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Kerosin95 springt in der Nacht

Hanna Fasching

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Kerosin95, Dacid Go8lin, Moll und vielen mehr

Viel Hip Hop flirrt gerade durch den österreichischen Musik-Space. Ein bisschen schwermütigen Indie und einiges an Live-Videos gibt es diese Woche und den Ausblick auf das FM4 Fest.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Es knistert die Stimmung, es kribbeln die Tanzbeine. Diesen Samstag feiern wir unseren fünfundzwanzigsten Geburtstag mit unserem FM4 Fest und großartigen österreichischen Acts. Allen voran Mavi Phoenix, der mit „Boys Toys“ schon die zweite Woche die FM4 Charts anführt.

Mavi Phoenix im Radio FM4 Studio

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Mavi Phoenix wird am Samstag live beim FM4 Geburtstagsfest auftreten. Wir streamen alle Konzerte live auf fm4.ORF.at.

Davor wird die weibliche Indie-Supergroup My Ugly Clementime die Bühne rocken, ab April sind sie dann auf Tour durch Deutschland und Österreich. Neben James Hersey und Strandhase ist auch Oehl, unser FM4 Soundpark Act des Monats Jänner live zu sehen. Eben erst haben sie im altehrwürdigen Studio 2 im Wiener Funkhaus eine Acoustic Session inklusive dem „Schmusechor“ aufgenommen, und ich kann schon verraten, dass Oehl ihre wunderbaren, poetischen Popsongs mit viel Liebe, aber auch Energie live umsetzen können. Die Session gibt es übrigens am kommenden Donnerstag, 16. Jänner, in der Soundpark Sendung ab 19 Uhr zu hören. Und dann kann man schon mal zu „Neue Wildnis“ vor dem Radio im Wohnzimmer abtanzen.

Kerosin 95 - „Status Quo“

Kathrin Kolleritsch, die nicht nur bei My Ugly Clementime hinter dem Schlagzeug sitzt, liebt auch bei ihrem eigenen Projekt Kerosin95 die Beats und die deepen Vibes. Gerade hat sie noch für Mickey in „Alle Up“ das Tanzbein geschwungen und die Stimmbänder vibrieren lassen, so gibt’s vier Wochen später schon das nächste Video und den nächsten Track. Mit schönen Piano-Klängen beginnt „Status Quo“, das sich mit gewohnter Energie weibliche Stereotypen ins Visier nimmt. Unzufrieden mit den noch immer in den Köpfen einbetonierten Rollenbildern von Frauen spiegelt uns Kerosin95 hier in orangem Style die Normalität der Vorurteile und den Sexismus im deutschsprachigen Rap. Es wird frrrresh!

DACID GO8LIN - „IMMIGRANT“

Ein etwas anderes Kaliber ist Dacid Go8lin. Vor allem visuell. Der Track „Immigrant“ ist harte Kost, verstört und transportiert nicht nur durch die düstere Klanglandschaft beklemmende Stimmung. Dahinter steckt die Rapperin, Produzentin, DJ und bildende Künstlerin Dafina Sylejmani. Sie ist auch die Gründerin des weiblichen Hip-Hop-Kollektivs FEMME DMC. Die im Kosovo geborene Künstlerin ist vor rund sechzehn Jahren nach Österreich gekommen und hat als Jugendliche schon in der Linzer Rap-Szene Beat-Luft geschnuppert. „Immigrant“ ist ihre Aufarbeitung des Themas Krieg, Flucht, Verletzung und Heilung. Ein intensives und wichtiges, künstlerisch beeindruckendes Stück.

Tizudemjay - „Day’n Night“

Aus einer ganz anderen Ecke wabern hier die Cloud-Rap-Beats von Tizudemjay. Zwar ist er auch in Linz unterwegs, aber bei ihm scheint es um die Suche nach Glück zu gehen, die er im Studio sucht, und nicht wie die anderen im Club. Trotz der fetten Produktion bleibt hier Tizudemjay im Video am Boden der Realität. Mit psychedelischem Dreh geht es durch die nächtlichen Straßen, ohne große Gesten, dafür umso intensiver von der Stimmung. Gelungener Track, der durch das Video eine tiefere Ebene erhält.

Live ist Live, auch wenn aufgezeichnet

Weil wir gerade im Hip-Hop-Bereich eingetaucht sind: eine spannende Live-Rap-Session gab es letzten Donnerstag bei FM4 Tribe Vibes zu hören. Das Label Heiße Luft hat im Studio die Micros heißlaufen lassen und alles andere als heiße Luft produziert. Auch Hunney Pimp hat vorbeigeschaut und der Videoausschnitt dieser Session macht deutlich, dass hier der Flow richtig gepasst hat.

Marie Theres Richtsfeld und Sara Wilnauer sind Dua Plicity, die mit Schlagzeuger Jakob Peham eine schöne Live-Session ihres Songs „Pass Through“ aufgenommen haben.

Und im akustischen Gewand zeigt sich auch die electronic art pop band Eugene Delta. Ganz mit mittelalterlichem Flair versuchen sie mit „Calm down, it’s over“ unser gebrochenes Herz zu beruhigen.

Moll - „Dinge, um die es nicht geht“

Und zum guten Videoabschluss noch ein schönes, melancholisches Indie-Stück, geschrieben von Autor und Musiker Lukas Meschik. Nach seiner Band Filou ist Moll sein neues musikalisches Projekt, das mit Problembär Records eine gute Heimat gefunden hat. Im März wird das Debütalbum „Musik“ präsentiert und als Vorgeschmack haben Moll die Single „Dinge, um die es nicht geht“ veröffentlicht. Wie von Lukas Meschik nicht anders zu erwarten, verwebt er den recht klaren Text in einer spannenden Mehrdeutigkeit. Dazu werden vor der Kulisse der Wiener Seestadt mit beschwingtem Schritt die Gedanken sortiert und über nichts weniger als das Leben kontempliert.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Endlich ist es da, das Album von Fox Shadows. Nach vielen Singles und ebenso vielen schönen Videos ist „Melancholia“ nun im dicht gedrängten Wiener Schikaneder Kino live präsentiert worden. Definitiv ein Soundtrack für 2020!

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Auch Rambo Rambo Rambo freuen sich über die Veröffentlichung ihres neuen Albums. Es trägt den schönen Titel „Stories of the Ueberwelt“ und ist ein prächtiges Stück Musik geworden.
  • Mit Spannung erwarten wir das neue Album Ant Antic. Es wird „Good Vids, Vile Times“ heißen und mit der kommenden Single „Yellow Press“, die am 17. Jänner erscheint, hat sich Tobias Koett wirklich selbst übertroffen. Spitzen-spannender, eigenwilliger und gleichzeitig eingängiger Elektro-Pop-Track.
  • In der Soundpark-Sendung letzten Donnerstag hat Clemens Fantur über das Debüt von Fox Shadows geplaudert und Lisa Schneider hat einige Hörer*innen und Musiker*innen zu ihrem 25er befragt.
  • Und im Soundpark-Sendung Sonntagnacht hat Stefan Trischler JerMC und Gigolo D zum Interview gebeten und auch einen Live-Track eingesackt.

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