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Skul The Hero Slayer

Neowiz

Skelettheld mit Wechselschädel

Das Pixel-Rogue-lite „Skul - The Hero Slayer“ überzeugt mit Abwechslungsreichtum, Charme und Zugänglichkeit.

Von Rainer Sigl

Strahlende Ritter, brave Priester und tapfere Bogenschützen: So schauen Fantasy-Helden aus. Eine ganze Armee dieser edlen Kämpfer hat das dunkle Königreich erobert und jede Menge Monster, Zauberer und Untote besiegt und gefangengenommen. Normalerweise ist man als Videospieler*in als Klischee-Fantasy-Held*in auf der guten Seite, diesmal aber nicht: Als eher mickriges Skelett, das gegen all die mächtigen Helden kaum eine Chance hätte, bin ich den siegreichen Helden als Einziger entkommen.

Zum Glück habe ich im Videospiel „Skul - The Hero Slayer“ aber einen ziemlich coolen Trick drauf. Wenn ich einen herumliegenden Totenkopf aufsammle und ihn mir statt des eigenen Schädels aufsetze, verwandle ich mich in eine von über 30 anderen, viel stärkeren Spielfiguren. Vom Werwolf über einen Minotaurus bis hin zu sehr schrägen Figuren wie dem untoten Rockstar reicht die Palette. Welchen dieser Schädel ich finde, vom „normalen“ bis hin zu den „legendären“, ist bei jedem Mal Spielen dem Zufall überlassen.

Schädel, wechsle dich

Die Abwechslung durch die verschiedenen Spielfiguren ist sehr willkommen, denn ich sterbe ich tausend Tode und muss immer wieder ganz von vorn anfangen. Wie im Genre der Rogue-likes (oder eigentlich eher: Rogue-lites) üblich, sorgen Zufallsgenerierung und eine große Auswahl an Waffen, Upgrades und hier eben Totenschädeln und damit verbunden unterschiedlichen Spielstilen für die nötige Varianz.

„Skul - The Hero Slayer“, entwickelt von SouthPAW Games, im Vertrieb von Neowiz, erschienen für Windows, Mac und Linux.

Dass ich, wie in modernen Vertretern des Genres üblich, auch beim Game Over nicht alles verliere und so trotz Niederlage Partie für Partie ein wenig besser werde, hilft Frust zu vermeiden; wer sich an der trotzdem harten Herausforderung die Zähne ausbeißt, darf übrigens einfach so den Rookie-Modus aktivieren und stirbt dann bedeutend seltener - so etwas sollte es in diesem Genre durchaus öfter geben.

Skul The Hero Slayer

Neowiz

Nicht nur für Masochisten

„Skul - The Hero Slayer“ sieht mit seiner bunten Pixelgrafik wunderschön aus und bringt dank Charme, Humor und ein wenig Nostalgie immer wieder zum Lächeln. Die Idee mit den unterschiedlichen Schädeln ist neu, der Rest orientiert sich am Standard seiner immer beliebter werdenden Nische. Mit den Genre-Königen wie „Hades“ oder „Spelunky“ kann Skul nicht ganz mithalten, als spaßiger Zeitvertreib für gar nicht so wenige Stunden macht der kleine Skelettheld aber trotzdem eine ausgesprochen gute Figur.

Und vor allem: Dank optionalem Einsteigermodus ist das Spiel südkoreanischer Entwickler nicht nur für Permadeath-Masochist*innen und die üblichen Rogue-like-Fans empfehlenswert.

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