „The Golden Age“ wieder ein gitarrengewaltiges Stück geschaffen, das einen über sieben Minuten in ihre dichte Klangwelt entführt.
  • Sängerin und Schauspielerin Pippa hat ihre neue EP „Geister“ veröffentlicht. Der Titelsong ist ein düsteres Elektrostück mit Indie-Refrain, der ins Ohr geht.
  • Wenn ein Mensch zu einem Flughafen wird, wenn wir uns fragen, was wohl das Jahr noch bringt, wenn wir realisieren, dass alles offen vor uns liegt, egal wie alt wir sind, dann hören wir den neuen Song von DreimalumalphaCharles de Gaulle (Was erwartet uns?)“. Eine zurückgelehnte Nummer mit der brodelnden Frage, was sich denn wirklich in den letzten Jahrzehnten geändert hat.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • The Less I Know“ ist der Vorbote zum neuen Fuzzybrains-Album, das Mitte November erscheinen wird. Ein Song über die Schwierigkeiten nach einer Trennung, gefüllt mit weichen, psychedelischen Klängen.
  • Bunter, pinker Pop mit technoidem Einschlag. Dazu der eigenwillig manipulierte Gesang. Das alles fließt in die neue Single „Embrace“ der Sängerin Jaeyn, mit der sie die Leere und die innere Welt umarmt.
  • Den Sound der großen Grunge-Balladen der 90er zelebrieren Catastrophe & Cure in ihrer neuen Single „Not Me Not Now“. Ein Song, der mit dem guten, alten Laut-Leise-Effekt spielt und von Verletzlichkeit handelt.
  • Der schwedische Sänger und Songwriter Boy Omega hat für seinen neuen Song „Radioactivity“ mit Clara Luzia kooperiert und einen wunderbaren, englisch-deutschen Elektro-Pop-Song geschaffen.
  • Dass es immer weitergeht, davon singen Pauls Jets in ihrer neuen Single „Flieger“. Allerdings verbergen sich hinter dem humorig und heiter klingenden Song traurige Geschichten von Unfällen und Trennungen.
  • In der letzten Soundparksendung am Donnerstag hat Lisa Schneider den Soundpark Act des Monats Leftovers vorgestellt, mit Rapperin Kitana geplaudert, das Überraschungskonzert von HVOB Revue passieren lassen und die neuen Singles von Fuzzybrains, David Arcos und Catastrophe & Cure vorgestellt.
  • Und in der sonntäglichen Soundparknacht hat Stefan Trischler mit Dorian Concept über sein neues Album gesprochen, die Band Blueblut ins Studio eingeladen, und es gab das ganze FM4 Überraschungskonzert von HVOB zu hören.

Aktuell: