Bau dir deine Traumwelt im Game „Dreams“

Nach langer Entwicklungszeit und Early Access Phase ist das von vielen erwartete Spiel „Dreams“ für die PlayStation 4 erschienen. Diesen aufpolierten Werkzeugkasten können Bastler zum Bauen ganzer virtueller Welten aus den verschiedensten Genres verwenden.

von Chris Stipkovits

In Dreams gibt es einen riesigen Kreativ-Bau-Kasten. Man kann hier ziemlich alles erschaffen: Ein Gemälde mit psychodelischen Effekten, ein Jump&Run-Game im Super Mario Style oder einen Shooter. Untermalen kann man das mit eigenen Sound-Effekten, die auch von der eigenen Stimme mit einem Sound-Editor bearbeitet werden können.

Auf der letztjährigen Gamescom wurde uns das Spiel von den Entwickler*innen vorgestellt, und schon nach dieser Präsentation waren wir überwältigt von den Möglichkeiten, die schon alleine der Sound Editor bietet. Die eigene Stimme aufnehmen, verzerren, ein Auto-Tune darauflegen und die Stimme dann sogar als Instrument definieren... Schon damals erahnten wir, dass Dreams ein sehr umfangreiches Spiel mit mächtigen Editoren werden wird.

Das britische Studio Media Molecule hat auch die LittleBigPlanet Serie entwickelt, die 2008 erstmals für die PlayStation 3 veröffentlicht wurde. In LittleBigPlanet wurde im Baumodus ebenfalls die Möglichkeit geboten, eigene Welten zu bauen, und über die Jahre bildete sich daraus eine große Creator Community mit Millionen Inhalten. „Dreams“ geht allerdings noch viel weiter.

Play – Share - Create

Die Editor-Funktionen von Dreams sind um ein Vielfaches umfangreicher als die der LittleBigPlanet Serie. Damit kann man nicht nur Welten in 3D bauen zum Beispiel einen First Person Shooter, ein Adventure in der Third Personen, ein Jump and Run Game oder ein zweidimensionales Retro-Spiel. Vielleicht möchte man aber auch lieber ein interaktives Familienporträt malen, ein Point-and-Click Abendteuer im Weltraum bestehen oder mit einer Band einen Song in Dreams veröffentlichen. Das alles geht.

Komplexe Editoren - Komplexe Steuerung

Diese Flexibilität an Gestaltungsmöglichkeiten hat allerdings einen Haken: Der Editor und die Steuerung sind sehr komplex. Die Steuerung erfolgt ausschließlich mit dem PlayStation Controller oder dem Move Controller, und da es eben für die PlayStation keine native Maus und Tastatursteuerung gibt, muss man sich eine Menge an Tastenkombinationen merken. Bis man das alles ordentlich beherrscht, bedarf es einiges an Übung und Geduld.

Community Jam

Dreams richtet zwar nicht nur an Spieler*innen, die kreative Welten bauen, sondern auch an Spieler*innen die diese Welten spielen wollen. Man muss also nicht zwingend eine Welt erschaffen. Die Inhalte können in einer Cloud geteilt werden, andere Spieler*innen können die Inhalte laden und bewerten. Als Belohnung gibt es Fame.

Das Entwicklerstudio Media Molecule hat mit Dreams etwas Großartiges geschaffen und ist hinsichtlich Community-Based-Content-Kreation ein Referenztitel. Schade, dass die versprochene Umsetzung von Virtual Reality noch fehlt, doch dies soll noch nachgeliefert werden, auch regelmäßige Updates sollen folgen.

Media Molecule hat auch eine Beispielkampagne in Dreams mitgeliefert, die vollständig mit dem Dreams Editor erschaffen wurde. In der Kampagne „Arts Traum“, in dem ein deprimierter Jazzmusiker Probleme mit den anderen Bandmitgliedern hat, zeigt Media Molecule eindrucksvoll in drei verschiedenen Traumwelten der anderen Bandmitglieder*innen, was mit dem Dreams Editor möglich ist.

„Arts Traum“ werden Michaela Pichler und ich uns heute, Donnerstag 20.02., in der FM4 Spielekammerl-Show auf twitch.tv/radio_fm4, ab 17.00 Uhr anschauen, und mal sehen, welch andere Träume es von Spieler*innen noch zu entdecken gibt.