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Weird West

Wolf Eye

Cowboys und Dämonen

„Weird West“ ist ein Dark-Fantasy-Western als immersive Rollenspielsandkiste - und etwas zu fitzelig geraten.

Von Rainer Sigl

Videospiele reagieren mal mehr, mal weniger komplex auf mich als Spieler und bieten mir je nach Genre verschiedene Aktionsmöglichkeiten. Besonders breit gefächert sind die im Genre der Immersive Sims: In Spielen wie „Dishonored“, „Prey“ oder den Klassikern „Thief“ und „Deus Ex“ darf ich mir auf ganz eigene Art und Weise meinen Weg durch eine komplex simulierte Welt bahnen - und das Spiel reagiert dann darauf.

Genau so ist das im soeben erschienen Game „Weird West“. Kein Wunder, denn seine Macher waren zuvor beim französischen Qualitätsstudio Arkane unter anderem an Genre-Klassikern wie dem oben genannten „Dishonored“ beteiligt. Ihr neu gegründetes Indie-Studio Wolf Eye entführt mich in fünf zusammenhängenden Episoden in einen Wilden Westen, der voller okkulter Magie und Monster ist - ein wenig kennt man diesen Mix auch schon vom Rogue-lite „West of Dead“.

Tu, was du willst

Im Gegensatz zu Letzterem ist das hier aber ein weitaus komplexeres Abenteuer: Schleichen oder Schießen, Verhandeln oder Draufschlagen, Hintereingang oder gleich durch die Wand, „Weird West“ bietet mir genretypisch immer eine ganze Menge Möglichkeiten an.

„Weird West“, entwickelt von Wolf Eye Studio und vertrieben von Devolver Digital, ist für Windows, PS4 und Xbox erschienen.

In der Gestalt von fünf verschiedenen Figuren erlebe ich ein düsteres Wild-West-Abenteuer, und zwar aus der Vogelperspektive. Ich sehe die Welt in der hübschen Cartoongrafik jederzeit von oben und steuere meine Figur wie in einem Twin-Stick-Shooter - nur dass es neben dem Schießen immer eine ganze Menge an Aktionen zur Auswahl gibt.

Weird West

Wolf Eye

Zu viel, zu klein, und trotzdem faszinierend

„Weird West“ ist ein seltsames Spiel geworden, und daran ist nicht zuletzt die dreh- und schwenkbare Vogelperspektive schuld. Die macht die komplexen Interaktionsmöglichkeiten umständlicher, als sie sein müssten und es braucht durchaus ein bisschen Einarbeitung, bis man bei all dem Mikromanagement zum Reiz dieses Spiels vorstößt.

Wer diese Herausforderung und ein wenig Anlaufzeit nicht scheut, wird mit einem komplexen Actionrollenspiel mit interessanter Story, spannenden Entscheidungen und einzigartigem Setting belohnt. Schade, dass dieser interessante Genre-Hybrid eine Spur zu fitzelig geraten ist.

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