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Was brauchen die Clubs, wenn sie am 5. März öffnen?

Es geht wieder los in den Clubs! Ab 5. März fallen österreichweit die Corona-Einschränkungen für die Nachtgastronomie, in Wien gilt dann noch die 2G-Regel.

Stefan Stürzer, vom Wiener Club „Das Werk“ hat kürzlich erst einen Hilfeschrei an die Politik gerichtet mit Forderungen, die von vielen Wiener Clubs unterstützt werden. Heute, Mittwoch, hat die Regierung nun sehr weitgehende Lockerungen für 5. März verkündet. Rainer Springenschmid hat Stefan Stürzer nach dem bekanntwerden dieser Lockerungen getroffen und ihn zum Wiener Clubleben befragt.

Rainer Springenschmid: Wie groß ist bei euch jetzt die Erleichterung, dass es scheinbar wieder losgehen kann?

Stefan Stürzer: Wir freuen uns riesig nach zwei Jahren, wo wir in Summe vier Monate und drei Wochen geöffnet gehabt hatten. Das ständige Auf/Zu und auch die Kosten die, ein Club verursacht, in Form von Krediten und Instandhaltung und Versicherung, diese laufenden Kosten sind irrsinnig hoch und die kann man auch nicht stunden oder sowas. Und gleichzeitig ist es doch auch eine sehr personalintensive Branche. Wir haben wahnsinnig viele Leute in Kurzarbeit. Und über diese weiten Strecken sind natürlich auch jegliche Reserven an Geld aufgebraucht und dementsprechend wurde es wirklich wichtig, dass wir wieder öffnen dürfen und einfach auch wieder sozusagen ins Wirtschaften kommen. Sonst wird es wirklich sehr still in Wien.

Könnt ihr leben mit der Regelung, dass es erst am 5. März aufgeht und nicht wie in letzter Zeit manchmal vermutet am 19. Februar? Und was sagst du dazu, dass es in Wien dann noch die 2G-Regelung gibt?

Ich habe selbst mit März gerechnet. Es wäre auch unrealistisch jetzt am 19. zu öffnen, weil gerade Clubs und Veranstaltungsbetriebe ja dementsprechende Vorlaufzeiten brauchen. Wir müssen natürlich unsere Gäste informieren. Unter welchen Umständen habe ich Zutritt zum Club? Du hast es schon erwähnt, es gilt dann 2G. Wir begrüßen dies an dieser Stelle sehr, weil wir damit unsere Gäste schützen können und unsere auftretenden Künstlerinnen und Künstler und natürlich auch uns selbst, die dort arbeiten. Es bringt ja auch nix, wenn dann alle in Quarantäne sitzen, weil man im Team einen großen Cluster hat. Dann wäre der Club ja auch wieder geschlossen. Also die 2G-Regel ist definitiv zu begrüßen. Wie gesagt, die Vorbereitungszeit von zwei Wochen brauchen wir so oder so. Wir müssen das Booking machen, wir müssen Werbung machen, wir müssen bestellen, wir müssen die Leute aus der Kurzarbeit zurückholen. Da ist einiges zu tun und das in zwei Wochen. Da darf man eh ordentlich reinarbeiten, damit sich das ausgeht.

Ihr habt eigentlich eine 3G-Regelung gefordert. Könnt ihr mit 2G auch leben?

Absolut. 2G war ja jetzt schon weit verbreitet in der Gastronomie, teilweise sogar 2G+. Ich hätte mir 3G gewünscht, damit wirklich alle den Zutritt und die Möglichkeit haben, in den Club zu kommen. Mit 3G wäre das möglich gewesen. Aber mit 2G können wir natürlich auch gut leben.

Und dann verlangt ihr noch eine Verlängerung des 5% Mehrwertsteuersatzes für die Nachtwirtschaft...

Das ist wirklich ein wesentlicher Teil, um die Clubkultur abzusichern und finanzielle Polster wieder aufzubauen. Durch diese lange Zeitspanne und die langen Schließungen waren wir ja nur eben diese 4 Monate und 3 Wochen innerhalb von zwei Jahren im Genuss der 5%-Mehrwertsteuer. Also wenn man das vergleicht mit der Hotellerie oder mit einem normalen Restaurant oder mit Bars die früher öffnen, da gab es auch immer Einschränkungen mit Sperrstunden und so weiter, aber unterm Strich hatten die natürlich wesentlich länger offen und die Möglichkeit, so auch wirklich Sachen wieder zu kompensieren.

Das wäre also quasi eine Stützung, die ihr euch dezidiert für die Nachtgastronomie wünscht?

Ganz richtig. Also auf jeden Fall noch bis Ende dieses Jahres. Und man könnte es auch wirklich so definieren: Das ist für die Nachtwirtschaft, also für Betriebe, die nach 22 Uhr ihr Einkommen generieren. Und ich denke, dass das eine sehr, sehr faire Möglichkeit wäre, den am meisten betroffenen Branchen im Veranstaltungsbereich und im Kulturbereich noch mehr Unterstützung zu geben, damit wir wieder normal arbeiten können.

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