Das VR-Spiel Blood & Truth macht dich zum Action-Star
Als Sony im Herbst 2016 eine VR-Brille für die PlayStation herausgebracht hat, hatte ich große Hoffnungen in das Headset. Leistbares VR ohne große Konfiguration, funktionierendes Tracking, und die Qualität der VR-Brille ist auch in Ordnung.
Mit dem Kauf des VR-Headsets war auch eine Spielesammlung mit Mini-Games dabei, einige Games waren besser als andere: Im Bundle wird man zum Beispiel unter Wasser in einen Käfig gesperrt und beobachtet Haie – nicht besonders spannend, wenn man nur passiv zusehen kann. Besser war da schon das Mini-Game „The London Heist“, ein interaktiver Gangsterfilm, der die Spieler*innen in die Londoner Unterwelt entführt. Festgekettet auf einem Stuhl wird man einem Verhör unterzogen, anschließend geht es auf eine einer wilde Verfolgungsjagd. Das machte wirklich Laune, schön dass es nun mit Blood & Truth eine Fortsetzung vom selben Entwicklerstudio gibt.
Die Hard, Mission Impossible und 007 in Virtual Reality
In Blood & Truth spielt man den Elite-Soldaten Mark Ryans, der zu Beginn in einer Wüste seinen Kollegen befreien muss. In der ersten Mission lernt man das Waffenhandling, wie man Schlösser mit zwei Dietrichen knackt, oder - ganz trivial - Leitern nach oben klettert. Eine Tutorial-Mission, die sich allerdings wie kein Tutorial anfühlt: Action gibt es schon hier genug.
SIE London Studios
Für die meisten Aktionen benötigt man zwei Hände, und da kommt die Stärke der PlayStation Motion-Controller ins Spiel. Zwar lässt sich Blood & Truth auch mit dem regulären Controller spielen, aber das Spiel fühlt sich mit den Motion-Controllern intuitiver und viel besser an.
London Calling
Die linearen Karten von Blood & Truth bieten durchaus Abwechslung, und in Lagerhäusern, Clubs und der einen oder anderen Sehenswürdigkeit Londons bekommt man eine Story geboten, die zwar keine großen Überraschungen bietet, aber einem Kino-Blockbuster ebenbürtig ist. Ich möchte hier nicht groß spoilern, aber so viel sei gesagt: Nachdem Mark Ryan auf Grund des Begräbnisses seines Vaters nach London zurückgekehrt ist, möchte ein schmieriger Geschäftsmann das Mafia-Familienimperium an sich reißen, und das lässt sich unser Protagonist natürlich nicht gefallen.
Im actionreichen Game fängt Ryan Granaten und wirft sie zurück – das funktioniert mit den beiden Motion-Controllern viel besser als mit dem Standard-Controller. Der Elite-Soldat kappt vorsichtig Drähte, um Bomben zu entschärfen, und spätestens, wenn man durch enge Lüftungsschächte robbt, bekommt man einen leichten Adrenalinkick und das Herz schlägt schneller und man fühlt sich ein kleines bisschen wie Bruce Willis im Nakatomi Tower.
Blood & Truth wurde exklusiv für die PlayStation VR veröffentlicht.
In VR-Spielen ist es nicht immer einfach, taktisch vorzugehen oder präzise zu schießen. Aber die Kämpfe in Blood & Truth fühlen sich einfach gut an. Das Entwicklerstudio hat den Waffen eine optionale Laserzielvorrichtung verpasst. Einfach und effektiv – zusätzlich kann man das Spiel kurzfristig in einen Slow-Motion-Modus versetzen, wodurch man das Spielgeschehen verlangsamt. Das kennt man aus Action-Blockbustern wie Matrix und im Gegensatz zu anderen Spielen wirkt sich das bei Blood & Truth nicht störend auf das Spielgefühl aus!
SIE London Studios
Ein kurzweiliges Vergnügen
Blood & Truth hat eine stimmige Story mit guten Zwischensequenzen, in dem man aus einem einstürzenden Hochhaus flüchtet und sich nur knapp in Sicherheit bringt, bei einer Hochgeschwindigkeitsverfolgungsjagd hektisch versucht, die Waffe nachzuladen, um auf die Reifen eines Autos zu schießen, oder aus einem Flugzeug springt. Als einziger Kritikpunkt bleibt, dass das Spiel nach etwa fünf Stunden schon vorbei ist. Bleibt nur zu hoffen, dass es zu Blood & Truth bald eine Fortsetzung geben wird.
Publiziert am 12.08.2019
