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Faber in der Arena

Franz Reiterer

„Ich möchte für immer spielen, denn das ist das Größte, was es gibt!“

Faber bei seinem euphorisch umjubelten Konzert in seiner Lieblingsstadt Wien. Sorry, Welt!

Von Susi Ondrušová

Es gibt Konzertabende, die brennen sich ins Gedächtnis. Ein Wort und man wird wieder an den Ort des Geschehens katapultiert, kann die Luft riechen, die Leute hören und hat den dazu passenden Song im Ohr. Das wird für manche das Faber-Konzert im Porgy & Bess sein - damals, 2017. Für andere wiederum sein Auftritt am Acoustic Lakeside 2018 oder am FM4 Frequency Festival: parallel zum langsam an Tempo gewinnenden Opener-Song „Widerstand“ strömen die Festivalbesucher*innen aus allen Himmelsrichtungen wie magnetisch angezogen Richtung Bühne. Bis die letzte Zeile „Sei eine Fahne im Wind, eine Stimme im Chor“ erklingt, ist der Platz vor der Bühne gefüllt und der Mann auf der Bühne umjubelt. Dann war da aber noch das Faber-Konzert an diesem 9. März 2020. Für Fans, aber auch für den Musiker selber, seine Band und Crew-Kolleg*innen war dieser Gig in der großen Halle der Arena in Wien einer der letzten „regulären“ Konzertabende vor dem ersten Lockdown, vor den Streamingkonzerten, Sitzplatzkonzerten, Picknickkonzerten, vor einer Ewigkeit also. Ewig war das Konzert dann auch mit seinen unüblichen 150 Minuten Spielzeit. Wer bei diesem letzten Prä-Corona-Gig nicht live dabei war, hat davon entweder gelesen oder erzählt bekommen.

Faber in der Arena Wien

Franz Reiterer

Faber liebt Wien, Wien liebt Faber

Jetzt schreiben wir August 2021 und haben diese neue Normalität: 3G-Check beim Einlass und Masken-Fashion in den Innenräumen, an der Bar zum Beispiel. Dass Wien eine Lieblingsstadt von Faber ist, hat er bei FM4-Interviews schon öfter erwähnt; dass dieser gestrige Konzertabend etwas Besonderes werden würde, lag also auf der Hand und in der Luft. Anknüpfen an den Auftritt von vor Corona. Vom ersten Song an hat das Publikum mitgesungen und mitgetanzt. Eine 3000-Menschen-Open-Air-Euphorie. Applaus, der gefühlt länger dauert als die Songs selbst. Das gestrige Konzert war nicht nur ein Wiedersehen mit dieser der Band schon bekannten Konzertlocation, sondern auch der Tourabschluss der August-Konzertrutsche (bevor es hoffentlich in den Herbst hineingeht).

Es vergeht keine Stunde und schon hat Faber auf der Bühne eine „safe space“-Rede gehalten, er hat einem Fan ein Geburtstagsständchen gesungen, alleine an der Gitarre „Spiegelbild“ von Sophie Hunger performt, von einem Traum erzählt (Papagei?!) und einen Fan auf die Bühne geholt, weil der Song „Generation Youporn“ in diesem Moment einen Ausdruckstänzer verlangt hat. Genauso wie „Top“, bei dem der gleiche Tänzer nochmal auf die Bühne darf. Diesmal allerdings zu zweit, denn der Tänzer hat im Publikum jemanden kennengelernt - und wie sonst soll man den Beginn einer neuen Freundschaft feiern als tanzend auf der Bühne vor 3000 Menschen und einer Band, die einen quasi mit Pauken und Trompeten anfeuert?

Mit der herannahenden Nachtruhe, die um Punkt 23 Uhr beginnt, ist vielleicht der laute Teil vom Konzert vorbei, aber ein Faber-Gig mit nur 130 Minuten Spielzeit? Undenkbar.

„Ich möchte für immer spielen, denn das ist das Größte, was es gibt!“ versichert der Musiker beim Konzert dem Publikum. Er wandert ins Publikum und singt auf der Wiese noch weiter. Der allerletzte Zugabenblock passiert dann von der Backstage-Dachterrasse aus: Das Menschenmeer, das vor der Bühne steht und nach einer Zugabe ruft, verrenkt sich mit seinen hochgehaltenen Handies die Hälse oder konserviert die Bilder im Kopf für später.

Wenn Applaus eine Währung ist, dann ist Faber reich. Wenn Applaus eine Droge ist, dann sind wir alle süchtig. Kommt wieder!

Faber-Konzert in der Arena Wien

Franz Reiterer

Faber Livetermine

18.10. Posthof Linz, 19.10. Orpheum Graz, 20.10. Music Hall Innsbruck

Faber, Sophie Hunger und Dino Brandão treten am 2.9. im Theater im Park in Wien auf und am 3.9. beim FrischLuft Open Air im Posthof Linz und stellen ihr im Lockdown entstandenes Album mit dem Titel „Ich liebe Dich“ vor.

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