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Eine Person mit einer dunkelblauen Winterjacke hat die Kapuze so weit zusammengezogen, dass fast nur noch die Nase herausschaut

Jens Lekman

Songwriter-Pop am Blue Bird Festival

Das Blue Bird Festival findet endlich wieder „richtig“ statt. Die letzten beiden Jahre konnte es nur als Streaming-Event erlebt werden. Aber jetzt fliegt der blaue Vogel wieder im Porgy & Bess in Wien und bringt ganz unterschiedlichen Songwriter-Pop auf die Bühne - von Black Country, New Road über Jens Lekman bis zu Doppelfinger, Alpine Dwellers oder Oskar Haag.

Von Eva Umbauer

Das Blue Bird ist ein Songwriter*innen-Festival, das schon länger begeistert. Jeden November, am letzten Wochenende, gibt es an drei Abenden im Wiener Porgy & Bess Songwriter-Pop zu hören. Wer das erste Mal dabei ist, auch diesmal ist wieder ein guter Einstieg in das Blue Bird möglich - mit Namen wie Oskar Haag, Clara Mann oder Black Country, New Road.

Den ersten Blue-Bird-Abend eröffnet die englische Musikerin Clara Mann. Sie lebt in Bristol und schreibt minimalistische Songs „to keep calm in a busy world“, wie sie sagt. Auf Claras Auftritt folgt der von Doppelfinger. Hinter Doppelfinger steckt der aus Oberösterreich stammende Musiker Clemens Bäre. Als Kind lernte er die Posaune. Die örtliche Blasmusikkapelle hätte schon gewartet, aber Clemens wollte nicht, stattdessen begann er in einem Art Akt der Rebellion, die Gitarre zu lernen.

Auf den superschönen Songwriter-Pop von Doppelfinger folgt der ebensolche vom Klagenfurter „Wunderkind“ Oskar Haag mit Songs wie „The Summer We Need“ oder „Stargazer“. Den ersten Blue-Bird-Abend beschließt dann Jens Lekman, der Indie-Pop-Songwriter aus Schweden.

Ein blauer Vogel am Plakat des Festivals

Blue Bird Festival

Die Headliner des zweiten Blue-Bird-Abends heißen Black Country, New Road. Die englische Band erlangte mit ihren beiden Alben „For The First Time“, 2021, und dem letzten Februar erschienenen „Ants Up There“ hohe Positionen in den britischen Albumcharts, und auch über Großbritannien hinaus war das Echo auf die vielköpfige, von Post-Rock inspirierte Gruppe sehr stark. Mit der Veröffentlichung des zweiten Albums stieg jedoch der Hauptsänger der Band wegen psychischer Probleme aus. Die weiteren Musiker*innen von Black Country, New Road machen aber weiter, allerdings spielen sie keine Songs mehr von den bisherigen Platten.

Der zweite Abend des Blue Bird ist der experimentellste der drei. Chartreuse, Werckmeister und Julie Odell machen das Line-up des Tages komplett. Julie kommt aus New Orleans in den USA und webt ihre Visionen von Folk, Poesie und farbenfrohen Melodien in einen wärmenden Songteppich. Hinter Werckmeister steckt der in Wien lebende Schweizer Musiker David Howald, und Chartreuse kommen aus der englischen Stadt Birmingham. Ihr Sound wird etwa mit dem von James Blake verglichen oder mit dem von Radiohead.

Das Blue Bird Festival findet von 24. bis 26. November 2022 im Porgy & Bess in Wien statt. Über die Website wird live gestreamt nach dem Prinzip pay as you wish.

Schließlich kommt noch der dritte Blue-Bird-Abend, und zwar mit dem irischen Musiker Mick Flannery, der Musikliebhaber*innen als Stimme für die Ewigkeit gilt. Vor dem Headliner spielen Alpine Dweller aus Wien, die zu ihren Instrumenten auch eine Maultrommel zählen. Davor tritt der englische Songwriter Peter Astor auf. Peter veröffentlichte in den frühen 1990er Jahren beim legendären englischen Indie-Plattenlabel Creation Records, das schließlich mit der Entdeckung von Oasis durch die Decke ging. Davor hatte Peter eine Band namens The Weather Prophets, die zuhause in Großbritannien Achtungserfolge hatte.

Wer an diesem letzten Abend des Blue Bird rechtzeitig im Porgy & Bess ist, erlebt die heimische Musikerin aNNika, deren Songs wie Gespräche mit Freund*innen sind - mal witzig, mal ernst, mal melancholisch sehnsüchtig und immer irgendwie vertraut und nah.

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