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Bandfoto Strandhase

Julia Dragosits

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Strandhase, Sigrid Horn, OSKA, Tape Moon u.vm.

Mit gelbem Sportwagen zum Strand, mit einem Singer/Songwriter-Lied gegen Beton, mit federleichtem Pop für die Liebe und mit genialen Beats ab in den Club. Das sind die neuen Videos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Es war eine intensive Woche für die österreichische Musikszene. Letzten Donnerstag wurde bei den Amadeus Austrian Music Awards die grandiose Band My Ugly Clementine ausgezeichnet. Vollkommen zu Recht! Auch Mavi Phoenix konnte mit einem Preis nach Hause gehen. Der FM4 Award ging an Hearts Hearts. 5/8erl in Ehr’n haben ihren sechsten Amadeus Award überreicht bekommen. Noch einen mehr hat Parov Stelar bekommen, nämlich den siebenten! Alles Künstler*innen, die wir schon lange begleiten, was uns sehr freut.

Florence Arman mit dem XA Export Award

Patrick Münnich

Ebenso hat es mich besonders gefreut, dass Florence Arman dieses Jahr am Waves Vienna Festival den XA Export Award bekommen hat. Sehr überrascht murmelte sie ins Mikrophon: „I don’t know what to say, I guess, thank you, Jesus?!“ Was es sonst noch alles zu sehen und zu hören gab am Waves Vienna, könnt ihr hier nachlesen.

Weil wir gerade bei Festivalstimmung sind: Das Nova Rock Encore hat zumindest bei einigen der rund 15.000 Besucher*innen so ein richtiges Großkonzert-Feeling aufkommen lassen, wie uns Alica Ouschan berichtet hat. Die heimische Szene war diesmal durch Russkaja, Seiler und Speer und Parov Stelar vertreten.

Aber auch releasetechnisch hat sich einiges getan. Minor Sick und Feux haben mit ihrem seit rund zehn Jahren bestehenden Projekt Mieux endlich ihr Debütalbum „Rulez“ veröffentlicht. Aus diesem Anlass haben sie vergangen Sonntag das FM4 Gästezimmer mit ihren Liebelingssongs bespielt. Ihre Single „Horses“ ist letzte Woche auf Radio BBC 6 vorgestellt worden.

Auch unsere Lieblings-Avantgarde-Pop-Jazz-Elektro-Truppe 5K HD haben ein Album rausgebracht. „Creation Eats Creator“ versammelt akustische Versionen ihrer Songs, mit dabei der Hit und ehemalige Nummer 1 der FM4 Jahrescharts „Happy Fxxxing Life“, die der Band in dieser Version sogar noch besser gefällt als das Original, wie sie Susi Ondrusova hier erzählt haben. Das akustische Album werden sie übrigens am 19. Oktober im Porgy & Bess auf die Bühne bringen.

Strandhase - „Lisboa“

Ja, ich weiß - bei einem gelben Sportwagen in einem Musikvideo kommt sofort die eine Assoziation auf. Aber diesmal klingt die auch mit einem Schlafaugen-Fahrzeug visuell unterstützte Nummer ganz anders. Viel ruhiger und chilliger geht es die Band Strandhase an. Ihre Gesellschaftskritik und ihre manchmal bitterbösen Kommentare zur Gegenwart, die noch auf dem Debüt „Primetime“ zu hören waren, sind bei dieser Single verschwunden und haben der Nostalgie Platz gemacht.

„Lisboa“ lebt von den (vielleicht verklärten) Sommer- und Urlaubserinnerungen, denen die Band während der Lockdowns nachgehangen ist. Musikalisch ist das Ganze wundervoll mit Slow Motion Guitar Solo und glitzernden Synthie-Melodien umgesetzt worden. Auch in dem schönen Video von Daniel Mendl und Dennis Dornstauder werden Urlaubserinnerungsgefühle mit der Realität des „Zu-Hause-Festsitzens“ verbunden und unterstützen so das sehnsüchtige Feeling von „Lisboa“.

Sigrid Horn - „Baun21 feat. David Raddish, Felipe Scolfaro“

Wir kennen sie als gefühlvolle, manchmal melancholische, manchmal gesellschaftskritische Singer/Songwriterin, deren Songs oft recht zerbrechlich und gleichzeitig sehr stark klingen. Sigrid Horn hat mit ihrem Song „baun“ vor zwei Jahren den FM4 Protestsongcontest gewonnen. Der Inhalt des Songs ist aktueller denn je. Deshalb hat sie mit David Raddish und Felipe Scolfaro eine neue Version aufgenommen, die gemeinsam mit dem WWF Österreich entstanden ist. Laut WWF werden in Österreich jeden Tag 11,5 Hektar Boden zubetoniert. Damit gehen Grund und Boden für die Natur dauerhaft verloren. Ein Song, nicht nur für die Kampagne „Natur statt Beton“, sondern auch eine schöne Erinnerung an uns alle, uns für den Naturschutz einzusetzen.

Tape Moon - „Friend Hazelnut“

Diese Nummer musikalisch einzuordnen, fällt nicht leicht. Da wäre das psychedelische Element, mit den drogig-klingenden Synthies und den verhallten Stimmen. Dann gibt es noch den Elektro-Pop-Einfluss, die krautrockig oder vielmehr new-wave-artige Stimmung, die sich durch das Stück zieht. Und doch klingt „Friend Hazelnut“ auch nach Indie und Gegenwart. Ein schöner Geniestreich, den man immer wieder hören kann und dabei etwas Neues entdeckt.

Michael Naphegyi alias Tape Moon liebt es, mit unseren Hörgewohnheiten zu spielen, mit seinen Kompositionen und Arrangements uns immer wieder in die Irre zu führen und auch zu überraschen. Thematisch geht es in dieser Nummer um Freundschaften, Beziehungen und den dabei manchmal entstehenden inneren Konflikt zwischen Anpassung und Authentizität. Es ist auch die Single des kommenden Albums „Absent“, das sich meist um das Thema Realitätsflucht dreht und am 1. Oktober erscheinen wird.

OSKA - „Starstruck“

Nach „Woodstock“ ist schon die nächste Single von OSKA heraußen. Wie macht die junge Sängerin das bloß, einen berührenden Song nach dem anderen zu veröffentlichen, ihre Stimme und ihren Sound zu finden, ohne sich groß zu wiederholen und Ohrwurmmelodien zu schreiben, die den Kopf nicht mehr so schnell verlassen? „Starstruck“ ist inspiriert von OSKAs Lieblingsfilm „Eternal Sunshine Of A Spotless Mind“ von Michel Gondry.

Die Liebe zu einem Menschen und auch die Angst, diesen zu verlieren, thematisiert sie über die leicht melancholisch klingenden Harmonien und lässt auch eine Mundharmonika aufblitzen. Das Video zeigt OSKA wie schon öfter sehr natürlich und so, wie man ihr „im realen Leben“ begegnet: lustig, lebensfreudig und manchmal ein bisschen schüchtern.

Mii - „Unreal“

Hypnotisch, tanzbar, mit einem super Groove, einem druckvollen Beat und guter Energie. „Unreal“ ist ein Tanzbodenfeger, der einen von verschwitzen Nächten im Club träumen lässt. Und doch hat er auch die Momente, wo das Tempo herausgenommen wird, um sphärischem Pop Platz zu machen. Das erhöht lediglich die Spannung, um nach diesem Intermezzo wieder den schnellen trance-artigen Rhythmus über uns hereinbrechen zu lassen.

Das Produzenten-Duo Mii hat mit „Surrender“ im Juli schon eine super Nummer veröffentlicht, die auch dancig und poppig gewesen ist. Mit „Unreal“ schielen sie jedoch in den großen Club, wo sich in der Playlist rund um ihren Track auch Underworld oder die Chemical Brothers einbauen lassen würden. Mii verstehen es, Dance-Musik in gegenwärtigem und vor allem geschmackvollem Soundkostüm zu präsentieren. Nebenbei vermittelt die neue Single dieses coronabedingte Gefühl sehr gut, dass alles etwas entrückt und irreal ist, und richtet durch seinen energiegeladenen Vibe gleichzeitig den Blick in die Zukunft nach der Krise. Auch wenn das Video hier eher ein dystopisches Gefühl vermittelt.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Ein Trio infernale, Philiam Shakesbeat feat. Nenda & XING. Drei Künstler*innen, die einen Track zusammen gemacht haben. „Heldinnenplatz“ ist ein stark politischer Song; die Einnahmen kommen den Frauenhäusern in Wien zugute. Lisa Schneider hat den Song hier vorgestellt.
  • Die Musikerin Farce hat mit „Meditation 4 2“ eine Ode an den Kuschelrock oder vielleicht sogar an das Kuscheln selbst geschrieben. Sie hat den schönen Song für die AUX Session live gespielt.
  • Eine gute Freundin von Farce ist die Wiener Musikerin sakura, die jetzt gemeinsam mit den deutschen Aloa Input einen geschmeidigen Indie-Pop-Song gemacht hat. „Another Rainbow“ ist ein verträumtes, federleichtes Lied, das Lana Del Rey Konkurrenz machen könnte.
  • Das Wahlwiener Trio Manic Youth mit Kärntner Wurzeln liebt es, die noisige Shoegaze-Vergangenheit ins Hier und Jetzt zu übersetzen. Auch die neue Single „Funland“ ist ein Schritt in diese Richtung, wobei im Verlauf der Nummer beim Schlussrefrain auch der Naked-Lunch-Einfluss herauszuhören ist.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Eingewickelt in einen riesigen Pelz präsentiert uns Lizki ihre neue Single „Dynamite“. Eine experimentelle, sphärische, elektronisch angehauchte Nummer mit düsterem Einschlag.
  • Ein musikalisches Fegefeuer der Gegenwartselektronik hat Cid Rim mit seiner neuen Single entfacht. Aus der experimentellen Elektronikasche erhebt sich „Purgatory“ mit außergewöhnlich poppigen Flügeln und breitet diese mit schönen Melodien und spannendem Arrangement sowie schönem Gesang über uns aus.
  • Zerbrechlich, melancholisch und tragisch klingend präsentiert sich Musiker und Sänger Patrick Lammer am Piano mit seiner neuen Single „Blue“.
  • Wieder einmal hat Martin Rotheneder einen berührenden, wunderschönen und leichtfüßigen Popsong über das Alltägliche und die versteckten Träume dahinter geschrieben. „Unbekanntes Leben“ hackt sich sofort im Kopf fest und lässt einen nachspüren, welche Träume man einmal gehabt hat und welche man sich vielleicht noch erfüllen möchte.
  • Letzten Donnerstag hat Lisa Schneider im Soundpark eine Amadeus Pre-Show mit Gästen wie Cloud Cloud gemacht. Das Waves Vienna Festival war ebenso Thema wie neue Releases von Troja, Farce oder auch die FM4 Privat Session mit Texta.
  • Vergangenen Sonntag hat Christian Pausch die Geschichte der Punkband Astpai Revue passieren lassen und die neuen Releases von Jeanny, das Remix-Album von Ima Nuori und die neue EP von Leyya gespielt.

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