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jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Sabine Stieger, Der Nino aus Wien & Ankathie Koi

Roland Rudolph

Neue Musik von EsraP, Ankathie Koi, den Cryptic Commands...

Das wöchentliche Update in Sachen Musik aus Österreich - diesmal unter anderem mit cinematischem Elektro-Pop, Polka-Rock-Rap, Noise, Synth-Pop ... und Fußball!?

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Lasst uns ausnahmsweise über Fußball reden! Aber nicht etwa vom Nationalteam, Champions, Euro- oder Bundesliga (dazu verlässlich bald mehr vom Kollegen Blumenau), sondern über österreichischen Pop am grünen Rasen. Hat doch dieses Frühjahr der Alkbottle-Frontmann Roman Gregory in seiner Doppelfunktion als Präsident des SC Wiener Viktoria den Band Fußball Cup ins Leben gerufen, wo heimische Pop-Acts unter den Schiri-Augen von Ex-Kickern um eine Wander-Gitarre spielten - aber vor allem, um Geld für die Wiener Frauenhäuser zu sammeln!

(Gewonnen hat, soviel Sportsgeist muss dann doch sein, übrigens das Team der Folkshilfe im Finale gegen den FC Mehrgehtned alias Der Nino aus Wien, Marco Wanda, Voodoo Jürgens und ein paar Achterl in Ehren.)

Ankathie Koi - „The Void“

Als Teil des Herta BFC stand auch die Wiener Pop-Diva und ehemalige Fijuka-Hälfte auf dem Viktoria-Platz. Noch mehr verschiedene Rollen spielt Ms. Koi im an die klassischen James-Bond-Filme angelehnten, neuen Video zu „The Void“. Genauer genommen: alle Rollen - außer das Kaninchen. Gedreht wurde der actiongeladene Musikkurzfilm mit Verfolgungsjagden zu Land und zu Wasser teilweise am Obertrumer See in Salzburg. Und das zugehörige Album „Prominent Libido“ ist immer noch frisch!

EsraP & Gasmac Gilmore - „Freunde dabei“

Da haben sie doch eben erst am Yppenplatz die Republik Tschuschistan ausgerufen, schon sind die Geschwister Özmen wieder mit einem neuen Tonträger da - und diesmal haben sie „Freunde dabei“. Hatte sich doch die erste Zusammenarbeit mit der zwischen Balkan und Metal oszillierenden Wiener Band Gasmac Gilmore so gut angelassen, dass man jetzt mit vier weiteren Kollabo-Songs eine EP veröffentlicht hat. Der Titeltrack hat jedenfalls sowohl jede Menge Mithüpf-Energie als auch extrem zitierfähige Slogans dabei: Du hast Privileg, ich hab Brüder dabei etwa, oder Du hast Ibiza, ich hab das Video dabei. Die Dualität zwischen Party und Politik spiegelt auch das Video wider, wo einerseits in der Waschküche eine Soul Train-Line getanzt und andererseits vor der Kulisse der Arena demonstriert wird.

Cryptic Commands - „World Apart“

In der bereits dritten Single von ihrem „Modern Talking“-Album beschäftigt sich die vierköpfige Grazer Band mit künstlicher Intelligenz und wie diese auch menschliche Empfindungen beeinflussen kann. Passend dazu das Video, in dem sich die Performance „The Uncanny Valley“ nur in Blautönen aus der Dunkelheit abhebt. Der Titel des Stückes des Grazer TaO-Theaters bezieht sich auf den japanischen Robotiker Masahiro Mori. Der beschrieb in den 70er Jahren mit diesen poetischen Worten, die man grob als „das unheimliche Tal“ übersetzen könnte, das Phänomen, dass allzu menschenähnliche Androiden uns eher Angst einjagen, als uns vertraut zu wirken.

Another Vision - „MAD“

Von einer Entfremdung der anderen Art - der zutiefst (zwischen)menschlichen nämlich - singt das in Wien lebende Innsbrucker Synthie-Pop-Duo in seiner neuen Single. Das Arpeggio flirrt dabei so wild, als hätte das Jahr 1986 nie geendet. Die dazugehörigen Bilder erzählen von einer Entführung und wundersamen Transformation im Kofferraum eines Vintage Cabrios.

Mantra Mantra - „Tin Can Transmissions“

Arpeggios und viele anderen Feinheiten des Musikmachens mit elektronischen Maschinen sind für Sam Irl und Daniel Helmer tägliches Vokabular. Den einen kennt man als Solo-Produzenten, im Verbund mit Patrick Pulsinger oder als Teil des austrofinnischen Synth Funk-Projektes Skymax. Der andere macht solo Soundtracks, ist aber auch Teil einer Rave-Maschine mit dem nicht ganz unbekannten Namen Gudrun von Laxenburg. Seit kurzem WG-Kollegen, spielten die beiden in wenigen Spätnachts-Sessions eine EP voller hypnotischer 80er Jahre Grooves ein. Die brandneuen Visuals von Prcls fangen die spezielle Psychedelik sehr gut ein.

Harry Jen - „Butt Naked Bathtub Boogie“

Manche Songs lassen keine andere Reaktion zu, als wild zu hüpfen. Sehr schlüssig, diese mitreißende Wirkung auch visuell einzufangen. Das (Tanz-)Video ist ein erster Vorgeschmack auf die kommende neue EP des umtriebigen Wiener Multiinstrumentalisten, Metis, die am kommenden Samstag im Wiener Celeste live präsentiert wird.

Außerdem:

  • Wer sich angesichts von frostigen Außentemperaturen nach audiovisueller Aufwärmung sehnt, könnte etwa AVEC dabei zusehen, wie sie auf dem Wasser „Under Water“ singt.
  • MOLLY im epischen Ambient-Gewand inklusive Kuh-Glocken? Ja!
  • Die persönlichen & gesundheitlichen Gründe für das Ende von Johann Sebastian Bass erklärt Sänger Martin in einem ausführlichen Statement. Am 8.11. gibt’s ein Abschlusskonzert mit vielen Freund*innen bei freiem Eintritt.
  • Auch die Wiener Indie-Band James Choice & the Bad Decisions hört auf.
  • Wiener Rapper mit Tiernamen war der ungeplante Themenschwerpunkt der FM4 Tribe Vibes am Donnerstag, wo Huhnmensch ebenso vorbeigeschaut hat wie Fuchs MC (und auch Seha Eks).

In der aktuellen Soundpark-Sendung gibt es extra viele Interviews: Unser Act des Monats kommt ebenso zu Wort wie Pauls Jets. Die oben schon erwähnten Mantra Mantra erzählen mir über ihren Kreativ-Prozess und die Inspirationen, ähnlich wie auch Harry Jen.

Und in einem Schnitzelbeats-Spezial beleuchtet Kollege Al Bird Sputnik gemeinsam mit dem Regisseur Thomas Reitmayer die Hintergründe der Doku ES IS ZUM SCHEISSN über die Anfänge der Wiener Punk-Szene. Die kann man am Samstag, den 12. Oktober, übrigens gleich zweimal im Wiener Metrokino sehen!

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