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Arise

Piccolo

Death is not the end

Im pastellig-hübschen Explarationsabenteuer „Arise - A Simple Story“ führt uns ein Spaziergang durch ein überraschend herausforderndes Nachleben im Jenseits.

Von Rainer Sigl

Ein blauer Himmel, gleißender Schnee auf sanften Hügeln, eine ruhige Melodie, die mich weckt: So schlimm ist es also gar nicht tot zu sein. Im Indie-Spiel „Arise - A Simple Story“ bin ich ein alter Häuptling eines frühzeitlichen Stammes, oder besser gesagt: ich war einer, denn ich bin tot. Am Beginn des Spiels wird mein lebloser Körper von trauernden Angehörigen den Flammen übergeben, einen WImpernschlag später erwache ich in einer anderen Welt.

Hier im Jenseits durchwandere ich nicht nur eine wunderschöne, menschenleere Landschaft, sondern auch mein vergangenes Leben. In kurzen Szenen und Erinnerungen, die meinen Weg säumen, entsteht ein sentimentaler Rückblick auf eine ereignisreiche Lebensgeschichte, vom Kleinkind bis zum Greis. Als solcher bin ich aber nach wie vor mehr als rüstig unterwegs und springe, klettere und laufe durch die Spielwelt - mit ungewissem Ziel.

Wanderung mit Zeitspielereien

Wer bei dieser Beschreibung von „Arise - A Simple Story“ gleich an den großen Klassiker „Journey“ denken muss, liegt nur teilweise richtig: Hier wie da steht der Weg durch eine beeindruckende Landschaft im Zentrum, doch in „Arise“ gibt es ganz schön viel mehr zu tun. Zum einen warten immer wieder teils recht knifflige Sprungpassagen auf mich, zum anderen darf ich mit der Zeit spielen.

Stufenlos kann ich in der im weiteren Spielverlauf immer surrealer werdenden Welt die Zeit vor und zurückspielen: mal um ein paar Sekunden, dann wieder um ganze Jahreszeiten. So schmelze ich eisige Schneeberge zu ruhigen Seen oder lasse eine riesige Sonnenblume genau so zur Sonne am Himmel schauen, dass ich bequem auf sie draufspringen kann. Anfangs dient die Mechanik eher noch sanftem Puzzle-Gameplay, später steht sie durchaus im Dienst kniffliger Geschicklichkeitstests.

Arise

Piccolo

Hübsch und überraschend herausfordernd

„Arise - A Simple Story“ sieht in seiner hübschen, stilisierten Cartoon-Grafik wunderschön aus und verbreitet mit seiner tollen Musik eine wunderbar friedliche Atmosphäre. Ein bisschen täuscht diese idyllische Präsentation allerdings: Allzu entspannend ist das alles nicht, denn „Arise“ stellt meine Geschicklichkeit durchaus ernst auf die Probe - auch durch eine Kamerasteuerung bzw -platzierung, die manchen Sprung im späteren Spiel etwas zu haarig macht. Im Zweispieler-Koop übernimmt ein*e Mitspieler*in die Zeitmanipulation.

Erschienen ist „Arise - A Simple Story“ für Windows, Xbox One und PS4.

„Arise“ ist ein schönes und emotional erzähltes Spiel mit originellem Gameplay - wer sich einen entspannenden „Journey“-Epigonen erwartet hat, wird allerdings überrascht sein, dass es für sein Genre ungewohnt viel Herausforderung bietet.

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