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The Division 2 Game

Ubisoft Massive

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Der Deckungsshooter „The Division 2“

Drei Jahre ist es her als der Deckungsshooter „The Divison" veröffentlicht wurde. Nun gibt es den zweiten Teil des Spiels, der weiterhin einem virusverseuchten USA spielt. Als Agent der "Division 2“ ist es unsere Aufgabe, Unschuldige zu beschützen.

Von Chris Stipkovits

Tom Clancy’s „The Division 2“ schließt beinahe nahtlos an die Story des ersten Teils an, die im verschneiten New York spielt. Doch statt den engen Hochhausschluchten des Big Apples bietet der zweite Teil des 3rd Person Shooters weitläufige Areale, in denen die Natur Washington D.C. langsam zurückerobert: Hier gibt es keinen Schnee und Frost wie im Vorgängerteil, sondern passend zur Jahreszeit ein Frühlingserwachen – und das kann sich sehen lassen.

Beim Weißen Haus grasen Rehe

The Division 2 bietet vielleicht die beste Grafik, die man aktuell auf einer Spielkonsole zu sehen bekommt. Das zeigt sich, wenn die Natur die Stadt langsam zurückerobert: Aus entgleisten Zügen wachsen kleine Baume, auf ruinierten Denkmälern wuchert Moos, man wundert sich nicht einmal, wenn in der Nähe des Weißen Hauses Rehe grasen. Wenn dann das Wetter von Sonnenschein auf Regen wechselt, dann zeigt sich das volle Potential der Grafik.

The Division 2 Game

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Als Agent sind wir natürlich, da um die Feinde aus den Löchern zu treiben. Dafür hat man ein großes Arsenal an den typischen Waffen, die verbessert werden können, und auch die Rüstungen bekommen Upgrades. Durch diese Aufrüstung hat man zum Beispiel weniger Rückstoß, wenn man feuert, und Spezialfähigkeiten unterstützen auch den Agenten selbst – zum Beispiel markiert ein Scanner Feinde auch hinter Deckungen, die man sonst übersieht, und erleichtert so die Planung für den Angriff. Diese Abilities sind nicht nur zwingend notwendig, um schwerere Bosse zu besiegen, man kann die Gegner auch mit einer kleinen Kampfdrohne von oben erledigen.

Clevere künstliche Intelligenz

Schon der erste Teil des Spiels ist ein Deckungsshooter; daran hat sich auch in „The Division 2“ nichts geändert. Der oder die Spieler*in sucht sich eine passende Deckung hinter einer Kiste oder an einer Mauer, das Spiel markiert den Wegpunkt. Durch drücken einer Aktionstaste läuft der Charakter selbstständig nach vorne, und versteckt sich hinter der Kiste und von dort greift man an. Zwar kann man auch manuell hinter die Deckungen gehen, aber mit der A.I. klappt es besser. Diese Spielmechanik ist für Spieler*innen, die keinen Deckungsshooter spielen, sondern eher First Person Shooter gewohnt sind, gewöhnungsbedürftig, und daher Geschmackssache. Mir gefällt es jedenfalls nicht, wenn der Charakter zu viel automatisiert macht.

The Division 2 Game

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Lange kann man allerdings nicht hinter einer Deckung bleiben, denn die künstliche Intelligenz des Spiels ist recht clever: Verweilt man zu lange, wird man regelrecht von Gegnern eingekesselt und stirbt, und das ist gut so. Die Gefechte sind, verglichen mit dem ersten Teil, um einiges anspruchsvoller. Auch die Missionen selbst sind abwechslungsreicher gestaltet, und man wird so manche Wahrzeichen von Washington D.C. auch in Nebenmissionen wiederfinden, und nicht nur in der Hauptkampagne.

„The Division 2“ sollte man nicht solo spielen

The Division 2 Game

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Ubisoft Massive Geschäftsführer Alf Condelius während der Sweden Game Concerence 2018: "It’s a universe and a world that we created for people to explore how to be a good person in a slowly decaying world. But people like to put politics into that, and we back away from those interpretations as much as we can because we don’t want to take a stance in current politics.”

Unterstützung bei Missionen bekommt man aber durch NPCs oder andere Spielerinnen und Spielern. Entweder mit Freund*innen oder mit Spieler*innen, die man eben nicht kennt. Man kann über ein Ping System auch kommunizieren, wenn man den Sprachchat nicht nutzen möchte. Findet man das passende Fireteam, kann man auch in die „Dark Zone“ – so nennt „Division 2“ wie der Vorgänger den Player vs. Player Modus. Sowohl das Gegeneinander-Spielen als auch das Kooperative Gameplay mit anderen Spieler*innen erhöht den Spielspaß ungemein. Ohne sie kann „The Division 2“ dann doch eintönig werden, vor allem, weil die Story des Spiels eher vernachlässigbar ist – und das, obwohl die Entwickler einen passenden Rahmen geschafft haben – auch mit einer speziellen Marketingstrategie, die Ubisoft nicht zum ersten Mal nutzt.

Im ersten Teil von „The Division“ erahnt man eine Verschwörung in der Regierung, im aktuellen Teil von „Assassin’s Creed: Odyssey“ wird Demokratie und Unterdrückung thematisiert, in „Ghost Recon“ stürzt das Militär die Regierung eines anderen Landes, und in „Far Cry 5“ muss man eine Sekte ausschalten, die Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hat.

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Politische Haltungen in Spielen

Auch in „The Division 2“ wird diese Marketingstrategie weiter praktiziert. Vor kurzem veröffentlichte Ubisoft auf Twitter eine Pseudo-Notstandserklärung: Statt der USA baut Mexiko eine Mauer, damit weitere Infizierte nicht über die Grenze kommen. Brisant ist das insofern, da in den vergangenen Monaten die US-Regierung unter Präsident Trump eine Mauer bauen will, um Migranten aus den Süden aufzuhalten. In sozialen Medien ist deswegen eine heftige Diskussion darüber entstanden, ob das nicht zu weit geht.

The Division 2 wurde für PlayStation 4, Windows und Xbox One veröffentlicht

Der Spielepublisher Ubisoft selbst distanziert sich von realen politischen Ereignissen und argumentiert damit, dass alles rein fiktiv sei, denn direkte politische Statements scheinen schlecht für das Geschäft zu sein. Gut fürs Geschäft sind aber die Publizierung dieser Statements in den sozialen Netzwerken und die Story, die mit diesen Thematiken spielt. Zu behaupten „wir wollen nicht politisch sein – alles ist fiktiv“ und als „guter Mensch in einer einstürzenden Welt zu bestehen“, dennoch besagte Themen in die Spiele zu bringen, und zusätzlich die genannten Marketingstrategien zu fahren, ist dann doch zu einfach.

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