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Gute, alte Spiele

Die digitale Games-Plattform „Good Old Games“, besser bekannt unter GOG, feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Ging es früher um das Auflebenlassen alter Spiele, findet man heute auch Indie-Games und so manchen zeitgenössischen Mainstream-Titel. Dabei ist ausnahmslos jedes Spiel ohne Kopierschutz verfügbar.

Von Robert Glashüttner

Habt ihr schon mal probiert, ein 25 Jahre altes Computerspiel auf eurem Rechner zum Laufen zu bringen? Das ist oft wirklich nicht einfach. Manchmal genügen zwar ein paar Klicks (Kompatibilitätsmodus!), in vielen anderen Fällen ist aber eine absurd aufwendige Vorbereitung notwendig. Dann stellt sich natürlich auch die grundsätzliche Frage: Wie soll man das alte Game überhaupt auf den Computer kriegen, wenn dieses vielleicht noch auf alten Floppy Disks gespeichert ist?

Eine sehr gute Lösung für dieses Problem ist die Plattform „Good Old Games“, besser bekannt unter der Abkürzung GOG. GOG feiert derzeit seinen 10-jährigen Geburtstag und hat sich von einem kleinen Retrogaming-Projekt zu einer stattlichen Plattform gewandelt.

Noch einmal kaufen?

Natürlich kosten die alten Spiele auf GOG wieder ein paar Euro, obwohl die eine oder der andere von uns vielleicht noch ein paar originale alte Computerspiele aus den 80er- und 90er-Jahren daheim herumliegen hat. Aber sind wir ehrlich: Dafür, dass das jeweilige Game dann bequem runtergeladen wird und auch sofort lauffähig ist, kauft man eine Lizenz viele Jahre später vielleicht gerne ein zweites Mal.

GOG ist Teil der in Warschau beheimateten CD Projekt-Gruppe, die auch die „Witcher“-Serie entwickelt.

Übrigens ist der Verkauf der alten Spiele bis heute eine der größten Herausforderungen für die dahinter stehende polnische Firma, denn das Einholen der jeweiligen Rechte ist ziemlich knifflig. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit dem Kopierschutz. Oder besser gesagt: dem fehlenden Kopierschutz. Denn jedes Game, das man sich auf GOG kauft, ist frei kopierbar. Anfangs wollten sich die Spieleverlage darauf nicht einlassen - vor allem zu einer Zeit als der Haupkonkurrent Steam immer größer und relevanter wurde, der unter anderem für sein Digital Rights Managament (DRM) bekannt ist.

Viel Überzeugungsarbeit war und ist bis heute gegenüber den Spieleverlagen notwendig. Doch vor allem das Kundenservice-Argument ist stichhaltig - immerhin finden sich ja auch kopiergeschützte Games meist innerhalb kürzester Zeit im Netz. Wer also von seinen Kunden Ehrlichkeit erwartet, sollte auch einen Vertrauensbonus liefern, und so ist bis heute jedes Game, das man auf GOG kauft, frei kopierbar.

Reverse Engineering

Hat man die Rechteinhaber und Spieleverlage dann auf seine Seite gebracht, beginnt die technische Arbeit: Bei GOG gibt es ein eigenes Team an TechnikerInnen, das nur damit beschäftigt ist, die alten Titel wieder gut auf modernen Computern zum Laufen zu bringen. Wie bereits eingangs erwähnt, ist das für geübte User oft schwer bis unmöglich. So ist es kein Wunder, dass man eine Gruppe an Fachpersonen braucht, um die optimale Spielbarkeit alter Games garantieren zu können.

Retro, Indie und auch einige große Fische

Heute, zehn Jahre nach der Gründung, ist „Good Old Games“ längst nicht mehr nur eine Plattform für ganz alte Spiele. Auf GOG.com finden sich auch viele klassische und aktuelle Indie-Games, und auch so manche größere Serie wie etwa „Mafia“, „Die Siedler“ oder selbstverständlich die hausinterne „Witcher“-Reihe werden angeboten. Natürlich ist der Platzhirsch Steam weiterhin die weitaus größere digitale Games-Plattform. Doch, so GOG-Sprecher Christoph Pardey:

„Wir orientieren uns nicht an Steam. Wir haben genügend Features, die uns anders positionieren. Wir haben vor allem einen anderen Katalog: Es gibt keine Schrottspiele, weil jedes einzelne Spiel vorher von uns angesehen, gespielt, getestet wurde.“

FM4 Spielekammerl-Show im Retro-Gewand

In unserer aktuellen FM4 Spielekammerl-Show gehen wir mit Hilfe von GOG zurück in der Zeit. Alte Adventures aus den 80ern und 90ern wie etwa „Space Quest“ stehen dieses Mal am Programm.

Weil gemeinsam knobeln besser ist als alleine den Kopf rauchen zu lassen, wird ein besonderer Gast mit jeder Menge kreativem Input zur Seite stehen, und zwar der zwischen Kunst, Philosophie und Kuriositäten pendelnde Allround-Aktivist Johannes Grenzfurthner von der Gruppe monochrom, der aktuell an seinem vierten Film „Je Suis Auto“ werkt. Los geht’s wie immer um 17 Uhr. Wir streamen bis 21 Uhr.

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