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Tash Sultana

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Neues von Tash Sultana

Tash Sultana aus Australien bringt heuer noch ein Mini-Album heraus und kommt im Juli für ein Konzert nach Österreich. Es wird wieder in der Arena in Wien stattfinden, also an jenem Ort, an dem es für Tash bisher live so gut geklappt hat. Zwei der neuen Songs von Tash Sultana gibt es bereits, sie heißen „James Dean“ und „New York“.

Von Eva Umbauer

Tash Sultana ist gerade am Kofferpacken, als wir uns für ein Zoom-Interview für FM4 treffen. 50 Konzerte stehen an. Tash weiß eigentlich selbst nicht so genau, wie das alles funktioniert, aber gesund leben und so ist dabei wichtig, sagt als Natasha Sultana mit maltesischen Wurzeln in der australischen Stadt Melbourne geborene Künstler*in. Seit ein paar Jahren verwendet Tash, die die eigene Geschlechtsidentität als nichtbinär definiert, für sich nicht mehr das Pronomen „she“, sondern „they“.

Es ist rund sieben Jahre her, dass Tash Sultana mit dem Song „Jungle“ von der Straßenmusik in die Konzerthallen der Welt „katapultiert“ worden ist. Nach einer ersten Welttournee 2017 folgten dann zwei Jahre später etwa auch zwei ausverkaufte Konzerte in der Arena in Wien. Wer damals Tash gesehen hat, hat wahrscheinlich heute noch leuchtende Augen und ist vielleicht auch letzten Sommer beim Open-Air-Konzert von Tash Sultana ebendort gewesen. Die Arena in Wien und Tash Sultana harmonieren, soviel ist gewiss, und darum spielt die One-Person-Show, wie sich Tash selbst bezeichnet, nun bald wieder dort. Nächstes Jahr wird es dann richtig groß, die Stadien warten.

Wie macht Tash Sultana das? Ok, gesund leben und so, und die Jugend hilft da natürlich auch. „Na ja“, meint Tash im FM4 Interview, „so jung bin ich auch nimmer“, und dabei kokettiert Tash Sultana gar nicht, schließlich fing das mit der Musik schon im Kindesalter an und im Teenageralter kam die Straßenmusik dazu, da hat man mit Ende zwanzig also schon einiges an Leben auf dem Buckel. Auch mit der Endlichkeit des Lebens hat Tash schon Erfahrungen gemacht, etwa als letztes Jahr der Vater einen Herzinfarkt erlitt. Er überlebte glücklicherweise und es geht ihm wieder gut. Im neuen Song, „New York“, geht es dann auch um den Vater. Aber „New York“ ist so vieles, aber insgesamt ein poppiger Track über die Stadt, mit der Tash Sultana nie so richtig vertraut geworden ist.

Für viele Menschen ist New York ein Sehnsuchtsort, für Tash Sultana aber nicht wirklich. Vielleicht liegt das aber daran, dass Tash einfach kleinere, überschaubarere Städte mag, und vor allem die Natur. Das Leben in und mit der Natur ist für Tash Sultana letztlich das einzig wahre. Ohne das Zusammenkommen mit anderen Menschen geht es natürlich aber nicht, ohne die Konzerte, die Tash so liebt, und die vor allem eines tun sollen: Menschen zusammenzubringen, denn, so Tash Sultana im Interview: „Wir sind alle so entzweit, so gespalten. Man muss - worum immer es geht - nicht ganz genau einer Meinung sein“, so Tash, aber man soll sich gegenseitig dennoch respektieren.

Wer immer direkt neben einem steht, bei einem Tash-Sultana-Konzert, eines hat man jedenfalls gemeinsam, dass man diese Musik so richtig mag. Tash Sultana on stage ist auch wirklich ein Erlebnis - Gitarre, Mini-Schlagzeug, Keyboard, Bass - alles von Tash selbst gespielt, dazu noch Instrumente wie Saxofon oder Flöte, wieder von Tash in DIY-Manier selbst gespielt, außerdem psychedelische Videoeinlagen und kunterbunte Lichteffekte.

Tash Sultana ist inspiriert von Großen der Musikgeschichte, von Jimi Hendrix über Bob Marley bis zu Led Zeppelin, von dem Gitarristen Carlos Santana und der US-Musikerin Erykah Badu, aber auch von aktuellen Bands wie etwa Alt-J. Das Debutalbum nannte Tash „Flow State“, es erschien 2018, drei Jahre später gefolgt von „Terra Firma“. Heuer kommt noch ein Mini-Album auf dem eigenen Plattenlabel Lonely Lands Records. Einen weiteren Song, der drauf sein wird, kennen wir auch schon, er heißt „James Dean“.

Tash Sultana nannte diesen neuen Song „James Dean" einfach so, weil der Titel irgendwie passte. Es geht weniger um rebellische Freiheit, wie man vermuten könnte, schließlich stand der bei einem Autounfall früh verstorbene US-Schauspieler dafür, mit einem Film wie "... denn sie wissen nicht, was sie tun“ - im Original „Rebel Without A Cause“ betitelt. James Dean starb Mitte der 1950er Jahre, also lange bevor Tash Sultana auf die Welt kam, aber, so Tash, man kennt ihn einfach, er ist diese große Figur der Popkultur, wie etwa auch Elvis Presley oder Marilyn Monroe.

„You burnt out all the cigarettes watching James Dean films on a monochrome screen, but I guess it doesn’t look right when everyone around you sucks the life out of your lifeline...“, singt Tash Sultana.

Im Song selbst geht es eigentlich darum, dass man jemanden in sein Leben lässt, diese Person das aber ausnützt. Das ist Tash schon passiert, es fühlte sich wie schlimmer Betrug an, deshalb bleibt Tash Sultana beinahe ausschließlich bei den Freund*innen, die es schon seit dem Vorschulalter gibt. Es geht um komplexe, auch toxische Beziehungen in „James Dean“, einem Indie-Bedroom-Pop-Track mit schöner Ambient-Gitarre, der Tash Sultana gereift zeigt.

Tash Sultana spielt am 17. Juli ein Open-Air-Konzert in der Arena in Wien.

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